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Soll das Freibad saniert werden? Korbacher Stadtverordnete treffen Grundsatzentscheidung

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Grundsätzlich dafür: In den Ausschüssen haben sich die Stadtverordneten schon einstimmig für eine Sanierung des Korbacher Freibades ausgesprochen.
Grundsätzlich dafür: In den Ausschüssen haben sich die Stadtverordneten schon einstimmig für eine Sanierung des Korbacher Freibades ausgesprochen. © Stadt Korbach

Es ist ein erster Schritt in Richtung Freibadsanierung: Die Stadtverordnetenversammlung wird am Donnerstag grundsätzlich über die Erneuerung des Bades entscheiden. Grünes Licht dafür gab es bereits am Mittwoch in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse.

Korbach – Ohne Fördermittel geht auch in Korbach bei der Freibadsanierung nichts: 4,275 Millionen Euro hat der Bund bereits in Aussicht gestellt. Die Mittel stammen aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ und wurden im Dezember vom Haushaltsausschuss des Bundestages freigegeben.

Um die Gelder zu bekommen, muss die Stadt nun einen Förderantrag stellen. Dazu ist ein Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung notwendig: Wollen wir das Freibad sanieren, ja oder nein? Weitere Voraussetzung: Im Haushaltsjahr 2024 müssen 950 000 Euro – zehn Prozent der geschätzten Investitionssumme – als Eigenmittel für die Sanierung bereitgestellt werden. Auch darüber entscheiden die Parlamentarier am Donnerstag.

Aktuell geht die Stadt in einer groben Kostenschätzung, die auf Erfahrungswerten basiert, davon aus, dass ein saniertes Freibad 9,5 Millionen Euro netto kostet. Relevant ist diese Zahl aber nur für den Förderantrag, denn konkrete Planungen oder gar Ausschreibungsergebnisse gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Die Entscheidung, ob das Freibad beispielsweise eine Rutsche, einen Sprungturm und eine 50-Meter-Bahn bekommt, steht erst später an: Wenn die Stadtverordnetenversammlung den Grundsatzbeschluss fasst und auch sonst alles nach Plan läuft, könnte im April der Förderantrag gestellt und anschließend nach einer europaweiten Ausschreibung der Planungsauftrag vergeben werden. Die Stadtverordnetenversammlung würde dann im Sommer einen Beschluss über die Gestaltung des Bades fassen, der dann Grundlage für die Planung wäre. Mit dem Förderbescheid rechnet die Stadt im Herbst. Im März 2024 könnten dann die Bauarbeiten mit den Abbrucharbeiten beginnen und im Mai 2025 das neue Freibad eröffnet werden.

In der gemeinsamen Sitzung des Bau- und Haupt- und Finanzausschusses gab es bereits einstimmige Beschlüsse für die Sanierung – allerdings auch Kritik: CDU-Fraktionsvorsitzender Jannick Göbel mahnte, auf die Kosten zu achten: „Wir leben in finanziell unsicheren Zeiten.“ Aktuell koste jeder Besucher des Freibads den Steuerzahler 13,20 Euro, nach einer Sanierung erhöhe sich der Zuschussbedarf auf rund 20 Euro. Um dem Bedarf entsprechend zu bauen, forderte Göbel eine Nutzerbefragung: „Brauchen wir beispielsweise eine 50-Meter-Bahn?“ Als Kompromiss schlug Stadtverordnetenvorsteherin Lieselotte Hiller eine Bürgerversammlung vor.

Dr. Peter Koswig (Grüne) regte an, über ein Naturbad nachzudenken. Kai Schumacher (Freie Wähler) machte deutlich: „Wir treffen heute nur eine Entscheidung, ob wir wollen oder nicht.“ Es sei noch zu früh, Detailfragen zu klären. „Alles, was wir heute beschließen, ist reversibel. Wenn wir sehen, dass uns die Kosten davon laufen, können wir Stopp sagen.“ Für eine Sanierung sprach sich Helmut Schmidt (SPD) aus: „Das Freibad kostet uns viel Geld. Aber wenn wir den Korbachern sagen würden, geht woanders hin, dann könnten wir die Bürgersteige hochklappen.“ Ein Freibad sei niemals rentabel zu betreiben, sagte Harald Rittinghaus (Aktive Bürger): „Wir sind aber ein Mittelzentrum, da gehört ein Freibad dazu.“ Bürgermeister Klaus Friedrich sagte: „Wir müssen die Nase auch bei sozialpolitischer Infrastruktur vorne haben.“

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