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Beachsoccer-Schnuppertraining des HFV in Korbach kommt gut an

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Von: Dirk Schäfer

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 Beachsoccer-Schnuppertraining auf dem Bolzcourt in Korbach mit den  Spielerinnen der SG Landau/Wolfhagen
Fußball kann auch anders. Beim Beachsoccer-Schnuppertraining auf dem Bolzcourt in Korbach haben die Spielerinnen der SG Landau schnell bemerkt, dass dieses Spiel auf Sand anders verläuft als auf Rasen. Das Bild rechts zeigt die Mannschaft der Korbach Golden Goalers während eines Trainingsspiels. © pr

Beachsoccer erreicht Korbach. Der Hessische Fußballverband bot ein Schnuppertraining an und die Frauen und Männer der SG Landau zogen dafür die Fußballschuhe aus.

Korbach - „Ich würd‘ gern mal einen halten“, sagte Torhüterin Aylin Öner. Zweimal hatten ihre Mitspielerinnen von der SG Landau/Wolfhagen abgezogen und den Kasten weit verfehlt.

Beim Fußball im Sand ist eben doch einiges anders als auf dem grünen Rasen. Wie gut, dass die SG neben 18 Fußballfrauen auch eine Handvoll Trainer und Betreuer mitgebracht hatte zum Bolzcourt am Korbacher Stadtrand. So mussten die Spielerinnen die verschossenen Bälle nicht selbst barfuß im Gestrüpp einsammeln.

Dieser Zeitgewinn ließ sich nutzen, um wieder ein „Hügelchen“ zu bauen für den nächsten Schuss. Es mag verlockend sein, den Ball bei Freistößen erst mal auf ein Häufchen Sand zu legen; Hügel bauen ist erlaubt, wenn es nicht mit der Hand passiert. Aber den Ball dann nicht übers Tor zu hämmern, verlangt trotzdem Übung.

Auch der Trainer hat Aha-Momente

Letztlich musste Aylin Öner doch einige Paraden zeigen. Die Verbandsliga-Fußballerinnen zeigten sich lernfähig. Sie hatten bald raus, dass es im Sand besser ist, den Ball nur aus der Hand zu passen und Torabschlüsse direkt zu suchen. Und dass im weichen Sand die Fallrückzieher – im Beachsoccer die häufigste Torschusstechnik – richtig Spaß machen.

„Wir machen schon sehr viel Außergewöhnliches. Aber angesichts einer so ungewöhnlich langen Saisonvorbereitung sind wir froh für eine weitere Abwechslung“, sagte Hagen Marquardt. Auch der Trainer der SG Landau/Wolfhagens hatte hier so seine Aha-Momente. Beachsoccer verlangt teils völlig andere Spielzüge als das Spiel auf dem Platz und einiges an technischem Können.

Die Spielerinnen der SG nahmen die Herausforderung unerschrocken an und bewältigten sie gut. Die Frauen waren – wie tags zuvor auch die Männer der SG Landau/Nieder-Waroldern – die „Versuchskaninchen“ am Aktionswochenende für den aufkommenden Trendsport. Der Hessische Fußball-Verband (HFV) will Beachsoccer populärer machen und zeigen, dass diese Variante mehr Abwechslung ins Fußballtraining bringen kann.

Die Mannschaft der Korbach Golden Goalers trainiert auf Sand.
Die Mannschaft der Korbach Golden Goalers trainiert auf Sand. © Schäfer

Hessischer Beachsoccer-Sommer, unter diesem Titel hatte der Verband Schnuppertrainings-Wochenende in Nord- und Südhessen organisiert, um Vereinen die Möglichkeit zu geben, Fußball im Sand als „Highlight in die Saisonvorbereitung“ einzubauen. Für die Profitipps sorgten jeweils zwei Spieler der Bundesligamannschaft des SC Eschborn. Da es in Hessen nur zwei Beachplätze mit offiziellen Wettkampfmaßen gibt und in Korbach der eine davon liegt, erzeugte die Aktion zusätzlichen Nutzen: Christian Metz-Pieper, Betreiber der Anlage, brachte sein Angebot und seine Korbacher Beachsoccer-Mannschaft mal wieder ins Gespräch.

Nationalspieler leisten Beachsoccer-Aufbauhilfe

Franz Mühlhausen, Breitensportbeauftragter des Fußballkreises Waldeck, hat versucht, das Angebot Strandkicken in den Köpfen der heimischen Vereine stärker zu verankern. „Vor allem das Zusammenwirken mehrerer Menschen und Stellen hat mich begeistert“, sagte Mühlhausen, der alle heimischen Vereine eingeladen hatte.

DFB und HFV hätten mit den Fußballkreisen und den Anbietern vor Ort unkompliziert kooperiert, und auch die Bundesliga-Spieler seien mit Eifer bei der Sache gewesen, so Mühlhausen. „Die Aktion hat uns wieder weitergebracht bei dem Ziel, die Sportart Beachsoccer bekannter zu machen.“ Einziger Wermutstropfen: Die vorab zu buchenden Trainingszeiten stießen nicht unbedingt auf überbordende Nachfrage. Zum mäßigen Interesse kamen ein, zwei kurzfristige Absagen hinzu. Mühlhausen hat aber nach Gesprächen mit heimischen Vereinen bereits Ansätze für Verbesserungen erkannt. „Der Termin war offenbar zu einem ungünstigen Zeitpunkt in der Vorbereitung. Wir versuchen, künftig früher dran zu sein“, sagte das KFA-Mitglied.

Mit den Eschborner Nationalspielern Anton Kniller und Georgi Lovchev trainierten an beiden Tagen auch die Korbacher Golden Goalers intensiv. Das Team, vor gut einem Jahr gegründet, hat zwar seine Pläne, in der Bundesliga mitzuspielen, zumindest vorerst auf Eis gelegt, nutzte aber die Gunst der Stunde, um sich gezielt zu verbessern.

„Wir wollen das Team auf breitere Füße stellen, brauchen einfach noch mehr Spieler, da nicht alle an jedem Spieltag ein ganzes Wochenende Zeit opfern können oder wollen“, erklärte Christian Metz-Pieper. Solche Trainingseinheiten seien so oder so wichtig und nützlich: „Mit solchen Profis kannst du in Sachen Taktik, Positionsspiel und Matchführung immens viel lernen.“

Über das Engagement von DFB und HFV äußerten sich Metz-Pieper wie auch Mühlhausen positiv, nicht nur, weil die Fachverbände sogar ein Video vom Aktionswochenende drehen ließ.

Der DFB-Vertreter habe sich in Korbach ein Bild gemacht, berichtet Mühlhausen. Und: Er sei voll des Lobes über die Anlage sowie den Stellenwert des Beachsoccers gewesen. schä

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