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Post für 18.000 Haushalte: Aus Elektromarkt in Korbach ist Zustellstützpunkt geworden

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Von: Lutz Benseler

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Der neue Zustellstützpunkt der Post in Korbach: (vorne, von links) Zustellstützpunktleiterin Gabriela Wahler und Standortleiter Aurelius Koch.
Der neue Zustellstützpunkt der Post in Korbach: (vorne, von links) Zustellstützpunktleiterin Gabriela Wahler und Standortleiter Aurelius Koch. © Lutz Benseler

Die knallgelben Transporter auf dem Parkplatz machen es von außen sichtbar: Der ehemalige Elektrofachmarkt an der Briloner Landstraße ist vorübergehend zum Zustellstützpunkt der Post geworden. Hier sortieren die Zustellerinnen und Zusteller Briefe und Pakete, bevor sie in ihre Bezirke fahren.

Korbach – Briefe, Postkarten und Päckchen stapeln sich auf seinem von Regalen umgebenen Arbeitsplatz: Konzentriert sortiert Andreas Weiß die Post in die Fächer. Die Regale bilden eine Art dreidimensionalen Stadtplan seines Bezirks – beschriftet mit Straßennamen und Hausnummern und farblich unterteilt. „Eineinhalb Stunden brauche ich, bis alles sortiert ist“, sagt Weiß, der seit 38 Jahren bei der Post arbeitet. 1985 kostete das Porto für einen Standardbrief noch 50 Pfennig und die Post war eine Behörde. Ein paar Regale weiter bereitet Andreas Tytskiy seinen Bezirk vor. Er trägt im Neubaugebiet rund um die Holunderflosse aus. Rund fünf Stunden ist er unterwegs, bis alles in den Briefkästen ist.

Bereits um 7.20 Uhr treffen die Zusteller im Zustellstützpunkt an der Briloner Landstraße ein und sortieren die Post für rund 18 000 Haushalte in Korbach, Diemelsee und Twistetal vor – rund 11 200 Pakete und 85 000 Briefe pro Woche. Die Gemeinden sind in 28 Zustellbezirke eingeteilt, 26 davon sind so genannte Verbundbezirke, in denen die Mitarbeiter sowohl Pakete als auch Briefe zustellen. „45 Leute arbeiten hier in der Zustellung und im Innendienst. Spätestens um zehn Uhr sind alle Zusteller draußen“, sagt Standortleiter Aurelius Koch. Er arbeitet seit 2017 bei der Post, seit einem Jahr in Korbach.

Seit dem 20. Februar ist der Stützpunkt im früheren Elektromarkt untergebracht. Das ehemalige Postgebäude in der Poststraße soll noch in diesem Jahr abgerissen werden, ein Investor plant dort ein Seniorenzentrum. Die Planungen für einen Neubau des Zustellstützpunktes in Korbach verzögern sich jedoch zunächst, da für die Neubauten ein neues Energiekonzept entwickelt wurde, wie Unternehmenssprecher Thomas Kutsch erläutert: „Die Gebäude erhalten unter anderem Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Ladesäulen für Elektroautos.“ Wann mit dem Bau in Korbach begonnen werden kann, ist laut Kutsch noch offen. Bis dahin werde der Markt genutzt.

Andreas Weiß bereitet alles für seinen Zustellbezirk vor. Er arbeitet seit 38 Jahren bei der Post.
Andreas Weiß bereitet alles für seinen Zustellbezirk vor. Er arbeitet seit 38 Jahren bei der Post. © Lutz Benseler

Der Umzug in die Briloner Landstraße war generalstabsmäßig geplant. „Wir sind im laufenden Betrieb umgezogen“, erklärt Aurelius Koch: Montag noch im alten Gebäude in der Poststraße, Dienstagmorgen schon in der Briloner Landstraße. „Wir hatten vorher auf einem Plan ein Layout erstellt und festgelegt, wo Regale, Rollcontainer, Umkleiden hinkommen“, sagt der Standortleiter. Im ehemaligen Markt wurden entsprechende Markierungen auf dem Boden angebracht. Innerhalb eines Tages transportierte ein Umzugsunternehmen die Möbel an den neuen Standort und baute alles auf. Die 1400 Quadratmeter große Fläche sei ideal, sagt Zustellstützpunktleiterin Gabriela Wahler: „Sie ist groß, hell und übersichtlich.“ Insgesamt ist das Grundstück 3100 Quadratmeter groß, mit zwei Lkw-Stellplätzen und maximal 33 Beladeplätzen für die Zustellfahrzeuge.

Dass die Post in den Markt an der Briloner Landstraße eingezogen ist, haben die Korbacher derweil schnell gemerkt: Die ersten hätten schon vor der Tür gestanden, um Pakete abzugeben, berichtet Wahler: „Aber wir haben für den Kundenverkehr nicht geöffnet.“

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