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Berufliche Schulen eröffnen Ersatzbau für die Klosterschule in Korbach offiziell

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Von: Wilhelm Figge

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Symbolische Schlüsselübergabe: (von links) Klaus Friedrich, Jürgen van der Horst, Tim Schneider, Uwe Schönrock und Karl-Friedrich Frese zeigten sich angetan vom Neubau und seinen „Lernlandschaften“.
Symbolische Schlüsselübergabe: (von links) Klaus Friedrich, Jürgen van der Horst, Tim Schneider, Uwe Schönrock und Karl-Friedrich Frese zeigten sich angetan vom Neubau und seinen „Lernlandschaften“. © Wilhelm Figge

Ein Neubau beim Hauptgebäude der Beruflichen Schulen in Korbach ersetzt den Standort in der Klosterstraße. Bei der offiziellen Eröffnung wurden die Neuerungen präsentiert.

Korbach – Statt einer Tafel hängt ein elektronisches Board an der Wand, die Gäste sitzen auf sich in jede Richtung neigenden, rückenschonenden Stühlen – und zum Flur versperrt keine Tür den Weg: Mit dem „Ersatzbau Klosterstraße“ hat der Landkreis Waldeck-Frankenberg ein modernes Schulgebäude offiziell eröffnet.

„Wir wissen, dass wir nicht nur etwas neues eröffnen, sondern auch etwas aufgeben“, hielt Uwe Schönrock fest, Leiter der Beruflichen Schulen Korbach-Bad Arolsen: Der Neubau in der Kasseler Straße ersetzt das alte Gebäude in der Klosterstraße – aus organisatorischen, pädagogischen, technischen und finanziellen Erwägungen, wie der Landkreis mitteilt. Mit dem Gebäude seien Jahrzehnte voller Erinnerungen verbunden, erklärte Schönrock, es habe immerhin von Außen weiter Charme.

Der Ersatzbau Klosterschule ist seit Beginn des Schuljahres 2022/23 in Betrieb.
Der Ersatzbau Klosterschule ist seit Beginn des Schuljahres 2022/23 in Betrieb. © Wilhelm Figge

Nach dem Einzug in den Neubau zu Beginn des Schuljahres gebe es keine Bedenken mehr. Nicht nur sei das Zusammenrücken am Standort in der Kasseler Straße ein Vorteil, im neuen Gebäude würden auch „sämtliche Möglichkeiten einer modernen pädagogischen Entwicklung unterstützt“. Am auffälligsten: Die Zimmer haben keine Türen. Moderne Pädagogik sei durch selbstorganisiertes Lernen gekennzeichnet: Gruppenarbeiten und Recherche liefen mit freier Beweglichkeit besser. Das Gebäude bietet einige Ecken dafür, zudem sei eigentlich immer ein Zimmer frei – bei geschlossenen Türen bestehe eine Hemmschwelle. Hier sehe jeder durch ein Fenster, ob der Raum benutzt wird.

Auf die tafelgroßen Boards in den Klassenräumen ließe sich mit Apple- wie Android-Geräten zugreifen, auch schnelles WLAN wurde in Gang gebracht. Bei der Möblierung wurde an ergonomische Grundsätze gedacht, Einzeltische mit Rollen lassen sich flexibel stellen. „Eine zentrale Frage ist: Wo wollen wir hin?“, erklärte Schönrock: Der „Lebensraum Schule“ solle einer sein, an dem Schüler sich wohlfühlen. Im Hauptgebäude läuft die Sanierung noch und verfolge dieselbe Vision.

Mit 2800 Quadratmetern genutzter Fläche für 18 Klassenräume, sowie Gruppenräumen, EDV-Bereich, Lehrerstützpunkten und Aufzug komme das Projekt einem „veritablen Schulneubau“ gleich, befand Landrat Jürgen van der Horst. Die Philosophie, „Lernlandschaften“ zu gestalten, sei konsequent umgesetzt worden: „Das junge Menschen sich hier wohlfühlen, ist zentral für den Bildungserfolg.“

Moderne offene und digital gestützte Lernwelten bietet der Neubau der Beruflichen Schulen in der Kasseler Straße in Korbach.
Moderne offene und digital gestützte Lernwelten bietet der Neubau der Beruflichen Schulen in der Kasseler Straße in Korbach. © Landkreis Waldeck-Frankenberg/pr

Realisiert wurde das Projekt nicht als eigene Investion, sondern als „Public Private Partnership“: Die Firma Fechtelkord & Eggersmann aus Ostwestfalen hat das Gebäude nach europaweiter Ausschreibung geplant, gebaut und finanziert. Der Landkreis mietet es für 25 Jahre, danach geht es in seinen Besitz über.

Geschäftsführer Tim Schneider blickte zurück: Erster Beton fürs Fundament floss im März 2021, im Mai stand der Rohbau. Die rasche Konstruktion mit Stahlbetonfertigteilen ermöglichte, spätere Lieferschwierigkeiten zu kompensieren.

Nachhaltigkeit sei zentral: Teils werde mit einer Luftwärmepumpe geheizt; 20 Zentimeter Dämmung in den Wänden und Dreifachglas in den Fenstern halten Wärme. Das Dach sei begrünt und die Baumaterialien langlebig. Auch etwaige Umbauten seien wegen gut entfernbarer Wände einfach. Er blicke der weiteren Partnerschaft entgegen: „Wir stehen 25 Jahre für die Instandhaltung gerade.“ (wf)

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