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Seltener Edelkrebs bei Gemünden in der Wohra entdeckt

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Edelkrebs aus der Wohra: Diesen seltenen Fund machte der Müller Karl-Ludwig Bornmann aus der Struthmühle.
Edelkrebs aus der Wohra: Diesen seltenen Fund machte der Müller Karl-Ludwig Bornmann aus der Struthmühle. © Werner Ebert/nh

Einen seltenen Fund machte der Müller Karl-Ludwig Bornmann aus der Struthmühle bei Gemünden. Als er routinemäßig den Rechen vor dem Einlauf in die Wasserturbine reinigte, hatte sich darin ein Krebs verfangen.

Gemünden – Es stellte sich heraus, dass es sich um einen seltenen Edelkrebs handelte, der streng geschützt ist. Deshalb kam er nach einem Fototermin wieder ins Wohra-Wasser zurück.

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts waren solche Krebse noch sehr häufig in der Wohra und den Seitenbächen zu finden. Sie wurden auch gefangen und gegessen. Aber dann kam die sogenannte Krebspest, eine ansteckende Seuche, die die Bestände komplett vernichtete. Aufwändig wurde nach resistenten Tieren gesucht, um sie zu züchten und wieder in die Gewässer zu integrieren.

Um den Neubesatz haben sich besonders Angelvereine verdient gemacht. Deshalb erholt sich der Krebsbestand langsam. Aber der Schutz besteht weiterhin. Maik Röder, Fischzüchter und Pächter an der Wohra, ist zuversichtlich: „In der Wohra gibt es wieder Krebse, die sich natürlich fortpflanzen, und auch die Schweinfe hat einen guten Bestand an Krebsen.“

Krebse haben eine wichtige Funktion. Sie werden auch als Gesundheitspolizei des Wassers bezeichnet, weil sie als Allesfresser vor allem Fischkadaver vertilgen und so die Ausbreitung von Krankheiten verhüten helfen. Von den großen Flüssen ausgehend, verbreiten sich auch kleinere invasive Arten. Sie erreichen aber nicht die Größe des Edelkrebses, der ausgewachsen ohne weiteres die Größe eines Portionshummers erreichen kann.

Um es so weit zu bringen, hat das Krustentier aber viele gefährliche Phasen zu überstehen. Denn wenn es wachsen will, muss es seinen Schutz-Panzer sprengen und hinausschlüpfen. Es wird dann „Butterkrebs“ genannt, weil seine neue Haut noch sehr weich ist. In dieser Phase stellt der Krebs eine leichte Beute dar. Deshalb sucht er Verstecke auf. Dort stöbern ihn gerne Aale auf. Aber auch vor hungrigen Kollegen kann er nicht sicher sein.  (Werner Ebert)

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