Reicht der Kontrolldruck auf Parksünder am Edersee aus?

Auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz sein Auto abstellen und einfach nicht bezahlen: Ist das mehr oder weniger üblich am Edersee?
Waldeck – Diese Frage warf der Waldecker CDU-Stadtverordnete Dirk Walter in der jüngsten Sitzung des Parlaments gegenüber der Verwaltung auf. Bürger der Stadt beobachteten am Edersee vermehrt, dass insbesondere an Sonn- und Feiertagen auf kostenpflichtigen Parkplätzen oft einfach keine Gebühr bezahlt werde, begründete er Dienstagabend in der Sachsenhäuser Stadthalle sein Nachhaken..
„Werden die Parkkontrollen am Edersee aufrechterhalten? Reichen punktuelle Kontrollen? Gibt es Überlegungen, Überwachungseinrichtungen zu schaffen?“, wollte Walter im Einzelnen wissen. Kameras und ähnliche Technik seien aktuell keine Lösung, verdeutlichte Bürgermeister Jürgen Vollbracht in seiner Antwort. Gesetzliche Vorschriften im Zusammenspiel mit dem Zuschnitt der Flächen und den Gelände-Bedingungen am Edersee stünden dem entgegen.
Die Stadt Waldeck verfügt über eine Hilfspolizistin, „die nicht jedes Wochenende am Edersee abdecken kann, weil sie auch noch andere Aufgaben erfüllt“, sagte Vollbracht zur Frage der Kontroll-Dichte. Im Sommer 2022 habe die Verwaltung zusätzlich eine geringfügig beschäftigte Kraft für die Kontrollen engagiert. 452 Verstöße seien im vorigen Jahr am Edersee so geahndet worden. Die Gesamteinnahmen aus den Parkgebühren beliefen sich im Vorjahr auf 150 000 Euro, 50 000 Euro mehr als 2021.
Die Stadt Waldeck strebe an, gemeinsam mit der Gemeinde Edertal eine zusätzliche Kraft für die Kontrollen einzustellen, kündigte der Bürgermeister an. Das Geld dafür sei im Haushalt der Stadt Waldeck für 2023 eingeplant.
Vollbracht machte auf einen weiteren Aspekt aufmerksam. Weil sich über die App „Parkster“ auch am Edersee inzwischen elektronische Tickets lösen lassen, liegen hinter vielen Windschutzscheiben keine Zettel mehr aus. „Die Kontrolle geschieht über Handy“, erläuterte der Rathauschef. Probleme mit fehlendem Empfang seien dabei nur auf Scheid aufgetreten, ergänzte Vollbracht auf Nachfrage von Daniel Hankel (FDP).
Dirk Walter fasst speziell mit Blick auf Wohnmobile nach: „Über Sensoren auf den Stellplätzen könnte man prüfen, wie lange ein Fahrzeug dort steht. Ist ihr Einsatz mal erwogen worden?“ Nein, bislang nicht, antwortete der Bürgermeister.