Römershäuser Dirk Buttlers ist mit seiner Zündapp beim Hochland-Marathon dabei

Mofa-Fan Dirk Buttler aus Haina-Römershausen ist heute (9. Juli) bei der Rundfahrt mit kleinen Mopeds im Bereich Gilserberg, Edersee und Haina mit dabei.
Römershausen – Für den Römershäuser Dirk Buttler war es ein unvergessliches Erlebnis. Vor drei Jahren nahm er im kleinen Sölden in den Tiroler Alpen zum ersten Mal am Ötztaler-Mopedmarathon teil – ein Event für 2500 Mopedfans aus ganz Europa. Startgeld: 100 Euro. Buttler war mit seiner 2 PS „starken“ 2-Gang-Hercules Prima 5 (Baujahr 1978, 25 Kubikzentimeter Hubraum) am Start, an einem Tag mussten 220 Kilometer bewältigt werden.
„Ein cooles, sicheres und robustes Mofa, morgens um 6 Uhr ging‘s los, um 17 Uhr war ich im Ziel“, erzählt Buttler. Eine Herkules-Aufgabe mit der Hercules Prima. Die Hercules Prima war eine Mofa-Baureihe der Nürnberger Herkules-Werke, die Hercules-Prima-Mofas wurden erstmals Mitte der 1970er-Jahre hergestellt.
„Im ersten Gang ging‘s von Sölden die Alpen zum Tiefenbachgletscher hoch – über Serpentinen ein Höhenunterschied von einem Kilometer“, erinnert sich Buttler gerne an seine bislang wohl spektakulärste Ausfahrt auf zwei Rädern zurück. „13 Prozent Steigung, das war eine Ansage“, erzählt der 55 Jahre alte Mofa- und Oldtimer-Fan. Die „Prima 5“ hatte er erst wenige Monate vor dem Marathon in einer Kleinanzeige in Bielefeld entdeckt. „Gesehen, gekauft“, sagt Buttler. 500 Euro kostete die Hercules damals: „Nach heutigem Stand ein Schnäppchen“, freut sich der begeisterte Schrauber auch heute noch über das „gute Geschäft“.
Der Kauf der Prima 5 und die Teilnahme am Mopedmarathon im Ötztal blieben für Dirk Buttler nicht ohne Folgen. Das Top-Event in Österreich mit der „Bezwingung“ des 2474 Meter hohen „Timmelsjochs“ zwischen Österreich und Italien auf zwei Rädern geisterten immer wieder in seinem Kopf herum. Ihn packte die Liebe zu den Mofas und den Ausfahrten. „Ich war total begeistert“, erzählt Buttler – und steckte mit seiner Euphorie auch seine Mofa-Freunde Gernot Pelzer (Merzhausen), Daniel Hamann (Gladenbach), Mario Gläzer und Justin Glänzer aus Merzhausen an. Die waren beim „Ötztaler Marathon“ 2019 auch am Start.
Schon im September 2019 gründeten sie ihren eigenen Club „Riders25forever“, anfangs mit den fünf Freunden, inzwischen hat der Club sogar schon 25 Mitglieder. Mit dem „Ötztaler-Mopedmarathon“ als Vorbild veranstalteten sie schon im August 2021 ihren ersten eigenen Moped-Marathon – den Hochland-Marathon mit Start und Ziel in Sebbeterode, einem Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im Schwalm-Eder-Kreis.
100 Teilnehmer waren am Start – vom treuen Alltagsroller bis zum High-End-Feuerstuhl mit mehr Chrom als Eisen. Auf zwei Rädern und angetrieben von etwa 50 Kubikzentimetern, durften sie die wunderschöne Landschaft rund um den Nationalpark Kellerwald-Edersee erleben.
Nun erwartet die Mofa-Fans erneut ein aufregendes Wochenende mit imposanter Natur, gewaltigen Eindrücken und Steigungen bis zu zwölf Prozent wie bei Schwarzenborn: Vom heutigen Freitag bis zum Sonntag veranstalten die Riders25forever ihren „2. Hochland-Moped-Marathon“ – angelehnt an die Ötztaler-Veranstaltung erneut über 220 Kilometer.
250 Teilnehmer werden diesmal am Start und Ziel in Sebbeterode erwartet, auf der Strecke müssen mehrere Stationen angefahren werden. Dirk Buttler und seine Freunde sind selbstverständlich wieder mit dabei. Buttler diesmal mit einer Zündapp-Combinette, Baujahr 1964. Die hatte er 2019 im nahen Willershausen gekauft und in 100 Stunden vollständig restauriert. „Damit sind die Leute früher zur Arbeit gefahren“, erzählt Buttler. (Gerhard Meiser)
Service
Ein Boxenstopp beim 2. Hochland-Moped-Marathon am Samstag, 9. Juli, ist auch in Haina-Römershausen eingerichtet. Dort werden die Fahrer zwischen 12 und 15 Uhr erwartet. Dabei kann es auch zu netten Gesprächen und Fachsimpelei zwischen Fahren und Interessierten bei Bratwurst, Waffeln, Kaffee und kalten Getränken kommen.
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