Glasfaser für alle Ortsteile in der Großgemeinde Volkmarsen

Das Internet in Volkmarsen soll schneller, die Versorgung mit Glasfaserleitungen in der Großgemeinde verbessert werden. Wege dorthin bekamen die Stadtverordneten in einer außerordentlichen Sitzung am Dienstagabend vorgestellt.
Volkmarsen – Die Stadt setzt in Abstimmung mit den drei anderen nordwaldeckischen Kommunen auf einen Netzausbau ausschließlich durch Firmen, ohne öffentliche Zuschüsse. Nach der Sitzung präsentierte das Unternehmen Goetel in Göttingen in einer nichtöffentlichen Versammlung die Pläne für Volkmarsen.
Nordwaldeck-Linie
Dort und in Diemelstadt würde der Netzausbau in Nordwaldeck beginnen. In den Diemelstädter Ortsteilen hat Goetel mit einer internationalen Investmentgesellschaft im Rücken im vorigen Jahr die Nachfrage von Privatkunden erkundet. Nun sollen in Volkmarsen alle Bürger auf das Angebot von Goetel aufmerksam gemacht werden.
Die Stadt hält sich ausdrücklich mit werbenden Aussagen für einen bestimmten Anbieter zurück. Auch könnten keine Kooperationsvereinbarungen mit bestimmten Anbietern abgeschlossen werden, sagte Vahle. Doch würden Räumlichkeiten für Informationsveranstaltungen oder ein Bürgerbüro für interessierte Unternehmen kostenfrei bereitgestellt, sagte Bürgermeister Hendrik Vahle.
„Kämpfen um Ausbau“
Grundsätzlich unterstützt die Stadt die Bemühungen um einen Ausbau der Internet-Infrastruktur, die im Schnitt mit Raten von 50 bis 100 Mbit pro Sekunde momentan nicht schlecht sei, aber weiterhin Lücken aufweise, auch für Gewerbegebiete bestehe großer Nachholbedarf. Das Netz mit Kupferleitungen sei am Ende der Leistungsfähigkeit angekommen. Schließlich biete eine Versorgung mit Glasfaserleitungen bis ins Haus Raten von bis zu 1000 Mbit.
„Wir kämpfen seit Jahren um einen Ausbau des Glasfasernetzes“, sagte Bürgermeister Hendrik Vahle. Eine von der Stadt Volkmarsen in Auftrag gegebene Zielnetzplanung weise einen Investitionsbedarf von rund 16 Millionen Euro aus, wobei durch Zuschüsse für die Stadt ein Eigenanteil von gut einer Million Euro bliebe.
Mehrere Firmen interessiert
Doch im vorigen Jahr seien drei verschiedene Firmen auf die Stadt zugegangen, die unterschiedlich weitreichende Ausbaukonzepte ausschließlich privat finanziert böten. Neben Glasfaser Plus (Telekom und IFM Global Infrastrucure Fund) und Deutsche Glasfaser hat sich Goetel im vorigen Mai beim Magistrat gemeldet.
Im Unterschied zu den beiden anderen Unternehmen bietet Goetel die komplette Versorgung von Volkmarsen an, wenn sich mindestens 40 Prozent der Haushalte und Betriebe für einen Glasfaseranschluss entscheiden. Das Unternehmen in Göttingen bemühe sich schon in Breuna und Diemelstadt um den Ausbau, der Leitungsausbau sei bis Röda vorangeschritten. Zudem könne Goetel auf Leitungen von Netcom zurückgreifen.
Lösung für ganze Gemeinde
Der Magistrat will einen Ausbau in der gesamten Großgemeinde und „kein Rosenpicken“ durch Anbieter in einzelnen Stadtgebieten, bei dem andere Bereiche nicht versorgt würden. Goetel biete einen kostenlosen Hausanschluss an. Dafür müsse für mindestens zwei Jahre laufender Vertrag für die Nutzung der Glasfaserinfraktur abgeschlossen werden.
Wenn nach der im Frühjahr beginnenden Werbung keine 40 Prozent Zusagen erreicht würden, dann werde eine „Nach-Vermarktung“ erfolgen, so Vahle. Was geschehe, fragte Tobias Viesehon (CDU),wenn dann immer noch nicht die Quote erreicht werde? Das hänge dann vom Anbieter ab, ließ Vahle die Frage mit Blick auf die Präsentation in nicht-öffentkicher Sitzung und die Informationsveranstaltungen in allen Ortsteilen offen.
Kontrolle durch Stadt
Die Stadt werde die Bauarbeiten durch Bau- und Ordnungsamt kontrollieren, sagte der Rathausschef. Eine Zeitplanung liege freilich noch nicht vor. Er hoffe aber, dass es kein Jahr brauche, bis endlich die Glasfaseranschlüsse geschaffen würden. Kosten für die Stadt entständen, wenn Straßenbereiche repariert werden müssten. (Armin Haß)