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Landkreis Waldeck-Frankenberg: Neues Verwaltungsgebäudes ist fast fertig

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Von: Philipp Daum

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Es dauert nicht mehr lange, dann ziehen die Mitarbeiter ein: Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat rund 16,5 Millionen Euro in ein neues Verwaltungsgebäude investiert, um vornehmlich weitere Büros zu schaffen. Insgesamt sind 190 Arbeitsplätze in dem 6000 Quadratmeter großen Neubau untergergebracht.
Es dauert nicht mehr lange, dann ziehen die Mitarbeiter ein: Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat rund 16,5 Millionen Euro in ein neues Verwaltungsgebäude investiert, um vornehmlich weitere Büros zu schaffen. Insgesamt sind 190 Arbeitsplätze in dem 6000 Quadratmeter großen Neubau untergergebracht. © Philipp Daum

Rund 16,5 Millionen Euro hat der Landkreis Waldeck-Frankenberg in sein neues Verwaltungsgebäude investiert, das nach zweijähriger Bauzeit nahezu fertig ist. Am Freitag, 24. März, stellten Landrat Jürgen van der Horst und Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese den Komplex vor.

Das neue Verwaltungsgebäude befindet sich neben dem Korbacher Kreishaus am Südring. Mitte April beginnen die Umzüge – künftig werden im Neubau die Fachdienste Gesundheit, Jugend und Soziale Angelegenheiten untergebracht. Durch die frei werdenden Kapazitäten im „alten“ Kreishaus können Fachdienste dort wieder stärker räumlich vereint werden.

„Wir haben Mittel in die Hand genommen, um am Standort in Korbach ein bürgerfreundliches und serviceorientiertes Bürogebäude zu errichten, das auch den Ansprüchen der neuen modernen Arbeitswelt Rechnung trägt“, sagte Jürgen van der Horst. Weiterhin ermögliche der Neubau eine Zentralisierung der Angebote des Landkreises am Standort.

Zuerst zieht ab Mitte April der Fachdienst Gesundheit um, der sich aktuell noch Am Kniep in Korbach befindet. Das Gebäude dort wird aufgegeben. Bis Anfang Juli ziehen dann die Fachdienste Soziale Angelegenheiten und Jugend um, die in Korbach noch im Kreishaus angesiedelt sind.

Neuer Arbeitsplatz: Andreas Strake ist Leiter des Fachdienstes Jugend, der zusammen mit den Fachdiensten Gesundheit und Soziale Angelegenheiten in den Neubau einziehen wird.
Neuer Arbeitsplatz: Andreas Strake ist Leiter des Fachdienstes Jugend, der zusammen mit den Fachdiensten Gesundheit und Soziale Angelegenheiten in den Neubau einziehen wird. © Philipp Daum

„Wir haben für die Kreisverwaltung ein Raumprogramm erarbeitet, mit dem die derzeit noch dezentralen Serviceangebote für die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich an einem Standort gebündelt werden“, sagte Karl-Friedrich Frese. „Zudem ermöglicht uns die Investition, alte Immobilien zu veräußern und Mietverhältnisse zu beenden, sodass mittelfristig eine nicht unbedeutende Refinanzierung zu erwarten ist.“ Zudem gebe es für die Leistungen und Beratungsangebote des Kreises künftig eine zentrale Anlaufstelle im Behördenviertel am Südring.

Für die Übergangszeit zwischen den Umzügen bittet der Kreis um Verständnis, wenn es zu Beeinträchtigungen in der Erreichbarkeit der Fachdienste kommt. „Wir haben die Umzüge so geplant, dass logistisch die einzelnen Schritte gut ineinander greifen“, sagte der stellvertretende Leiter des Fachdienstes Gebäudewirtschaft, Dirk Wilke. Vor Ort könne sich aber immer noch die ein oder andere Herausforderung ergeben. Sobald die Umzüge starten, werde der Landkreis noch einmal darüber informieren, welche Fachdienste wann wie erreichbar seien. Wilke: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alles gut und zügig abzuwickeln.“

190 Arbeitsplätze auf 6000 Quadratmetern

In den vergangenen Jahren mussten nach Auskunft des Landkreises sowohl in Frankenberg als auch in Korbach oder Dorf-itter Büroräume angemietet werden, um den Raumbedarf für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung abzudecken. Mit dem Einzug in das neue barrierefreie Gebäude, das 190 Büro-Arbeitsplätze biete, werde auf 6000 Quadratmetern der dringend benötigte Ausgleich geschaffen. Die ausgegliederten Fachdienste kehren dann ins Stammhaus am Südring zurück. 

Büros, 81 Parkplätze und ein Zahnarztstuhl

Verwaltungsgebäude zu bauen, ist nicht schick“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese. Vom Landkreis Waldeck-Frankenberg werde in erster Linie verlangt, dass er sich um den Bau von Schulen, Straßen und Radwege kümmere. Dennoch habe man sich wegen der Raumnot in der Kreisverwaltung der Aufgabe gestellt. Das Hessenkassen-Programm des Landes sei dem Kreis hierbei entgegengekommen.

„Konkret bedeutet das: Für den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes machen wir keine Schulden“, betonte Frese. Landrat Jürgen van der Horst fügte hinzu, dass es sich bei der Hessenkasse um ein Programm zur Schuldentilgung handele. Für Kommunen, die darauf nicht zurückgegriffen hätten, habe es als Kompensation einen Investitionszuschuss gegeben. Dies treffe auf den Landkreis zu.

