Fallschirmspringer der Division „Schnelle Kräfte“ üben Wassernotlandung im Edersee

Fallschirmspringer der Bundeswehr üben am 24. und 25. Mai am Edersee das „Notverfahren Wasserlandung“.
Edersee – Eine Landung im Wasser ist für Fallschirmjäger eines der schwierigsten Manöver. 70 Soldaten trainierten am Mittwoch (24. Mai) am Edersee beim jährlichen Sicherheitstraining der Fernmeldekompanie der Division Schnelle Kräfte (DSK) aus Stadtallendorf das „Notverfahren Wasserlandung“. Obwohl eine frische Brise wehte, waren die Bedingungen am randvollen Stausee beinahe optimal.
„Skytruck“ startet am Flughafen in Allendorf (Eder)
Das CCT-Team (Close Combat Team) überwachte die Wetterbedingungen, checkte Windstärken und ließ Wetterballons steigen. „Es herrschen unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in unterschiedliche Höhen, die Einfluss haben“, erklärte Jan Volkmann, DSK-Pressesprecher.

Nach einem Briefing auf dem Flugplatz in Allendorf (Eder) für alle Beteiligten hob am Vormittag das Schulungsflugzeug vom Typ M28 „Skytruck“ mit den ersten beiden Springer-Gruppen ab in Richtung Edersee. 15 Minuten später sprang der erste Fallschirmjäger aus 400 Metern Höhe ab. Etwa 90 Sekunden dauert der Sprung in den See, mit Automatikschirmen, die sich sofort öffnen. Volkmann erläutert den eingeübten Ablauf: „Beim Verlassen Haltung bewahren und zählen und erst dann nach oben schauen – dann sollte die Kappe stehen.“
30 Meter vor der Wasseroberfläche ist schnelles Handeln wichtig
Wassersprünge kommen im Alltag der Fallschirmjäger selten vor – beispielsweise dann, wenn der Springer von einer Windböe erfasst wird und von seinem geplanten Landeplatz abdriftet. Dann sollte im Ernstfall jeder Handgriff sitzen.

30 Meter vor der Wasseroberfläche ist rasches Handeln gefragt, sagte Major Sophia Kindler, Chefin der Fernmeldekompanie der Division Schnelle Kräfte als Leiterin der Sprungübung. „Das Gepäck muss abgeworfen werden, dass es einen nicht runterzieht, aus dem Gurtzeug muss man rauskommen, dass einen der Schirm nicht weiter behindert.“

Einige Risiken seien zu beachten, sagt die 33-Jährige, die am Nachmittag selbst ihren ersten Übungssprung im Wasser absolvierte. „Der Sprungdienst am Edersee ist immer etwas Besonderes“, sagt die Kompaniechefin, „nicht nur, weil wir ins Wasser springen, sondern weil wir auch mitten in der Gesellschaft sind.“
Die Zusammenarbeit mit dem DLRG und anderen Verbänden, die am Training teilnehmen, sei „ein schönes Miteinander“.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten das Training, etwa 20 Journalisten von Zeitungen, Funk und Fernsehen berichteten darüber.

Am Donnerstag, 25. Mai, ist ein weiterer Übungstag angesetzt mit Training von 9 bis 15 Uhr. Dabei sind die Soldaten ebenfalls ausgestattet mit Rettungswesten und werden nach der Landung im Edersee von Booten der DLRG und der Bundeswehr aufgenommen. Bei einer echten Notlandung ist jeder auf sich allein gestellt. (Cornelia Höhne)
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