1. Startseite
  2. Lokales
  3. Frankenberg / Waldeck

Holzpilz entdeckt: Festhalle Affoldern bis auf Weiteres gesperrt

Erstellt:

Von: Matthias Schuldt

Kommentare

Bis auf Weiteres geschlossen wegen Befalls des Fußbodens mit einem Holzpilz: die Affolderner Festhalle.
Bis auf Weiteres geschlossen wegen Befalls des Fußbodens mit einem Holzpilz: die Affolderner Festhalle. © Matthias Schuldt

Die Affolderner Festhalle wird bis auf Weiteres gesperrt. Das bestätigt Edertals Bürgermeister Klaus Gier auf Anfrage.

Affoldern – Im Fußboden der Halle wurde ein Pilz gefunden, „ein Verwandter des Holzschwamms“, erklärt er . Das bedeutet zugleich eine schlechte Nachricht für so manches Hochzeitspaar in und um Edertal, denn vergleichbare Räume zum Feiern gibt es in der Gemeinde sonst nicht. Das Sperren der Halle sei aus Gründen des Gesundheitsschutzes aber unvermeidlich, sagt Gier.

Der Holz zerstörende Organismus wurde entdeckt, weil der Schwingboden an einigen Stellen zu sehr nachgab und den Verdacht nahe legte, dass etwas nicht stimmt. „Als wir den Boden öffneten, fanden wir graue Beläge und ließen Proben untersuchen“, erläutert Gier.

Sachverständiger begutachtet den Schaden an der Festhalle Affoldern im Detail

Ein Sachverständiger wird nun beauftragt, den Schaden im Detail zu begutachten. „Wir hoffen, dass sich das Problem auf den Fußboden beschränkt“, fügt der Bürgermeister hinzu. Pilze wie der Hausschwamm siedeln sich zwar in zu feuchtem Bauholz an und stellen ihr Wachstum laut Umweltbundesamt bei einer Restfeuchte unter 20 Prozent sowie Temperaturen über 26 Grad Celsius ein. Doch die Schädlinge verfallen unter solchen Bedingungen in eine Art Trockenstarre und überleben in diesem Zustand durchaus zehn Jahre.

Deshalb ist nicht auszuschließen, dass der Pilz auch in anderen Gebäudeteilen schlummert. In so einem Fall würde eine begrenzte Sanierung nicht ausreichen, um die Halle wieder nutzbar zu machen, fügt der Bürgermeister hinzu.

Mit Wiedereröffnung im Jahr 2023 wird es auf jeden Fall knapp

Neben dem Fußboden stehen seit Längerem die Lichtkanäle auf der Liste der dringenden Erneuerungsarbeiten. Selbst wenn es bei diesen beiden wichtigsten Posten bliebe, „wird es mit einer Wiedereröffnung in diesem Jahr knapp“, schätzt Gier.

Ursprünglich hatte er einmal gehofft, aus den Mitteln der „Hessenkasse“ für Edertal eine derartige „Sanierung light“ der Festhalle zu finanzieren, doch die Kostensteigerung beim Um- und Ausbau des DGH/Feuerwehrhauses Anraff haben diese Hoffnung zunichte gemacht. Knapp 1,6 Millionen Euro erhielt Edertal aus dem Landesförderprogramm „Hessenkasse“ zur Entschuldung der Kommunen. In welche Projekte sie investiert, ist ihr überlassen.

Große Sanierung oder Neubau für Edertal allein nicht zu stemmen

Unabhängig vom Gutachten zu den Pilzschäden steht die Gemeinde Edertal nach Ansicht des Bürgermeisters daher bald vor der Frage, wie sie mit der Festhalle Affoldern künftig verfährt. Eine umfangreiche Sanierung oder gar ein Neubau seien allein aus eigener Kraft nicht zu stemmen. „Man müsste zum Beispiel versuchen, in das Dorferneuerungsprogramm zu kommen und Fördermittel für energetische Sanierung einwerben, um so eine Aufgabe zu bewältigen“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Wie hoch Sanierungskosten ausfallen würden, lässt sich nach derzeitigem Stand nicht einschätzen. Vor Jahren sei Pi mal Daumen eine Summe von einer halben Million Euro angesetzt worden, doch seitdem habe sich bekanntlich sehr viel verändert, schließt Klaus Gier. (Matthias Schuldt)

Auch interessant

Kommentare