Der Druck für die Landwirtschaft sei unverändert hoch, bestätigte van der Horst und sprach von außergewöhnlichen Szenarien, die sich derzeit überlappten.
Die Landwirtschaft sei prägend für den Landkreis, sagte van der Horst, der in seinem Gastvortrag über Chancen zur Entwicklung im ländlichen Raum informierte. Unter anderem ging er auf das Thema Klimaschutz ein. „Wir müssen und Gedanken machen, wie wir weg vom Gas und hin zu anderen Energiequellen kommen.“ Hierzu müsste Ressourcen gebündelt und schnell Ideen entwickelt werden, wie die Wärmeversorgung sichergestellt werden könne. „Das wird erhebliche Millionenbeträge fordern, die investiert werden müssen“, kündigte er an.
Als weiteres Themenfeld nannte er Freiflächen für Fotovoltaik, ohne die es nicht gehen werde, auch wenn dadurch der Flächendruck erhöht werde. „Wir empfehlen den Städten und Gemeinden, ganzheitlich zu planen und nicht auf nur einen Investor zu setzen.“ Van der Horst sprach auch die digitale Infrastruktur an, bei der Deutschland bekannterweise nicht die Speerspitze bilde. Auch der Landkreis solle digitaler werden. Die gute Nachricht sei, dass sich auch die Mobilfunkversorgung verbessern werde. Die spannende Frage sei zudem, ob alle ein Breitbandanschluss ans Haus bekommen könnten.
„Ich freue mich, zu hören, dass die Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Landwirtschaft so gut funktioniere“, kommentierte der Landrat Äußerungen seiner Vorredner Fackiner und Schmal. Auch in dem Bereich wolle der Landkreis immer digitaler werden und smartere Formate entwickeln.
Auch die Regionalität der Produkte solle gestärkt werden, betonte van der Horst und ging in dem Zusammenhang auf das „herausfordernde Projekt Schlachthof“ ein. „Wir müssen mit Partnern ein gemeinsames Verständnis entwickeln – das braucht aber auch Zeit.“ Zum Thema Landschaftspflege sagte er: „Der politische Wille ist da, dass wir da besser werden wollen. Es seien noch Hausaufgaben zu erledigen, aber er sei guter Dinge, dass das zu schaffen sei.
Zur Umsetzung des Digitalpaktes sagte der Landrat, es gebe mittlerweile gute Versorgungsqualität an den Schulen. Zusätzlich zu Neubauten seien aber auch moderne pädagogische Konzepte notwendig. „Wir dürfen nicht vormittags unterrichten und nachmittags verwahren.“
Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels stünden insbesondere die beruflichen Schulen vor großen Herausforderungen. „Wir haben es leider versäumt, die Diversifizierung der Berufsfelder zu verhindern“. Im Saldo verliere der Landkreis mehr als 300 Auszubildende an andere Ausbildungsorte. Ein neues Konzept sehe hier größere Fachklassen vor.
„Krisen führen immer zu Impulsen. Und Impulse können, wenn sie klug eingesetzt werden, zu Chancen werden“, schloss der Landrat.