Prinz Friedrich Carl zu Waldeck und Pyrmont verstorben: Er setzte sich über Jahrzehnte für Bathildisheim und Diakonissenhaus ein

Bad Arolsen. Die Fürstliche Familie trauert um Prinz Friedrich Carl, der am Montag im Alter von 85 Jahren verstorben ist. In seinem Angedenken weht nun auch die Familienflagge über dem Residenzschloss auf Halbmast.
Prinz Friedrich Carl wurde 1933 in Kiel geboren, studierte in München und Hannover. Als Diplom-Ingenieur wurde er Werksleiter des Continental Reifenwerkes in Korbach und später Technischer Geschäftsführer bei Mauser in Waldeck.
1959 heiratete Prinz Friedrich Carl zu Waldeck und Pyrmont Ingeborg von Biela. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Zur Familie gehören acht Enkel.
Über viele Jahre war Prinz Friedrich Carl in der Stiftung des Fürstlichen Hauses Waldeck und Pyrmont als Beisitzer aktiv. In dieser Funktion übernahm er auch leitende Aufgaben in den Gremien des Bathildisheims und des Waldeckischen Diakonissenhauses.
Von Januar 1981 bis Dezember 2013 gehörte er dem Kuratorium des Waldekischen diakonissenhauses Sophienheim (WDS) an. Es ist das höchste Entscheidungsgremium der WDS-Stiftung, das durch eine Satzungsänderung die Funktion eines Aufsichtsrats übernommen hat. Das Kuratorium Entscheidet vor allem über die strategische Ausrichtung des Diakonissenhauses, das 1872 durch Fürstin Helen begründet und 1887 in eine Stiftung übertragen wurde.
Engagiert war Prinz Friedrich Carl auch in der evangelischen Kirchengemeinde. Vom Kirchenkreis der Twiste war er für mehrere Jahre als Mitglied der Landessynode entsandt worden.
Im Juli 1977 wurde Friedrich Carl Prinz zu Waldeck und Pyrmont zum Vorsitzenden des Trägervereins des Bathildisheims gewählt und übernahm bis zum Jahr 2003 Mitverantwortung für die Entwicklung der großen Behinderten- und Reha-Einrichtung.
Während seiner Zeit wurden maßgebliche Weichen für die moderne Ausrichtung des Bathildisheims gestellt. So wurden neue Wohngebäude in Neu Berich errichtet, das Berufsbildungswerk Nordhessen fertiggestellt und erste Auszubildenden dort aufgenommen.
Weitere Meilensteine in seiner Amtszeit waren die Anerkennung der Beschäftigungswerkstatt des Bathildisheim als Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und ein Bezug einer ersten Wohngruppe außerhalb vom Standort Neu-Berich in das Haus Eiche in der Bathildisstraße in Helsen.
2003 wechselte Prinz Friedrich Carl in den damals neu geschaffenen Aufsichtsrat des Bathildisheims, dem er bis Mitte 2008 angehörte. Bis zuletzt war er Wegbegleiter und jahrzehntelanges Mitglied des Bathildisheim-Vereins. (es)