Waldeck-Frankenberg. Die Verbands-Energie-Werk Gesellschaft für Erneuerbare Energien (VEW) zieht sich aus einem Forschungsprojekt zur Speicherung erneuerbarer Energien zurück.
Insgesamt 1,54 Millionen Euro hat die EWF-Schwestergesellschaft in den vergangenen Jahren in die Entwicklung und die 2014 eigens gegründete Firma „i2 Gesellschaft für Innovation“ investiert.
Am kommenden Dienstag entscheidet sich, ob die Firma für einen symbolischen Euro verkauft wird oder in die Insolvenz steuert.
Die Idee klingt gut: Aus Windenergie wird Dieselkraftstoff. Das sogenannte Fischer-Tropsch-Verfahren gilt als eine der Schlüsseltechnologien für die Speicherung überschüssigen Öko-Stroms.
Gemeinsam mit einem Wissenschaftler der Universität Bremen wollte die VEW die schon 1925 entwickelte Technik effizienter machen und zur Marktreife bringen. Doch das ist bis heute nicht gelungen.
Der VEW-Aufsichtsrat mit seinem Vorsitzenden Landrat Dr. Reinhard Kubat hat nun beschlossen, die Reißleine zu ziehen: Das Projekt wird nicht weiter finanziert.
VEW-Geschäftsführer Stefan Schaller hat unterdessen mit einem Investor aus Georgien verhandelt: Für einen symbolischen Euro soll er die Firma schuldenfrei übernehmen. Gleichzeitig verpflichtet er sich, mindestens zehn Prozent, maximal 1,5 Millionen Euro, aus möglichen Einnahmen an die Altgesellschafter zu übertragen.
Anteilseigner der „i2“ sind derzeit zu 70 Prozent die VEW und zu 30 Prozent die Witwe des 2015 verstorbenen Bremer Wissenschaftlers. Einen bereits anberaumten Notartermin hat die Mitgesellschafterin laut Schaller allerdings platzen lassen.
Bis kommenden Dienstag will die VEW nun versuchen, den Verkauf doch noch in trockene Tücher zu bekommen. Solle es scheitern, werde ein Insolvenz-Verfahren für die „i2“ eingeleitet, kündigte Schaller an.
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Von Lutz Benseler