„Tina – The Rock Legend“ begeistert das Publikum in der Korbacher Stadthalle

„Die große Tina Turner – eine absolute Ausnahmekünstlerin. Ihr einzigartiges Lebenswerk feiern und ehren, das ist unser Anspruch.“ So beschrieb Michael Noll von der Produktionsfirma das, was die Korbacher in der fast ausverkauften Stadthalle beim Tribute-Konzert „Tina – The Rock Legend“ erwartete.
Und das Publikum war bereit für eine Show, die mit 24 getanzten Hits Hochleistungssport pur auf die Bühne brachte.
Schon als auf der noch verdunkelten Bühne die ersten Schlagzeugbeats, Gitarren, der Bass und das Saxofon mit „The bitch is back“ das Konzert eröffneten, spürte man: Alle wollen mit Tina feiern. Die „Queen of Rock“, die viele im Saal durch fast ein halbes Jahrhundert begleitet hat, begeisterte Fangenerationen mit Megahits wie „Nutbush City Limits“, „Typical male“, „Simply the best“, „Private dancer“ oder „What’s love got to do with it?“. Das gilt bis heute.
Tina Turner war, so erfuhr man es in kurzen Pausen zwischen den Songblocks von Moderator Klaus Schäfer, nicht nur „der Superstar, der mehr als 180 Millionen Alben verkauft hat“. Vor allem ihr Mut, ihre Zuversicht und ihre Kraft machten ihre ganz besondere Persönlichkeit aus. Tina Turner präge bis heute die Musikszene und sei noch immer ein Idol, auch wenn sie selbst schon lange nicht mehr auf der Bühne stehe.

Mit High Heels, kurzen Flatter- und Glitzerkleidchen, den typischen Leder-Suits kam Julie Mayaya an diesem Abend in der Stadthalle Tina Turner sehr nahe. Authentisch und vor allem temperamentvoll tanzte sie mit dem berühmten Pony-Step über die Bühne. Sie rockte mit ihrer fünfköpfigen Band und reihte sich nahtlos in die Schrittfolgen ihrer vier Tänzerinnen ein. Selbst der südamerikanische Akzent gelang ihr, wenn sie mit dem Publikum sprach.
„Steamy Window“, „Proud Mary“, „We don’t need another hero“, „Fall in Love“, „I can’t stand the rain“ – kein Turner-Hit fehlte. Auch mit ihrer Stimme war die 37-jährigen Rumänin mit kongolesischen Wurzeln immer ganz nah bei ihrem Vorbild, ohne sich selbst zu verleugnen.
Dieses „ganz nah“ ist vielleicht das Geheimnis ihrer Bühnenpräsenz, ihrer Energie und Leidenschaft. Wer genau hinhöre, könnte hinter Tina Turner auch Julie Mayaya hören und sehen. Mit kraftvoller Stimme, die rau und zart sein konnte und mit emotionalen Interpretationen standen – so schien es – beide gemeinsam auf der Bühne: Das Original und sein Double.
Eine Überraschung war der deutsche Sänger Daniel Splitt. Als Eros Ramazzotti sang er mit ihr das Duett „Cose della vita“, das mit großem Applaus bedacht wurde. Als Bryan Adams sang er zunächst allein, dann wieder im Duett „It’s only love“. Zur Freude der Zuschauer mischte er sich immer wieder in das musikalische Geschehen ein.
Wie in Tina-Turner-Konzerten üblich, erhielt auch in Korbach eine Background-Sängerin die Möglichkeit, ihr Showtalent zu beweisen. So füllte für einen Song die Stimme von J’Ci Bonsu den Saal.
Ein Stones-Medley leitete – nach beinahe zwei Stunden noch immer unter vollem Körper- und Stimmeinsatz – das lange Finale ein. Mit „Symply the best“ bedankten sich Julie Mayaya und ihre zehn Mitstreiter auf der Bühne bei den Korbachern, die es längst nicht mehr auf den Sitzen hielt.
Eine mitreißende Show kam schließlich – wie konnte es anders sein – mit „Proud Mary“ und „Nutbush“ zu einem fulminanten Ende.
Von Barbara Liese