1. Startseite
  2. Lokales
  3. Frankenberg / Waldeck
  4. Korbach

Green-Trails: Begehung am Eisenberg bei Goldhausen – Planer beziehen Stellung

Erstellt:

Von: Marianne Dämmer

Kommentare

Ortstermin an den Green Trails am Eisenberg: Bernd Wecker von Bioline (links) erklärt die fertigen Pläne und Vorgehensweise beim Bau der vier Strecken, die am Eisenberg derzeit entstehen.
Ortstermin an den Green Trails am Eisenberg: Bernd Wecker von Bioline (links) erklärt die fertigen Pläne und Vorgehensweise beim Bau der vier Strecken, die am Eisenberg derzeit entstehen. © Marianne Dämmer

Rund 45 Interessierte haben teilgenommen an der zweiten öffentlichen Begehung der ersten Green-Trail-Strecken, die am Eisenberg entstehen.

Korbach-Goldhausen – Eingeladen hatte der Naturschutzbund (NABU) Kreisverband Waldeck-Frankenberg, um den Stand der Arbeiten zu begutachten – und Informationen zu erhalten. Eingeladen waren auch Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde (UNB), des Fachdienstes Sport des Landkreises und des Planungsbüros Bioline (Dalwigksthal). Bürger aus Goldhausen und Umgebung sowie Vertreter von Wandervereinen nahmen am Ortstermin ebenso teil wie Interessierte aus den Kommunen, in denen Green-Trails gebaut werden sollen und die dem „Zweckverband Green-Trails“ beigetreten sind – insgesamt sind das 14 Städte und Gemeinden.

Abgesehen davon, dass die Mitglieder des NABU aus Gründen des Wald- und Wildtierschutzes Green-Trails in Wäldern ablehnen, kritisierten sie bei der Begehung vor allem, dass ihre Expertise nicht rechtzeitig gehört worden sei. „Wir sind im Vorfeld nicht angehört worden“, sagten Vorsitzender Heinz-Günther Schneider und sein Stellvertreter Karl-Heinz Bastet.

„Vor vollendete Tatsachen gestellt“

Dies monierten auch Bürger aus Goldhausen. Sie seien vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Nun würden sie große Nachteile für ihren Ort befürchten. „Wir haben Kenntnis bekommen an dem Tag, an dem die Stadtverordneten zugestimmt haben“, sagte Ortsvorsteher Dirk Straußberg. Ein Goldhäuser erklärte, dass es ihnen von Vertretern der Stadt Korbach untersagt worden sei, die Presse zu einer Informationsveranstaltung einzuladen, bei der die Fakten vorstellt werden sollten. „Wohl der Kommune, die dem Zweckverband nicht beigetreten ist.“

Ulrich Kessler von der UNB des Landkreises erklärte, in diesem Fall hätten nur „relevante Träger öffentlicher Belange“ angehört werden müssen, darunter Landwirtschaft, Forst, Kommune, Eigentümer. Antragsteller sei der Zweckverband Green-Trails, Genehmigungsbehörde die UNB beim Kreis. Die Instandhaltung sei Aufgabe des Zweckverbandes und ehrenamtlicher Helfer, zumeist Mountainbiker, sagte Bernd Wecker von Bioline.

Auf die Frage, warum für die Trails am Eisenberg nicht die Kalamitätsflächen genutzt worden seien, so Wecker, die Planungen seien schon fertig gewesen. „Als die Strecken geplant wurden, war alles bewaldet, jetzt ist das durch die Kalamitäten nicht mehr so“. Daraufhin seien Strecken teils verkürzt worden.

„Nutzer wollen Erlebnis“

Insgesamt gebe es am Eisenberg vier Mountainbike-Strecken im Einbahnstraßensystem, es gebe keinen Rundweg. Dort, wo sich Trailstrecken und Wege kreuzten, sollen versetzte Holzbarrieren für Sicherheit sorgen. Es handele sich um Familienstrecken. Die Trails würden zum Teil parallel zu bestehenden Wegen gebaut, weil das reine Wirtschaftswege seien. Die Trails würden teils mit einer Deckschicht zur Erosionsvermeidung versehen. Die Schicht bestehe aus einem Gemisch mit Korngröße 0 bis 8 und lehmigen Anteil, was Stabilität bieten solle. Die Schicht müsse zwei Monate ruhen, bevor sie befahren werden könne. Das Gemisch stamme aus einem Steinbruch bei Bestwig.

Auf die Bitte des NABU, bei künftigen Trails bestehende Windwurfflächen stärker mit einzubeziehen, um den Eingriff in die Natur zu minimieren, sagte Wecker, man bemühe sich, aus Buchenbeständen heraus zubleiben, doch die Strecke müsse auch abwechslungsreich sein, die Nutzer wollten ein Natur- und Walderlebnis haben.

„Wir können nicht alle 14 Kommunen gleichzeitig planen. Da, wo wir mit den Planungen weiter sind, sprechen wir auch mit den Naturschutzverbänden vor Ort“, so Wecker. Eine Ausgleichsfläche habe die Domanialverwaltung direkt am Eisenberg zur Verfügung gestellt, erklärte Ulrich Kessler. Laut Wecker sei der Ausgleich damit mehr als erbracht. (Von Marianne Dämmer)

Auch interessant

Kommentare