Frank Wölk hatte die Haltung der SPD-Fraktion für den Neubau begründet: Die Situation im derzeitigen Standort im Mehrzweckgebäude am Sportplatz sei prekär und der „jungen, innovativen und hochengagierten Hainaer Wehr“ nicht länger zuzumuten. Es gebe Schimmel, nur eine einzige Toilette, keine getrennten Umkleidebereiche, Schulungen fänden im Werkzeugraum statt. Auch angesichts von steigender Gefahr durch Naturkatastrophen und der Expansion der psychiatrischen Einrichtungen von Vitos Haina sei der Neubau nötig. Wölk persönlich favorisierte aber die Umsetzung des Neubaus durch die Gemeinde, nicht durch einen Investor.
Stefan Hecker (Unabhängige Bürger Kellerwald) sagte, das Investorenmodell mache trotz höherer Gesamtkosten Sinn. Auch er forderte, wie der Parlamentsausschuss, dass das Parlament den Vertrag mit einem Investor zur endgültigen Abstimmung vorgelegt bekomme. „Das kann in einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung geschehen“, sagte er.
Frank Happel von der Bürgergemeinschaft Großgemeinde Haina sprach sich ebenfalls für dieses Vorgehen aus. „Wir waren von Anfang an für den Neubau. Dass uns die Finanzierung nicht leicht fällt, das hat ja jetzt jeder mitbekommen.“
Die Freie Bürgerschaft Löhlbach (FBL) stimmte gegen die derzeitige Umsetzung des Neubaus. Sprecher Christian Drescher hatte zwar die Notwendigkeit eines Neubaus für die Hainaer Wehr anerkannt, aber gefordert, das Projekt um einige Jahre zu verschieben, bis sich die Lage auf dem Bausektor vielleicht beruhigt habe. (Martina Biedenbach)
Sowohl vom Hainaer Gemeindevorstand als auch vom Parlament abgelehnt wurden die folgenden alternativen Finanzierungsmodelle für das Feuerwehrhaus:
Die Privat-Public-Partnership (private öffentliche Partnerschaft) verursache hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Eine Sanierung des jetzigen Standorts in der Mehrzweckhalle unter Einbeziehung der Räume des TSV, dem dafür Ausgleichszahlungen zu erbringen wären, sei finanziell unvorteilhaft. Den Neubau statt wie vorgesehen auf dem Parkplatz am Sportgelände auf einer Rasenfläche hinter dem nördlichen Tor mit Zufahrt zur Kreisstraße zu verlegen, gehe aus Platzgründen nicht.
Die Hoffnung, dass die Gemeinde Haina höhere Zuschüsse vom Land bekomme, weil sie als ländliche Kommune mit vielen Ortsteilen (Cluster-4-Kommune) erhöhte Lasten zu tragen habe, hat sich nicht erfüllt. (mab)