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Radwegebau zwischen Volkmarsen und Welda zum Schnäppchenpreis

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Von: Elmar Schulten

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Der Radweg zwischen Volkmarsen und Welda ist eigentlich ein schmaler landwirtschaftlicher Wirtschaftsweg mit vielen Schäden. Im Zuge einer Flurbereinigung könnten die Feldparzellen, Gräben und Wege in der Auenlandschaft neu geordnet werden. © Elmar Schulten

Volkmarsen. Um den als grenzüberschreitenden Radweg genutzten Wirtschaftsweg zwischen Volkmarsen und Welda kostengünstig ausbauen zu können, schlägt der Magistrat ein Flurbereinigungsverfahren vor.

Dabei könnten die vielen kleinen und großen Parzellen, Wege und Gräben in der Auenlandschaft im breiten Tal der Twiste neu geordnet werden. Die Jagdgenossenschaft und die historische Wiesengenossenschaft haben sich berits für ein solches Verfahren ausgesprochen.

Bei einem Ortstermin informierten sich am Mittwochabend die Mitglieder des zuständigen Ausschusses für Soziales, Integration und Bauen (Siba) über die Situation.

Der Wirtschafts- und Radweg verläuft parallel zur Landesstraße L 3075. Das etwa zwei Kilometer lange Teilstück wird von Radfahrern und Inlineskatern stark genutzt und hat aktuell eine Breite von drei Metern. Konflikte mit dem landwirtschaftlichen Verkehr sind deshalb vorprogrammiert.

Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge sind stärker, breiter und größer geworden, was sich auch auf das Gewicht auswirkt. Die vorhandene Wegebreite entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen, heißt es in einer Beschlussvorlage des Magistrats.

Der Schwerverkehr müsse auf dem Fahrbahnrand und auf der unbefestigte Bankette fahren und verursache dabei Schäden. Außerdem hätten die Wurzeln der am Wegesrand stehenden Bäume die Asphaltdecke angehoben und beschädigt. Für die Radfahrer bedeuteten die Schäden ein erhöhtes Sturzrisiko.

Um den Weg verbreitern zu können, fehlt der Stadt aber der erforderliche Platz. Auf der Ostseite des Weges verläuft ein Entwässerungsgraben, der auf jeden Fall bestehen bleiben muss. Auf der Westseite des Weges ist so wenig Platz, dass von 35 angrenzenden Grundstücken ein Streifen von etwa drei Metern angekauft werden müsste.

Damit die Landwirte kein Land verlieren, sollte die an die Ländereien westlich angrenzenden Flächen der Wiesengenossenschaft zur Verfügung gestellt werden. Die dafür erforderlichen Grundstücksgeschäfte und Vermessungsarbeiten sind jedoch zeit- und kostenaufwendig.

Deshalb wurde ein Flurbereinigungsverfahren ins Gespräch. Auf diese Weise können weitere ehemalige Gräben und Flächen der Wiesengenossenschaft und städtische Wirtschaftswege einbezogen und neu geordnet werden

Entlang der Twiste könnten zusätzliche Flächen zum Schutz der Gewässers und der Verbreiterung der Uferbereich ausgewiesen werden, wie in der Wasserrahmenrichtlinie vorgesehen.

Schließlich könnten die vielen kleinen landwirtschaftliche Grundstücke mit unterschiedlichen Eigentümern zu größeren Flächen neu geordnet und wirtschaftlicher bewirtschaftet werden.

Durch die zu erwartenden Zuschüsse für eine Flurbereinigung beliefe sich der städtische Eigenanteil an den Bodenordnungskosten auf nur rund 12 600 Euro.

Hohe Zuschüsse werden zudem für die Verbreiterung der Feldwege erwartet. Je nach Ausbaubreite bleiben für die stadt Eigenanteile von 200 000 Euro (fünf Meter Breite), 160 000 Euro (4,50 Meter, oder 120 000 Euro (vier Meter) zu finanzieren. Mit dem vom Ausschuss erteilten Planungsauftrag an den Magistrat werden die möglichen Rahmenbedingungen konkretisiert.

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