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Prüfung beim Regierungspräsidium für effizienteres Heizkraftwerk an Wrexer Papierfabrik

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Von: Armin Haß

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Die Smurfit Kappa Wrexen Paper & Board GmbH ist ein modernes Industrieunternehmen mit langer Tradition. Die Fabrik wurde vor mehr als 150 Jahren gegründet.
Die Smurfit Kappa Wrexen Paper & Board GmbH ist ein modernes Industrieunternehmen mit langer Tradition. Die Fabrik wurde vor mehr als 150 Jahren gegründet. © Privat

Die Smurfit Kappa Wrexen Paper & Board GmbH plant auf dem Betriebsgelände den Bau eines energieffizienteren Heizkraftwerkes. Beim Regierungspräsidium in Kassel läuft ein umfangreiches Prüfungsverfahren..

Diemelstadt-Wrexen – Das Kraftwerk wird für die Anlage zur Herstellung von Papier und Pappe benötigt. Für die Produktion werden erhebliche Mengen an Energie, insbesondere an Wärme, benötigt. In einem neuen Kraftwerkgebäude sind zwei erdgasbetriebene Gasturbinen mit einer Leistung von zweimal 37,4 Megawatt geplant. Zudem ist ein sogenannter Besicherungskessel mit einer 24 MW vorgesehen.

Notstromaggregat sicherheitshalber

Die Abgase sollen aus drei Kaminen mit jeweils 30 Meter Höhe ausströmen. Der dieselbetriebene Notstromerzeuger wird den Planungen zufolge mittels eines 21 Meter hohen Kamins die Abgase emittieren. Schließlich ist eine Gastrocknung für Biogas geplant, mit deren Hilfe das darin enthaltene Wasserkondensat entfernt werden muss.

Darüber informiert das Regierungspräsidium in Kassel in einer Öffentlichen Bekanntmachung über entsprechende Anträge und das nun folgende Genehmigungsverfahren.

Anschluss an Strom- und Gasnetz

Das neue Heizkraftwerk wird, so sehen es die Pläne weiter vor, an das Strom- und an das Gasnetz angeschlossen, mit Biogasversorgung, dem betrieblichen Dampfnetz und der bestehenden Kesselwasseraufbereitung mit Brunnenwasserversorgung verbunden.

Kondensatrücklauf und Abwassereinleitung von den Gebäudeflächen erfolgen in die betriebliche Abwasserreinigungsanlage. die Kapazität der Produktionsanlage wird dadurch nicht verändert. Die Immissionen bei Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid liegen sogar deutlich unter den sogenannten Irrelevanzwerten. Das sind zu vernachlässigende Werte im Sinne der Technischen Anleitung Luft.

Umweltschonend

Auch sonst werden weder schädliche Auswirkungen auf die Ökosysteme noch erhebliche Belästigungen durch Luftschadstoffe erwartet, heißt es in einer ersten Antwort des RP zum Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderung der Anlage zur Herstellung von Papier und Pappe durch den Neubau eines energieeffizienteren Heizkraftwerkes.

Daher wird auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Rahmen des Immissionsschutzgesetzes verzichtet. Zu diesem Schluss kommt der RP im Einvernehmen mit den Fachbehörden.

Wasserrechtliches Verfahren

Parallel dazu wird ein wasserrechtliches Erlaubnisverfahren erforderlich, denn von Gebäude- und Hofflächen muss Niederschlagswasser abgeleitet werden.

Die bisherigen Stellungnahmen verschiedener Behörden liegen beim RP vor. Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zum Verfahren haben, können sich gerne an immissionsschutzks@rpks.hessen.de wenden. Einwendungen sind noch bis zum 20. April möglich. Sollten die Einwendungen keiner Erörterung bedürfen, so das Regierungspräsidium, dann wird auf einen Erörterungstermin verzichtet.  (Armin Haß)

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