Baustart für das neue Verwaltungsgebäude war 2021. Dirk Wilke, stellvertretender Leiter des Fachdienstes Gebäudewirtschaft, ging im Detail auf den Neubau ein und leitete den Rundgang durch den Gebäudekomplex. „Errichtet wurde ein dreigeschossiges Gebäude in Hybridbauweise – also aus Holz, Beton und Stahl – mit vielen raumhohen Fensterelementen.“ Die Räume seien in drei Baukörpern angeordnet. Im Stahlbetonkern befänden sich die Räume für Technik, sanitäre Anlagen und Teeküchen. Die Büro- und Besprechungsräume seien um den Kern herum angeordnet. Über zwei Treppenhäuser sowie Aufzüge seien die Ebenen miteinander verbunden.

Stellten den neuen Verwaltungsbau des Landkreises vor: Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese (links), Landrat Jürgen van der Horst (daneben) und Dirk Wilke vom Fachdienst Gebäudewirtschaft (rechts). Dietmar Schulz, Leiter des Fachdienstes Soziale Angelegenheiten, und seine Stellvertreterin Katja Müller-Ashauer hörten interessiert zu.
Stellten den neuen Verwaltungsbau des Landkreises vor: Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese (links), Landrat Jürgen van der Horst (daneben) und Dirk Wilke vom Fachdienst Gebäudewirtschaft (rechts). Dietmar Schulz, Leiter des Fachdienstes Soziale Angelegenheiten, und seine Stellvertreterin Katja Müller-Ashauer hörten interessiert zu. © Philipp Daum

Die Fassade besteht laut Wilke aus einer Holzverkleidung. Die umlaufenden Balkone dienten der Wartung der Fassade und der Fensterreinigung sowie zur Befestigung einer Rankkonstruktion, die Kletterpflanzen Halt gebe, die wiederum für eine natürliche Verschattung sorgten. Durch einen überdachten Laubengang sei der Neubau mit dem Kreishaus verbunden. „Mit einem begrünten Dach inklusive Photovoltaik-Anlage sowie einer Luft-Wärmepumpe weist das neue Gebäude zudem hohe Umweltstandards und energetische Effizienz auf“, sagte der stellvertretende Fachdienstleiter. Die Dachbegrünung sei gleichzeitig ein großer Wasserspeicher, sodass man keinen zusätzlichen Regenwasserkanal habe anlegen müssen. Zudem seien 81 Parkplätze rund um den Komplex entstanden.

In den drei Baukörpern befinden sich nach dem Ende des Mitte April beginnenden Umzugs die Fachdienste Gesundheit, Jugend und Soziale Angelegenheiten. Die offizielle Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes soll bei einem Betriebsfest im Sommer gefeiert werden.

Für die Besucher ist nach Auskunft Dirk Wilkes eine klare Orientierung innerhalb des Gebäudes gegeben. „Erste Anlaufstelle wird das Info-Büro sein, das mit Backoffice und Tresen im Foyer liegt. Dort können sich Besucherinnen und Besucher anmelden und werden von den Mitarbeitenden zu ihren Terminen in die Besprechungs- oder Büroräume abgeholt“, sagte der stellvertretende Fachdienstleiter. Daher befänden sich im Erdgeschoss auch mehrere großzügige Wartebereiche, um den Publikumsverkehr aufnehmen zu können.

„Termine können allerdings auch ganz bequem online gemacht werden – hierbei wird ein QR-Code erzeugt. Dieser wird an Terminals hier im Gebäude einfach eingescannt. Der Sachbearbeiter erhält direkt die Info, dass der Besucher da ist, und holt ihn ab“, so Wilke.

Neben Büros und Besprechungsräumen gibt es im neuen Verwaltungsgebäude auch einen Zahnarztstuhl. „Bei uns im Fachdienst ist auch der Schulzahnärztliche Dienst angesiedelt. Mitarbeiter von uns gehen daher in die Schulen des Landkreises und führen zahnärztliche Untersuchungen durch. Prophylaxe und Aufklärung über gesunde Ernährung finden aber auch bei uns im Haus statt, das macht ein Zahnarzt auf Honorarbasis. Dafür brauchen wir diesen Stuhl“, erläuterte Thomas Hetche, Leiter des Fachdienstes Gesundheit.

Zahnarztstuhl: Weil beim Fachdienst Gesundheit der Schulzahnärztliche Dienst angesiedelt ist, muss auch dieser im Neubau vorhanden sein. Zu sehen sind zudem ein Flur und ein Teil eines Treppenhauses.
Zahnarztstuhl: Weil beim Fachdienst Gesundheit der Schulzahnärztliche Dienst angesiedelt ist, muss auch dieser im Neubau vorhanden sein. © Philipp Daum

Auch ein Labor sei vorhanden. „Hier werden amtsärztliche Untersuchungen gemacht – zum Beispiel, wenn jemand seinen Führerschein zurückhaben möchte, den er wegen Drogenkonsums verloren hat“, sagte Hetche.

Kreishaus soll nach und nach saniert werden

In den kommenden Jahren soll auch das rund 40 Jahre alte Kreishaus in Korbach auf den neuesten Stand gebracht werden. „Wir werden nach und nach energetisch sanieren und Funktionsdefizite beheben. Wir werden uns zudem irgendwann mit der Zulassungsbehörde beschäftigen, die im Design nicht mehr zeitgemäß ist“, sagte Landrat Jürgen van der Horst auf Nachfrage unserer Zeitung. Außerdem stünden die Planungen zum Finger-Haus-Neubau in der Jahnstraße in Frankenberg kurz vor dem Abschluss. Der Landkreis werde dort mit Teilen seiner Verwaltungsstelle einziehen.

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