Fest der evangelischen Gemeinde Berndorf für die Kirchensanierung

Mit dem ersten Gemeindefest in der Corona-Pandemie begann die evangelische Kirchengemeinde Berndorf, den finanziellen Eigenanteil für die 70 000 Euro teuren Sanierung des romanischen Gotteshauses aufzubringen.
Twistetal-Berndorf – Neben Suppe, Kuchen und Getränken trugen dazu auch Seilbahnfahrten aus dem Glockenturm mithilfe des THW Korbach bei. Erwachsene zahlten zehn, Kinder fünf Euro, um, gesichert durch das THW-Team Höhenrettung, aus himmlischen Höhen vor den Augen zahlreicher Besucher hinab zu schweben auf den Kirchplatz.
Abseilen sehr beliebt
Als erste nutzte Pfarrerin Angela Lehmann diese Möglichkeit. Vor allem aber Kinder begeisterten sich fürs Abseilen aus etwa 15 Metern Höhe, bei dem das THW auch Nachwuchswerbung für sich machen konnte.
Mindestens zehn Prozent der Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten muss die Gemeinde aufbringen, wie Pfarrerin Lehmann im Gespräch mit der WLZ erklärte.
Blitzschutzanlage defekt
Das muss getan werden: Die DEKRA hat bei einer Prüfung festgestellt, dass die Erdung der Blitzschutzanlage der Kirche, eines der höchstgelegenen Gebäude des Ortes, defekt sei. Das Gebäudemanagement des Kirchenkreises rate den Neubau, dessen Kosten mit 10 000 Euro beziffert werden.
Interessant auch dies: Ohne Blitzableiter würde die Gebäudeversicherung bei einem Schaden zahlen, bei einer defekten Anlage nichts.
Elektrik erneuern
Auch die elektrische Anlage in der Kirche ist, gemessen an den neuen Standards, nicht mehr sicher und muss, auch im Hinblick auf den Brandschutz , erneuert werden.
Feuchtigkeit dringt durch die Fenster ein. Daher sollen die Holzrahmen aufgearbeitet und muss der bröckelnde Kitt erneuert werden. Dabei muss auch die Ableitung des Regenwassers gewährleistet werden.
Feuchtes Mauerwerk
Feuchtigkeit dringt vom Hang, an dem die Kirche erbaut wurde, ins Mauerwerk ein und verursacht neben Ausblühungen in den dicken Innenwänden das Bröckeln von Putz und Farbe.
Die Fachleute stellen jedoch keine Gefahr für die Konstruktion des Bauwerkes aus dem 12. Jahrhundert fest. Das Dach ist bereits in den 1990-er Jahren neu gedeckt worden. Ein Freilegen und Abdichten der Grundmauern würde 50 000 Euro kosten. Das Gebäudemanagement sieht keine Notwendigkeit für Sanierungsarbeiten.
Zuschussantrag gestellt
Das Architekturbüro Müntinga und Puy in Bad Arolsen hat einen Sanierungsplan erstellt und die Kosten für die Erneuerung berechnet. Der Kirchenvorstand hat das Bauprogramm beschlossen und einen Zuschuss beim Kirchenkreis Twiste-Eisenberg beantragt. Der verteilt Finanzmittel aus einer Fördersumme, die von der Landeskirche pauschal für alle Bauvorhaben der Kirchengemeinden bereitgestellt wird.

Da die Gelder begrenzt sind, so die Berndorfer Pfarrerin Lehmann, muss die Kirchengemeinde vor Ort selbst einen Anteil von mindestens einem Zehntel der Gesamtkosten aufbringen.
Gemeindefest gut besucht
Ein Anfang ist mit dem Gemeindefest gemacht worden, das einen großen Zulauf fand. Schließlich war es die erste größere Gemeindeveranstaltung seit Beginn der Pandemie. Und mit 100 Kirchgängern war der Gottesdienst zum Auftakt des Kirchturmfestes auch gut besucht. Die Kirche war zudem eingebunden in die Kirchen-Tour für Radfahrer durch den Kirchenkreis.
Der Posaunenchor umrahmte das Fest unter dem Motto „Querblech“ mit einem bunten musikalischen Repertoire. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein wurden Führungen durch die Kirche angeboten.
Bilder aus alten Zeiten
Burkhard Widder hat an verschiedenen Stellen alte Fotografien aufgestellt, die einen Eindruck vom Aussehen der Kirche früher vermitteln, als dort noch die inzwischen nach Wellen abgegebene Kanzel in der Berndorfer Kirche stand. Beim Kaffeeklatsch und bei Spielen kamen Jung und Alt zusammen. (Armin Haß )