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Glasfaser auch für die kleinen Bad Arolser Stadtteile

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Von: Elmar Schulten

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Symbolfoto mit einem Strang von Glasfaser-Leerrohren und Prospekten der Firma Goetel bei einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus von Bad Arolsen.
Symbolfoto mit einem Strang von Glasfaser-Leerrohren und Prospekten der Firma Goetel bei einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus von Bad Arolsen. © Elmar Schulten

Im Rahmen der gemeinsamen Glasfaser-Strategie der vier nordwaldeckischen Kommunen rückt nun auch Bad Arolsen in den Fokus des Göttinger Kommunikationsunternehmens Goetel.

Bad Arolsen – Bei einer ersten Informationsveranstaltung im Bürgerhaus wurden am Mittwoch Stadtverordnete und Ortsbeiräte mit den Plänen des Unternehmens vertraut gemacht, alle Stadtteile mit super-schnellen Internetanschlüssen per Glasfaser zu versorgen.

Dabei stellte Bürgermeister Marko Lambion fest, dass die Stadt das Vorhaben zwar unterstütze, aber kein eigenes Geld in den Ausbau stecken könne. Ebenso werde der Magistrat kein Unternehmen, das ähnliche Pläne habe weder bevorzugen noch ausbremsen: „Jeder hat nach dem Telekommunikationsgesetz das Recht, sein eigenes Glasfasernetz aufzubauen.“

Internetsignal per Kupferkabel gilt als veraltet

Der Magistrat sehe jedoch ein Interesse der Stadt darin, ein Rosinenpicken zu verhindern. Mit anderen Worten: Wenn Glasfaser verlegt werde, dann müsse auch der kleinste Stadtteil angeschlossen werden. Es habe nämlich auch schon Angebote gegeben, nur die Kernstadt von Arolsen und Helsen bis zum Bahndamm anzuschließen. Das sei eindeutig zu wenig und nicht im Sinne der Stadt.

Andererseits komme immer wieder das Argument, wonach Arolsen über das alte Kupfer-Breitbandkabel der Post, das heute von Vodafone betreiben werde, vergleichsweise gut mit schnellem Internet versorgt sei. Dazu stellte goetel-Projektleiter Andreas Pioch fest, dass das Kupferkabel veraltete Technik sei, die irgendwann nicht mehr gewartet und abgeschaltet werde.

Bisher unbekannte Geschwindigkeiten

Außerdem führten die Gesetze der Physik dazu, dass die Übertragungskapazität des Kupferkabels beschränkt sei. Wenn gleichzeitig viele Nutzer im Internet unterwegs seien, sinke automatisch die Übertragungsgeschwindigkeit.

Das sei beim Glasfaser-Netz nicht der Fall. Die gebuchte Leitungskapazität stehe jedem Kunden ungeteilt zur Verfügung. In Bad Arolsen könnten dann Download-Geschwindigkeiten von bis zu 2000 Mbit pro Sekunde und Uploads von bis zu 500 Mbit pro Sekunde gebucht werden. Und das im ersten Jahr zu einem Monatspreis von 25 Euro, danach von 80 Euro.

Enorme Investition in Zukunftstechnologie

All das werde jedoch nur gebaut, wenn sich in den kommenden Monaten 40 Prozent der Hauseigentümer schriftlich für einen Anschluss entscheiden würden. Die Anschlusskosten, die sich inzwischen auf rund 5000 Euro je Gebäude erhöht haben, übernimmt die Firma goetel. Das alles geschieht mit dem Geld eines britischen Investmentfonds, der 1,8 Milliarden Euro in diese Zukunftstechnik investieren will.

Aus Sicht von goetel-Projektleiter Pioch erhöht der Glasfaseranschluss den Wert der Immobilien und macht sie zukunftssicher, weil künftig noch mehr Homeoffice, Homeschooling und Smarthome-Anwendungen den Alltag bestimmen werden.

Auf die 40-Prozent-Quote kommt es an

Ab April will das Unternehmen offensiv in die Vermarktung der Glasfasertechnik in Bad Arolsen einsteigen. Bereits abgeschlossen ist die Vermarktung in Diemelstadt. Angelaufen ist das Projekt in Volkmarsen. Aktuell werden Glasfaserstränge in Breuna und Rhöda verlegt.

Noch im Jahr 2023 soll auch in Bad Arolsen mit den Erdarbeiten für den Hauptstrang in Bad Arolsen und seinen Stadtteilen begonnen werden, wenn – und nur wenn – bis Juni/Juli die nötige Quote von 40 Prozent interessierten Hauseigentümern zusammenkommt. (Elmar Schulten)

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