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Neuer Volkmarser Kindergarten ist auf Zuwachs geplant

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Von: Elmar Schulten

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Richtfest beim Neubau für den Kindergarten in Volkmarsen. Neben dem Zimmermeister Darius Steinhoff steht der Bürgermeister auf dem Dach. Hinter ihnen ein bunt geschmückter Nadelbaum.
Richtfest beim Neubau für den Kindergarten Feuerrotes Spielmobil in Volkmarsen. Den Richtspruch hält Zimmermeister Darius Steinhoff aus Winterberg. Neben ihm steht Bürgermeister Hendrik Vahle. © Elmar Schulten

Gut sieben Monate nach dem ersten Spatenstich ist am Kindergartenneubau an der Kasseler Straße Richtfest gefeiert worden. Den Richtspruch hielt Zimmermeister Darius Steinhoff aus Winterberg. Mit ihm aufs Dach war Bürgermeister Hendrik Vahle geklettert.

Volkmarsen - Am Boden sprachen die evangelische Pfarrerin Britta Holk und die neue theologische Leiterin des evangelischen Zweckverbands für die Kindergärten in Nordwaldeck, Christiane Luckhardt den Segen.

Durch die Baustelle führte Architektin Brigitte Schade-Kleist und erläuterte mit ihrem Kollegen Winfried Junker-Schönfelder die technischen Details des anspruchsvollen Gebäudes mit seinen rund 1050 Quadratmetern Nutzfläche.

Alle Gruppenräume haben Zugang zum Garten

Das fertige Gebäude soll Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres fünf Gruppenräume und viele Nebenräume für Hauswirtschaft, Technik und Pause bieten. Die Kinder und Erzieherinnen dürfen sich auf eine großzügige Piazza für Theateraufführungen und ein Kinderrestaurant freuen. Im bunten Turmgebäude wird es viel Platz für Bewegungsspiele geben.

Alle Gruppenräume verfügen über eine eigene Außenspielfläche. Ein weit vorgezogenes Dach soll vor allem an der Südseite genügend Schatten spenden.

KfW-Zuschuss nach nur zwei Stunden ausgebucht

Auch energetisch hat der Neubau einiges zu bieten: Die Bodenplatte ruht auf einem 40 Zentimeter dicken Glasschotterbett. Die Außenwände aus Tonsteinen sind massiv und ungewöhnlich dick, was für hohe Wärmedämmwerte garantiert. Insgesamt soll der Neubau einem KfW-40-Standard entsprechen. Es werden also nur 40 Prozent der bei einem herkömmlichen Neubau nötigen Energiemengen gebaucht.

Dennoch gibt es keinen KfW-Zuschuss, weil das Förderprogramm schon zwei Stunden nach Beginn der Online-Antragsstellung ausgebucht war.

Zuschüsse vom Land und Landkreis

So haben sich in der Planungsphase nicht nur die Baupreise ständig nach oben, sondern auch die Zuschüsse ständig in wechselnde Richtungen gedreht. Aktuell rechnet der Magistrat mit Baukosten von 3,5 Millionen Euro bei Zuschüssen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro. Davon kommen knapp 700. 000 Euro für Landkreis Waldeck-Frankenberg und 1,1 Millionen Euro vom Land Hessen aus dem Landesinvestitionsprogramm Kinderbetreuung.

Blick in einen der fünf neuen Gruppenräume: Dabei fallen die riesig großen Fenster und eine abwechslungsreiche Dachlandschaft auf.
Blick in einen der fünf künftigen Gruppenräume: Dabei fallen die riesig großen Fenster und eine abwechslungsreiche Dachlandschaft auf. © Elmar Schulten

Mehrkosten entstanden durch die zwischenzeitliche Verknappung von Baumaterial, aber auch durch die Entscheidung, große Teile der Dachfläche mit Photovoltaik-Paneelen auszustatten.

Energetisch fast Selbstversorger

So wird eine elektrische Leistung von 60 Kilowatt peak angestrebt bei einer Jahresausbeute von rund 50. 000 Kilowattstunden. Das soll ausreichen, um einen Großteil des Stromes zu liefern, den die beiden Wärmepumpen übers Jahr benötigen, um das mit Fußboden beheizte Gebäude muckelig warmzuhalten. Die beiden Planer betonten in diesem Zusammenhang, dass sich die Mehrkosten für die PV- und Heiztechnik nach heutigem Wissensstand dauerhaft günstig auf die Betriebskosten auswirken werden.

Zur Planungsidee berichtete Architektin Brigitte Schade-Kleist, dass sie vor zweieinhalb Jahren vom damaligen Bürgermeister Hartmut Linnekugel angesprochen worden sei, ob sie sich einen Kindergartenneubau auf Gelände hinter dem Haus Dr. Bock vorstellen könne.

Durchdachte Planung

Die Lösung sei in der Tat nicht einfach gewesen und habe zu dem eingeschossigen Baukörper geführt, der aus fünf kleinen Häusern bestehe, wie sie auch Kinder oft gezeichnet würden: Einfacher Grundriss, spitzes Satteldach. In dieser Art wurden mehrere Gebäudeteile aneinander gereiht. Markantestes Detail werde der weithin sichtbar bunte Turm, der Identität stiften solle. Eine anspruchsvolle Dachkonstruktion verbinde all diese Gebäudeteile. Die Zimmerleute hätten hier ebenso wie die Maurer handwerklich sehr gute Arbeit geleistet. Nun seien die Dachdeckerarbeiten und die Fenster ausgeschrieben.

Außenansicht einer Planskizze.
Außenansicht der Pläne für den neuen Kindergarten in Volkmarsen: Der fünfgruppige Neubau bekommt einen Turnraum, der als kleiner Turm angelegt ist sowie eine Piazza und ein Kinderrestaurant. © Büro Schade-Kleist

Auf die vielfältigen pädagogischen Möglichkeiten ging Pfarrerin Britta Holk ein. Hier gebe es die Option für fünf Gruppen und zur Betreuung aller, die in Volkmarsen wohnen und derer, die künftig hier wohnen wollten.

Pädagogisches Konzert auf christlicher Grundlage

Die theologische Leiterin des Kindergartenzweckverbands, Christiane Luckhardt, ergänzte, der Kindergarten wolle die Kinder körperlich, geistig und geistlich fördern und zum Beispiel auch die Fragen nach dem Woher und dem Wohin beantworten. Und das auf der Basis des christlichen Menschenbildes ohne die Absicht zur Missionierung.

Kindergartenleiter Tobias Walter betreut mit seinem Team derzeit drei Kindergruppen, davon zwei altersübergreifend und eine Gruppe mit Krippenkindern. Im neuen Kindergarten wird künftig Platz sein für drei Ü-3-Gruppen und zwei Gruppen mit Kindern unter drei Jahren. (Elmar Schulten)

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