Spendenaktion in Frankenberg bringt 10.800 Euro für Erdbebenhilfe

Mehrere Hundert Besucher haben eine Benefizaktion vor dem Frankenberger Landratsamt für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien unterstützt. Dabei sind 10.800 Euro zusammengekommen.
Frankenberg – Es sind Zahlen des Schreckens: mindestens 50.000 Tote, 214.000 eingestürzte oder einsturzgefährdete Gebäude, elf beinahe komplett zerstörte Großstädte. Dazu Millionen von Menschen, die ihr Zuhause verloren haben und dringend auf Hilfe angewiesen sind.
Einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien haben in Frankenberg lebende Türken und türkisch-stämmige Deutsche eine besondere Benefizaktion für ihre betroffenen Verwandten, Bekannten und Mitmenschen in der Türkei und auch für Menschen in Syrien gestartet:
Mit Unterstützung des THW bauten sie am Samstag, 4. März, auf dem Vorplatz des Landratsamts ein Zelt auf und verkauften türkische Spezialitäten – unter anderem gefüllte Teigtaschen und Weinblätter, Köfte mit Bulgursalat, warme Suppen, die Süßspeise Baklava und türkischen Kuchen, ebenso türkischen Tee, Kaffee und alkoholfreie Getränke.
„Die Speisen wurden von etwa 100 in Frankenberg lebenden türkischen Familien zubereitet und für die Aktion gespendet“, berichtete Temel Özcubukcu von der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Frankenberg. Auch den Verkauf übernahmen die türkischen Mitbürger. In Frankenberg wohnen und arbeiten derzeit mehr als 800 türkisch-stämmige Menschen, viele von ihnen stammen aus der Provinz Kahramanmaras im Südosten der Türkei, dem Epizentrum des verheerenden Erdbebens.
Von der Resonanz der Bevölkerung waren Özcubukcu und Herbert Keim Herbert vom Türkisch-Deutschen Verein überwältigt. Den ganzen Tag über herrschte in dem Zelt Hochbetrieb, vor den Verkaufsständen bildeten sich lange Schlangen. Alle wollten helfen – und auch die türkischen Spezialitäten kosten. Die vielen Helfer hinter den Verkaufstischen hatten kaum Zeit zum Luftholen, sie hatten alle Hände voll zu tun.

Mehrere Hundert Besucher wollten Gutes tun und mit ihrem Kommen die Aktion unterstützen. An der Hilfsaktion beteiligte sich auch die Frankenberger Integrationskommission, vor dem Zelt waren auch Tische und Sitzplätze aufgebaut.
Schon am Samstagabend konnte Temel Özcubukcu eine beeindruckende Bilanz ziehen: „Wir sind sehr zufrieden, die Benefizaktion hat sich gelohnt, es kamen 10.800 Euro zusammen“, informierte der Vorsitzende nach dem ersten Kassensturz. Damit habe sich der bisherige Spendenbetrag allein aus Frankenberg auf rund 44.000 Euro erhöht. Schon kurz nach dem ersten Beben hatten die Türkisch-Islamische Gemeinde Frankenberg, der Türkisch-Deutsche Verein, die Stadt Frankenberg und die Integrationskommission in einer Gemeinschaftsaktion zu einer Spendenaktion aufgerufen.
Spendengeld soll persönlich überreicht werden
Özcubukcus Dank gilt daher „allen Menschen verschiedenster Nationalitäten“ für die Spenden. Aus der ganzen Region seien Menschen zur Benefizaktion nach Frankenberg gekommen. „Mit so viel Unterstützung hatte ich nicht gerechnet. Von der Welle der Hilfsbereitschaft bin ich überwältigt. Die Hilfe ist riesig“, sagte auch Herbert Keim vom Türkisch-Deutschen Verein.
„Wir versuchen, das Leid der betroffenen Menschen damit ein wenig zu lindern.“ Das Spendengeld solle in einigen Tagen persönlich in die Türkei gebracht und vor Ort an die noch lebenden Opfer des Erdbebens überreicht werden, berichtete Özcubukcu. „Die gesamten Einnahmen werden an die Erdbebenopfer gespendet – sowohl in der Türkei als auch in Syrien.“
Spendenkonto: Türkische-Islamische Gemeinde zu Frankenberg, Verwendungszweck „Erdbebenhilfe für die Türkei“, Frankenberger Bank, IBAN DE49 5206 9519 0200 0261 74.