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Berliner Schule in Korbach: Abrissarbeiten für Neubau beginnen im Herbst

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Von: Philipp Daum

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Der Plan für die Errichtung des Neubaus der Berliner Schule sieht vor, dass mit den Abbrucharbeiten der alten Schule im Herbst dieses Jahres begonnen wird – zunächst werden diese drei Gebäude in Richtung der Karpatenstraße abgerissen.
Der Plan für die Errichtung des Neubaus der Berliner Schule sieht vor, dass mit den Abbrucharbeiten der alten Schule im Herbst dieses Jahres begonnen wird – zunächst werden diese drei Gebäude in Richtung der Karpatenstraße abgerissen. © Philipp Daum

1962, 1964 und 1972: In diesen Jahren wurden die vier Gebäudeteile der Berliner Schule in Korbach errichtet. Lange stehen werden sie allerdings nicht mehr, denn im Zuge eines Neubaus werden die wuchtigen Bauwerke demnächst abgerissen.

Der Plan sieht vor, dass mit den Abbrucharbeiten im Herbst dieses Jahres begonnen wird – zunächst werden die drei Gebäude in Richtung der Karpatenstraße abgerissen.

Auf dieser Fläche entsteht anschließend der Neubau der Grundschule, der aufgrund seiner Kompaktheit weniger Platz in Anspruch nimmt als das bestehende Gebäude-Ensemble.

Das Hauptgebäude, das an die Liegewiese des Freibades grenzt, bleibt deshalb erst einmal stehen. Dort werden die Schülerinnen und Schüler während der Abriss- und Bauphase weiter unterrichtet. Zusätzlich dazu wird auf dem Areal ein provisorischer Container-Trakt errichtet. „Dort werden während der Baumaßnahme Mensa, Toiletten, Hausmeisterbüro, Verwaltung und Lehrerzimmer untergebracht“, sagte Sabine Seibt vom Fachdienst Gebäudewirtschaft beim Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie stellte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport, Digitalisierung und Schulbauten des Kreistags die genauen Planungen vor.

Wenn der Umzug in die nagelneue Berliner Schule erfolgt ist, wird im letzten Schritt auch das vierte Gebäude abgerissen. Im Juli 2026 rechnet der Landkreis mit dem endgültigen Abschluss des gesamten Bauvorhabens. „Fest steht, dass die Schülerinnen und Schüler für mindestens zwei Jahre ihren gewohnten Außenbereich nicht nutzen können – dort wird überall Baustelle sein“, berichtete Sabine Seibt. Allerdings habe man gemeinsam mit der Stadt Korbach eine gute Lösung gefunden, um es den Grundschulkindern auch während der Abriss- und Bauphase zu ermöglichen, draußen zu spielen.

So soll es einmal aussehen: Die neue Berliner Schule in Korbach erhält neben dem Erdgeschoss ein erstes Obergeschoss und ein „halbes“ zweites Obergeschoss. Voraussichtlich im Juli 2026 soll alles fertig sein. Visualisierungen: foundation 5+ architekten BDA
So soll es einmal aussehen: Die neue Berliner Schule in Korbach erhält neben dem Erdgeschoss ein erstes Obergeschoss und ein „halbes“ zweites Obergeschoss. Voraussichtlich im Juli 2026 soll alles fertig sein. © foundation 5+ architekten BDA

„Es wird einen Durchbruch zum Freibadgelände geben. Von der Stadt erhalten wir von diesem Gelände eine etwa 1200 Quadratmeter große Fläche, auf der Rasen und Mutterboden abgetragen werden. Das ganze wird mit Holzhackschnitzeln aufgefüllt – und die vorhandenen Spielgeräte der Berliner Schule werden anschließend wieder aufgebaut“, sagte die Mitarbeiterin des Fachdienstes Gebäudewirtschaft. So könnten die Kinder auch bei jedem Wetter draußen spielen. Die Fläche erhalte eine komplette Umzäunung. Dadurch werde verhindert, dass die Kinder im Beckenbereich des Freibades herumlaufen. Sobald der Neubau der Berliner Schule in Betrieb gehe, könnten die Schüler wieder ihren gewohnten und dann ebenfalls neu gestalteten Außenbereich an der Schule nutzen – das Freibadgelände werde im Zuge dessen an die Stadt „zurückgegeben“.

Mit Blick auf den künftigen, vierzügigen Schulneubau sagte Sabine Seibt: „Aus energetischer Sicht ist die kompakte Bauform ganz wichtig. Außerdem können wir in dem Gebäude eine ganz neue Pädagogikform darstellen. Alle Räume, Flächen, Flure und Treppenhäuser werden als Differenzierungs- und Inklusionsbereiche genutzt. Außerdem finden sich in der neuen Berliner Schule viele Möglichkeiten für Gruppenarbeiten sowie Rückzugsräume und Begegnungsstätten.“ Eine Cafeteria sei ebenso vorgesehen wie eine ausreichende Zahl an Betreuungsräumen. Dem verpflichtenden Ganztagsangebot werde somit vollumfänglich Rechnung getragen. „Das alles befindet sich zusammen mit der Verwaltung sowie einem Musikraum und einem Kreativraum im Erdgeschoss“, berichtete die Mitarbeiterin des Fachdienstes Gebäudewirtschaft. Im ersten Obergeschoss befänden sich die Klassenräume mit Differenzierungsräumen dazwischen. Darin könnten zum Beispiel Sitzkreise gemacht werden.

Das zweite Obergeschoss sei nur halb so groß wie das erste. „Mehr Platz brauchen wir nicht“, so Sabine Seibt. Dort würden weitere Klassen und zwei Vorklassen untergebracht.

13,5 Millionen Euro

Wassereinbrüche, Korrosionen, kaputte Technik, marode Leitungen: Die Liste der Mängel an der Berliner Schule ist lang. Das liegt nach Auskunft von Sabine Seibt, Leiterin des Fachdienstes Gebäudewirtschaft, an der alten Bausubstanz. Untersuchungen hätten ergeben, dass eine Sanierung – auch mit Blick auf künftige Anforderungen an den Unterricht – unwirtschaftlich sei. Daher habe der Kreis entschieden, einen Neubau zu errichten – die Gesamtkosten hierfür werden mit 13,5 Millionen Euro beziffert.

Sie basieren laut Kreis auf der ersten Kosteneinschätzung zum Raumprogramm. „Die Planungen für das Projekt werden in den kommenden Monaten konkretisiert und durch Fachplanungsbüros weiterentwickelt, sodass die Kostenschätzungen noch einmal präzisiert werden. In diesem Zusammenhang werden auch die in Betracht kommenden Fördermittel ermittelt“, teilt der Kreis mit.

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