Mengeringhäuser Dieter Bark ist Naturfotograf aus Leidenschaft

Mengeringhausen. Wenn es ums Fotografieren geht, ist Geduld eine der größten Tugenden von Dieter Bark. Stundenlang kann der 79 Jahre alte Mengeringhäuser ansitzen, um den richtigen Moment einzufangen. Abdrücken, Foto schießen.
Ob zu nachtschlafender Zeit, um Dachse und und Eulen zu fotografieren oder am frühen Morgen, um Vögel vor die Linse zu bekommen.
Es gelangen ihm einzigartige Aufnahmen. So hat er Eisvögel in seinen Fotografien eingefangen, junge Füchse beim Spielen, Kormorane beim Fischefangen, Silberreiher beim Flugstart, seltene Haselmäuse beim Klettern, junge Schwarzstörche bei Flugübungen, Schleiereulen bei der Jungtierfütterung. Insgesamt 100 000 Naturfotos hat er inzwischen gemacht, darunter auch viele von seltenen Pflanzen wie wilden Orchideen. Fast alle der Vogelportraits für die WLZ-Serie „Gärtnern für Vögel“ und andere Naturberichte stammen ebenfalls von Dieter Bark.
Zeit seines Lebens ist Dieter Bark eng mit der Natur verbunden. Schon als zehnjähriger zog er verwaiste Rabenvögel, Eulen und Junghasen in Mengeringhausen auf. Seine Großeltern und Mutter unterstützten ihn. Da schien es nur logisch, dass er eine Ausbildung zum Revierförster machte. „In Frage kam aber nur Außendienst“, sagt er.
Seltene Haselmäuse
Von 1964 bis 1971 arbeitete Dieter Bark im Forstamt Bad Wildungen. 1972 übernahm er die Revierförsterei in Twiste, wo er 32 Jahre lang lang tätig war. Damals entstand bei ihm das Interesse, seine Naturbeobachtungen mit der Kamera festzuhalten: „Spiegelreflex Edixa war der Anfang.“
Er verbrachte viel Zeit mit Beobachtung wildlebender Tiere und seltener Pflanzen; seine Frau hat ihn dabei immer unterstützt. Zu jener Zeit hielt er seine Beobachtungen noch auf Dias fest. Dann kam die Zeit der Filmkamera, zehn Jahre später stieg er wieder auf die Fotokamera um.
Er beschäftigte sich mit den seltenen Haselmäusen im Revier Twiste; dabei entstanden viele Fotos, die der Naturschutzbund (NABU) im Internet veröffentlichte. Andere Schwerpunkte seiner Naturfotografie sind der Twistesee und Vorstau sowie das Naturschutzgebiet Glockenborn bei Wolfhagen, eines der wertvollsten Feuchtgebiete Nordhessens.
Vor rund zehn Jahren standen schließlich wild wachsende Orchideen im Mittelpunkt seines Interesses. In dieser Zeit entstanden über Orchideen, Uhus, Haselmäuse und Twistetal Bücher, die mit Unterstützung der Carl-Montag-Stiftung in Bonn herausgegeben wurden.
Seit 14 Jahren ist Dieter Bark im Ruhestand – und weiterhin aktiv: „Ich widme fasst die ganze Freizeit der Naturbeobachtung und Fotografie“. Seine Fotografien und Berichte werden außer in der Waldeckischen Landeszeitung auch im Hessenjäger, der NABU-Zeitschrift sowie der Zeitschrift Wild und Hund veröffentlicht.
Seit zwei Jahren hält der Mengeringhäuser seine Naturbeobachtungen zusammen mit einem Profi in Videos fest. „Mit Musik untermalt und in Bewegung sind sie dem alten Diavortrag weit überlegen“, sagt Dieter Bark. Sie können HD-gerecht mit einem Beamer auf Großleinwand oder dem Fernseher aufgeführt werden.
Bewegt und bewegend
„Täglich sehe und lese ich, dass die Zahlen wilder Pflanzen wie Orchideen, Insekten und Schmetterlinge, vieler Vogelarten und Kleinsäugern wie die Haselmaus dramatisch rückläufig sind. Daher kann ich mir vorstellen, dass meine umfassende Naturfotoarbeit zukünftig noch für Naturfreunde von Bedeutung sein kann, weil es manche Tiere nicht mehr gibt“.
Die Homepage www.naturfotos-dieter-bark.de vermittelt einen Eindruck über seine außergewöhnlichen Fotoarbeiten.