1. Startseite
  2. Lokales
  3. Frankenberg / Waldeck
  4. Frankenberg (Eder)

Spendenaktion in Frankenberg für Erdbebenopfer in der Türkei gestartet

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Gerhard Meiser

Kommentare

Sie bitten um Spenden für die Erdbebenkatastrohe in der Türkei: (von links) Herbert Keim, Temel Özcubukcu, Imam Bedir Acipinar, Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß, Mohammad Sulati und Ali Korkmaz in Frankenberg.
Sie bitten um Spenden für die Erdbebenkatastrohe in der Türkei: (von links) Herbert Keim, Temel Özcubukcu, Imam Bedir Acipinar, Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß, Mohammad Sulati und Ali Korkmaz. © Gerhard Meiser

Türken und türkischstämmige Menschen in Frankenberg haben eine Spendenaktion für Erdbebenopfer in der Türkei gestartet. Viele von ihnen haben Angehörige im Bebengebiet.

Frankenberg – Mehr als 800 Türken und türkisch-stämmige Menschen leben derzeit in Frankenberg. Viele von ihnen stammen aus der Provinz Kahramanmaras im Südosten der Türkei, wo am Montag heftige Erdbeben das Land erschüttert haben. Bei der Naturkatastrophe im Südosten der Türkei und im Nordosten Syriens sind nach bisherigen Angaben mehr als 15.000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 35 000 wurden verletzt. Stündlich werden es mehr.

Die Betroffenheit, das Entsetzen und die Angst der in Frankenberg lebenden Türken ist groß – viele von ihnen haben Familienangehörige und Verwandte in der von den Beben betroffenen Region. Sie machen sich um Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde große Sorgen.

„Allein auf türkischer Seite sind 13 Millionen Menschen von den Erdbeben betroffen, allein 14 Familien in Frankenberg mit Wurzeln in der Türkei haben Angehörige in der von den Beben verwüsteten Region“, berichtet Ali Korkmaz von der Türkisch-Islamischen Gemeinde Frankenberg und Umgebung. „Die Häuser von neun türkischen Familien, die Verwandte in Frankenberg haben, wurden komplett zerstört.“ Unter den Angehörigen im Erdbebengebiet habe es auch Todesopfer gegeben.

Zusammen mit dem Türkisch-Deutschen Verein Frankenberg, der Integrationskommission Frankenberg und der Stadt Frankenberg wurde daher spontan eine Spendenaktion „Erdbebenhilfe für die Türkei“ ins Leben gerufen. Ein spezielles Spendenkonto wurde bei der Frankenberger Bank eingerichtet. „Bitte spenden Sie jetzt“, appelliert Korkmaz an die Hilfsbereitschaft der Frankenberger Mitbürger.

„Wir sind sehr bestürzt über die Situation und das Leid unserer Freunde in der Türkei“, bringt auch Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß seine Betroffenheit zum Ausdruck. „Wir wollen den Menschen dort gemeinsam helfen“, sagte er sofort städtische Unterstützung zu.

Finanzielle Hilfe, keine Kleiderspenden

Temel Özcubukcu, der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Frankenberg, Imam Bedir Acipinar, Ali Korkmaz und Herbert Keim vom Türkisch-Deutschen Verein bitten insbesondere um finanzielle Unterstützung. „Mit Geld kann zielgerichtet geholfen werden. Damit können je nach Bedarf Lebensmittel, Hygieneartikel oder Schuhe gekauft werden.“

Von Kleiderspenden bitten die heimischen Helfer abzusehen: „Die Türkei ist einer der größten Textilhersteller“, gibt Ali Korkmaz zu bedenken. Außerdem sei es kaum möglich, Bekleidung über eine Entfernung von 4000 Kilometern mit Lastwagen und Containern derzeit in das Katastrophengebiet zu transportieren. „Die Menschen dort brauchen Essen, Trinken und Unterkünfte.“

„Naturkatastrophen machen deutlich, wie sehr die Menschen auf gegenseitige Hilfe angewiesen sind“, sagt Temel Özcubukcu. „Wir waren und sind immer auf der Seite des Friedens und der gegenseitigen Hilfe“, betont er. „Das schwere Erdbeben mitten im kalten Winter hat die Menschen in der Türkei sehr hart getroffen. Deshalb haben wir sofort die Hilfsaktion gestartet.“

Auch beim Gebet am Freitag in der Moschee in Frankenberg soll für die Hilfsaktion gesammelt werden. Das gesammelte Spendengeld wollen Ali Korkmaz und Temel Özcubukcu per Flugzeug dann kurzfristig selbst in die Türkei bringen und es dort vor Ort übergeben. „Die Spenden kommen zielgerichtet an“, sagt Bürgermeister Heß.  (Gerhard Meiser)

Spendenkonto

Türkische-Islamische Gemeinde zu Frankenberg, Verwendungszweck „Erdbebenhilfe für die Türkei“, Frankenberger Bank, IBAN DE49 5206 9519 0200 0261 74.

Auch interessant

Kommentare