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Klimaschutzstrategie des Kreises: Auch Bürger in Waldeck-Frankenberg sollen profitieren

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Von: Philipp Daum

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Das neue Verwaltungsgebäude des Landkreises hat ein begrüntes Dach inklusive Photovoltaik-Anlage. Die Fernwärmeversorgung findet durch eine benachbarte Biogasanlage statt.
Das neue Verwaltungsgebäude des Landkreises hat ein begrüntes Dach inklusive Photovoltaik-Anlage. Die Fernwärmeversorgung findet durch eine benachbarte Biogasanlage statt. © Philipp Daum

Der Landkreis setzt seine Klimaschutzstrategie für Waldeck-Frankenberg weiter intensiv um. Mitnehmen will er hierbei die Städte und Gemeinden, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger. Neue Details wurden in der Kreistagssitzung in Bad Wildungen mehrheitlich beschlossen. Nur die AfD stimmte dagegen.

Ein Hauptziel ist nun, herauszufinden, in welchen Gebieten im Landreis Wärmenetze aus Erneuerbaren Energien sinnvoll geplant und umgesetzt werden können. Es geht vor allem auch um die Frage, inwieweit bei Sanierungen oder Neubauten öffentlicher Gebäude – zum Beispiel Schulen – Nahwärmenetze so ausgerichtet werden können, dass auch umliegende Haushalte angeschlossen werden. Landrat Jürgen van der Horst spricht hierbei von „Nahwärme-Quartieren“ und macht im gleichen Atemzug klar, dass bei der Umsetzung solcher Projekte in Stadt- und Gemeindegebieten der Ball bei den kommunalen Verwaltungen liege.

„Aber genau hier setzen wir an“, sagte van der Horst nach dem Kreistag im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Landkreis habe den Kommunen angeboten, für sie eine Wärme- und Energieplanung über die EWF erstellen zu lassen. Auch die EGF soll im weiteren Verlauf eingebunden werden. Der Kreis stelle die Ressourcen unter Inanspruchnahme einer möglichst optimalen Förderung zur Verfügung. Vorhandene Daten würden genutzt, um auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit den Städten und Gemeinden weitere notwendige Daten über die jeweilige Kommune zu erheben.

Dass nicht überall Nahwärmenetze eingerichtet werden können, von denen auch private Haushalte profitieren, weiß der Landrat allerdings auch. „Letztlich bekommen wir durch unsere beschriebene Arbeit aber eine genaue Antwort darauf, was möglich ist und was nicht. Das ist insofern wichtig, weil wir dann wissen, wo wir gemeinsam mit unseren Energieversorgern EWF und EGF bestehende Stromnetze ausbauen und ertüchtigen müssen“, so van der Horst. Dies sei im Zuge der Energiewende und aufgrund des damit verbundenen, großflächigen Einbaus von Wärmepumpen unumgänglich.

Schlussendlich profitierten von einem weiterhin leistungsfähigen Stromnetz auch private Haushalte und Unternehmen in Waldeck-Frankenberg, die den Weg hin zu einer klimaneutralen Wärmeerzeugung gehen.

Das Kompetenzzentrum Klima

Das Thema „Klimaschutz“ ist komplex. Daher gibt es das Kompetenzzentrum Klima. Ihm gehören die EWF, der Fachdienst Umwelt- und Klimaschutz des Kreises und der Verein Klimaneutrales Waldeck-Frankenberg an. Das Zentrum steht im Austausch mit Kommunen, Verbänden, Vereinen, Bürgerinitiativen, Politik, Experten, Kreishandwerkerschaft, Landwirten und weiteren Akteuren. Geplant ist auch die Gründung einer regionalen Energieagentur, die Menschen im Landkreis im Zuge der Umsetzung der Klimaschutzstrategie berät. 

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