1. Startseite
  2. Lokales
  3. Frankenberg / Waldeck

Heutige Antwort auf Mahnmal zum Bombardement der Eder-Sperrmauer

Erstellt:

Von: Matthias Schuldt

Kommentare

Das Affolderner Denkmal zeigt eine ertrinkende Mutter, die versucht, ihr Kind zu retten.
Das Affolderner Denkmal zur Bombardierung der Edersee-Sperrmauer 1943 zeigt eine ertrinkende Mutter, die versucht, ihr Kind zu retten. © Matthias Schuldt

Ein Detail des neuen Besucherzentrums Edersee fällt Gästen nicht sofort auf, wenn sie es durch den Eingang betreten: eine Skulptur als Türgriff.

Edersee – Die Frauengestalt hebt sich vorsichtig ab vom Hintergrund der Corten-Platten, die in ihrem typischen Rost-Ton auf das Türblatt aufgebracht wurden. Ihre Optik symbolisiert die Technik, die in Gestalt von Sperrmauer und Kraftwerken das Wesen der Talsperre und ihre Historie mitprägen.

„Trotz aller Krisen dürfen wir beschützt leben.“ Dies sieht Christoph Hesse symbolisiert in der Skulptur am Besucherzentrum, unterstrichen durch die Musik von Pascal Rohde (links) und Ferdaus Sadiqi zur Eröffnung.
„Trotz aller Krisen dürfen wir beschützt leben.“ Dies sieht Christoph Hesse symbolisiert in der Skulptur am Besucherzentrum, unterstrichen durch die Musik von Pascal Rohde (links) und Ferdaus Sadiqi zur Eröffnung. © Matthias Schuldt

Die Figur, die als Türgriff dient, soll ebenso Bezüge zur Geschichte des Edersees herstellen, zu ihrem dunkelsten Moment, der Bombardierung der Sperrmauer 1943. „Die Figur ist als eine Antwort gedacht auf das Denkmal, das vorm Affolderner DGH an den Bruch der Mauer erinnert“, erklärt Architekt Christoph Hesse.

Aussagekraft des Mahnmals Affoldern berührt

Das Affolderner Bronze-Mahnmal mit seiner Aussagekraft berühre ihn jedes Mal, wenn er daran vorbeikomme. Die Gestaltung vermittelt in beeindruckender Weise den Schrecken und das Leid, die Zerstörung und den Tod, die sich nach der Bombardierung ihren Weg bahnten, die untere Eder hinab. Demgegenüber erscheint die Skulptur am Eingang zum Besucherzentrum als eine Madonna, die ihre Hände und Arme schützend um etwas Unsichtbares legt. „Sie steht für mich für das Heute, in dem wir trotz der Krisen beschützt leben dürfen. Zugleich sind wir aufgerufen, die Natur um uns herum zu schützen“, beschreibt es der Korbacher Architekt.

Die Figur stammt aus seinem Privatbesitz und wechselte nun an diesen öffentlichen Ort, den Hesse als einen der Begegnung und Gemeinschaft begreift. Das Besucherzentrum soll zugleich die Idenität der Menschen in der Region stärken und sie ermutigen, ihr Umfeld selbst zu gestalten und zu bewahren. Auch dieser Gedanke spiegelt sich in der Madonnenfigur als Antwort auf die Menschen gemachte Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, verursacht durch den Angriff des nationalsozialistischen Deutschlands auf seine Nachbarn. (Matthias Schuldt)

Mehr zum Besucherzentrum Edersee.

Auch interessant

Kommentare