Leitbild aus Bürgerwerkstatt für attraktive Gemeinde Twistetal

Die Gemeinde Twistetal bereitet die Dorfentwicklung zusammen mit den Bürgern und dem Büro Bioline Dalwigksthal vor. Bis Ende März sollen die Projektbeschreibungen vorliegen, im September kann es nach erfolgreicher Bewerbung der Kommune bereits mit ersten Vorhaben losgehen.
Twistetal – Das erfuhren die rund 40 Besucher der Bürgerwerkstatt in Twiste. Dort führten Bürgermeister Stefan Dittmann sowie die Mitarbeiter des Büros Bioline in das Thema ein. Zuvor hatten die Planer in Gesprächen mit den Ortsbeiräten Themen zur Dorfentwicklung abgefragt.
Gespräche mit Ortsbeiräten
Im Gemeinschaftsraum der Mehrzweckhalle Twiste hatte Bioline im Rahmen der nunmehr beginnenden Dorfmoderation aus vier Gruppen Anregungen der Bürger zu verschiedenen Themenbereichen abgefragt.
Die Anregungen fließen ein in ein Kommunales Entwicklungskonzept (KEK). Dafür bleiben fünf Monate Zeit, für das bisher vom Land geforderte Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) waren 15 Monate erforderlich, bis die kommunalen Parlamente die Konzepte beschlossen und der WI-Bank und dem Land zur Genehmigung vorlegen konnten. Erst dann konnte mit konkreten Planungen und endlich mit Projekten begonnen werden.
Beginn bereits im September möglich
Nach der Abgabe des KEK Ende März prüfen Umweltministerium, WI-Bank und Landkreis das Konzept. Bis zum September werden Schwerpunkte festgelegt und es kann losgehen, wie Dr. Stefanie Koch von Bioline erklärte.
Für Twistetal ist eine Laufzeit der Dorfentwicklung bis zum 31. Dezember 2029 festgelegt worden. Sowohl kommunale als auch private Vorhaben werden gefördert. Ziel ist die Förderung der Lebensqualität und der Attraktivität der Ortsteile für Neubürger.
Kommunale und private Projekte
Bürgermeister Stefan Dittmann rief die Bürger zur Mitarbeit an der Entwicklung eines Leitbildes für die Gemeinde Twistetal auf, unter dem die Entwicklung über das Jahr 2030 hinaus definiert werden soll.
Die Gemeinde und private Hauseigentümer haben bereits von der Dorferneuerung in Twiste und zuletzt in den Grunddörfern profitiert, wo das Programm vor zwei Jahren abgeschlossen wurde.
Stichworte zur Dorfentwicklung
Stichworte der ersten Bürgerwerkstatt in Twiste: Wohnen für alle Altersgruppen und damit die Ortsteile attraktiv gestalten, Mobilität, Energieversorgung, medizinische Angebote, familienfreundliche Entwicklung , zentraler Schulstandort, Bürgerbus, Umgehungsstraße, Infrastruktur, Nahwärme.
Die Bürgerwerkstatt wird am 22. Februar in Berndorf fortgesetzt. Auch dort können die Bürger ihre Smartphones zücken und via das Programm Mentis und einen QR-Code vom Sitz aus dem Kommunikationsprozess mit Bioline teilnehmen.
Das wird gefördert
Die Bürger haben in Twiste auf diese Weise Stichworte eingeben können und die Präsenz der Ortsteile abbilden können. Parallel lagen in Twiste und liegen in Berndorf Anwesenheitslisten aus, die der weiteren Kommunikation mit den Bürgern dienen.
Im Rahmen des KEK wird Bioline für die Förderung privater Projekte eine Bestandsaufnahme vornehmen, eine Kartierung vornehmen und dann zusammen mit den kommunalen Gremien die Abgrenzung des Fördergebietes vorbereiten. Denkmalgeschützte Gebäude seien auf jeden Fall drin, wie Dr. Stefanie Koch berichtete.
Lokale Baukultur fördern
Für die Förderung der lokalen Baukultur beträgt die Förderquote 30 Prozent bei Zuschüssen von maximal jeweils 45 000 Euro. Pro Projekt müssen die zuschussfähigen Kosten zehntausend Euro mindestens betragen.
Der Höchstbetrag für denkmalgeschützte Wohngebäude beträgt 60 000 Euro. Neu ist die Förderung des Umbaus von Scheunen in Wohngebäude. Bis zu drei Wohnungen je Bauwerk werden bezuschusst, die Höchstförderung beträgt 200 000 Euro bei einem Fördersatz von 35 Prozent. (Armin Haß )