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Interkulturelles Kochen am Korbacher Gymnasium mit ukrainischem Gericht

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Von: Stefanie Rösner

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Es dampft und duftet: Ilija Hartwig, Sophie Komissarov, Jeanne Hubrich und Hermann Schweizer bereiten gemeinsam Wareniki zu, ein Gericht, das ihre ukrainischen Mitschülerinnen ihnen gezeigt haben.
Es dampft und duftet: Ilija Hartwig, Sophie Komissarov, Jeanne Hubrich und Hermann Schweizer bereiten gemeinsam Wareniki zu, ein Gericht, das ihre ukrainischen Mitschülerinnen ihnen gezeigt haben. © Stefanie Rösner

Korbach – Gerüche und Stimmengewirr dringen in den Schulflur. In der Schulküche wird eifrig gekocht und gebrutzelt. 26 Jugendliche der neunten Klasse an der Alten Landesschule (ALS) feiern ein kleines kulinarisches Fest.

Ihre Lehrerin Lana Jäger begleitet sie einen ganzen Vormittag beim Zubereiten internationaler Gerichte. Zwei ukrainische Schülerinnen stellen dabei ein Nationalgericht aus ihrem Heimatland vor: Wareniki.

Interkulturelles Kochen heißt dieser Projekttag, der alle Jugendlichen mit einbindet und ihnen sinnlich und geschmacklich viel bietet. Sie alle kneten und rühren Teig, schälen und schneiden Kartoffeln, belegen Flammkuchen und braten Würstchen. Fett spritzt in der Pfanne, Mehl staubt über die Arbeitsflächen, während einige eine lange Tafel mit bunten Tellern decken und Fähnchen schmücken. Die Klasse hatte zuvor über die Gerichte abgestimmt, berichtet die Lehrerin.

Teigtaschen mit herzhafter und süßer Füllung

So entschied sie die Klasse für Bratwürstchen und Bratkartoffeln als deutsches Gericht, Flammkuchen und Schoko-Dessert als französische Spezialitäten, da Lana Jäger in der Klasse auch Französisch unterrichtet. Und als Besonderheit – für die meisten ein bislang unbekanntes Rezept – Wareniki, Teigtaschen mit herzhafter Füllung aus Kartoffeln oder Fleisch und süßer Variante aus Früchten wie Pflaumen oder hier nach Wahl der Klasse 9 Erdbeeren.

Die Neuntklässer haben einen ganzen Vormittag gemeinsam gekocht und freuen sich aufs Essen.
Die Neuntklässer haben einen ganzen Vormittag gemeinsam gekocht und freuen sich aufs Essen. © Stefanie Rösner

„Ilija, probier mal“, sagt Sophie, die immerzu frische Wareniki in den Kochtopf hebt und sie herausfischt, sobald sie an der Oberfläche schwimmen. Dann sind sie gar, erklärt die Schülerin. „Es macht Spaß, ist aber auch ein bisschen stressig“, sagt sie mit Blick auf die vielen Töpfe auf dem Herd, in denen das Salzwasser gleichzeitig blubbert. Bald soll alles fertig sein, denn dann will die Klasse gemeinsam das leckere Festmahl verzehren.

„Was eignet sich besser zur Integration und interkulturellen Verständigung als gemeinsames Essen“, fragt die Lehrerin Land Jäger. Die beiden jungen Ukrainerinnen sind seit März in der Klasse und nehmen parallel dazu am Deutsch-Intensivkurs der Schule teil. Bislang verständigen sie sich vorwiegend auf Englisch. Jäger: „Ihr Hobby ist Kochen und Backen, und so war die Idee eines gemeinsamen Kochens – als Wandertag der kulinarischen Begegnung – geboren.“ (Stefanie Rösner)

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