„Unser Appell richtet sich an das Land Hessen und den Bund, uns und andere Waldbesitzer nach den Schäden, die die jüngste Orkanserie angerichtet hat, finanziell zu unterstützen. Wir brauchen einen Ausgleich, um die Schäden aufzuarbeiten und die zerstörten Flächen wieder zu bewalden“, unterstreicht der Bürgermeister.
Am Wochenende mit Schwerpunkt Freitag zwischen 19 Uhr und ein Uhr Samstagmorgen, hatten die Lichtenfelser Feuerwehren fünf Einsätze zu fahren: Fünf Wehren mit insgesamt 41 Kameradinnen und Kameraden waren für Hilfseinsätze unterwegs. Mitarbeiter des Bauhofs unterstützten teilweise mit Straßensperrungen, erklärt Bürgermeister Scheele. Am Samstag waren außerdem die Lichtenfelser Forstwirte im Einsatz, um Rettungswege freizuschneiden, darunter etwa den Aarweg bei Goddelsheim. Der war in Richtung Medebach zeitweise aufgrund umgefallener Bäume unpassierbar.
Bauliche Schäden an städtischen Liegenschaften hielten sich in Grenzen. Verzeichnet worden seien Dachschäden am Rathaus in Goddelsheim, am DGH Rhadern und einer städtischen Scheune in Immighausen.
Von Hochwasserschäden blieb die Stadt Lichtenfels nach aktuellem Stand verschont. Nur auf einigen Wiesen habe sich viel Wasser in Senken gesammelt. Der kleine Bach, der an der Kirche in Dalwigksthal vorbeiführt und dann unterirdisch weiterführt, sei durch Mitarbeiter des Bauhofs am gesamten Wochenende immer wieder von Ästen und Laub befreit worden, um Überschwemmungen und Schäden zu verhindern.
Im Nationalpark Kellerwald -Edersee wird in den kommenden zwei bis drei Tagen das genaue Ausmaß der Schäden, die die Sturmtiefs Ylenia, Zeynep und Antonia verursacht haben, unter die Lupe genommen. Das berichtete Achim Frede vom Nationalparkamt. Anschließend werde man im Detail sagen können, welche Wege und Bereiche im Nationalpark-Gebiet aufgrund von Sturmschäden und Gefahren für Besucher gesperrt werden müssten. Frede warnt in diesem Zusammenhang weiterhin davor, in den kommenden Tagen in den Wald zu gehen. Bäume könnten nicht mehr standsicher sein - außerdem könnten abgeknickte Äste herunterfallen.
Auch in Waldeck gab es in den zurückliegenden Tagen zahlreiche Sturmschäden. Bürgermeister Jürgen Vollbracht sprach auf seiner Facebook-Seite daher den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren sowie den Mitarbeitern des Bauhofs und den freiwilligen Helfern „ein großes und herzliches Dankeschön“ für den unermüdlichen Einsatz zur Beseitigung der Sturmschäden aus.
Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) hatte bereits am Sonntagabend erneute Zugausfälle angekündigt - wie an den Tagen zuvor schon bei den Stürmen Ylenia und Zeynep. Ab Sonntag 22 Uhr wurde unter anderem der Betrieb der Kurhessenbahn eingestellt. Davon waren auch die Linie RB/RE97 zwischen Marburg und Brilon über Frankenberg und Korbach betroffen sowie die RB/RE39 von Kassel über Wabern nach Bad Wildungen.
Der NVV empfahl, sich vor dem Start über die jeweiligen Verbindung zu informieren und Fahrten soweit möglich zu verschieben. Informationen finden sich in der NVV-Fahrplanauskunft und in der NVV-App oder können am NVV-Service-Telefon unter 0800/9390800 erfragt werden.
Anders als am vergangenen Donnerstag und Freitag gab es keine generelle Empfehlung des Landkreises, dass die Schulen in Waldeck-Frankenberg geschlossen bleiben sollen. Während der Stürme Ylenia und Zeynep hatten die meisten Schulen an den beiden Tagen auf Präsenzunterricht verzichtet.