Uschi Huhn ist vor zwölf Jahren in die Wohrastadt gezogen, auch wenn ihre Freunde sie vor dem kalten „Hessisch Sibirje“ gewarnt haben. Doch dass es hier auch „Kuldur“ gibt und die Leute „ned von gestern sinn“, erzählte sie in ihrer Büttenrede – den Tonfall aus der Offenbacher Heimat wird sie aber wohl beibehalten.
Die Trachtengruppe aus Halsdorf wirbelte auf der Tanzfläche umher und zauberte mit Girlanden, Schals und Wasserbällen immer neue Accessoires aus ihren Koffern.
Dann berichtete Ute Golde von ihrem Leben im Homeoffice. Da konnte man zwar unbeobachtet mit Jogginghosen und dicken Wollsocken auf dem Sofa herumlungern, aber ein Zuckerschlecken war es trotzdem nicht. Rationiertes Klopapier, gehamstertes Speiseöl und dazu das ständige Beisammensein mit dem Ehemann: So manche Situation reizte da zum Meckern und Ausflippen. Dennoch lautete ihre Bilanz: „Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede.“
Fast zu klein war die Tanzfläche für die zahlreichen gut gelaunten „Golden Girls“ aus Wohra mit ihren goldenen Zylindern und Röcken. Dann gingen die Gemündener „Special Girls“ mit wilden Sprüngen auf Verbrecherjagd. Bei der „Hitparade“ mit Nummerngirl Philipp Braun kamen sie später erneut zum Einsatz.
Udo Lindenberg und Apache 207 (Leni Bilinsky und Stefan Diehl) hatten mit „Komet“ einen Überraschungsauftritt, bevor die „Girls of Fire“ der Gemündener Feuerwehr zu „Bella ciao“, dem berühmten Lied der italienischen Partisanen und aktuell vertreten in der Netflix-Serie „Haus des Geldes“, den Saal stürmten und eine bravouröse Show zeigten.
Den Abschluss machte Leni Bilinsky alias Hans Albers mit „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, bei dem sich das Mitsingen wie von selbst einstellte. (Regina Hartmann/Marise Moniac)