Karnevalsumzug in Waldeck mit Klimaklebern, Joints und Gehstockkickern

Klein, aber fein präsentiert sich der 43. Waldecker Karnevalsumzug am Sonntag (19. Februar) einem närrischen Publikum.
- Im Bonbon- und Konfettiregen endete am Sonntag (19. Februar 2023) ein kleiner, aber feiner Karnevalsumzug in Waldeck.
- Fußgruppen und Motivwagen nahmen aktuelle Ereignisse aufs Korn, darunter Klimaaktivisten, Energiekrise und die Waldecker Gastronomie.
- Zahlreiche Zuschauer verfolgten den inzwischen 43. närrischen Umzug in Waldeck.
Waldeck – Der Schlachtruf „Waldeck helau“ ertönt am laufenden Band, und ein Bonbon- und Konfettiregen ergießt sich über Schaulustige an den Straßen und auf dem Marktplatz.
Ein Joint gegen das Zipperlein
Der Glühwein-Express der Feuerwehr schenkt Getränke zum Aufwärmen aus. Mit klingendem Spiel gibt der Spielmannszug aus Höringhausen den Takt an. Applaus zollen Besucher am Straßenrand den närrischen Hoheiten in den Prinzenwagen. Das Jugendpaar Luke I. und Prinzessin Anni I. mit Teenie- und kleiner Garde, Bambinis und Tanzmäusen winken dem närrischen Volk zu.

Kamellen regnet es vom großen Prinzenwagen mit dem Prinzenpaar Christoph I. und Julia I. und dem Elferrat mit Karnevalspräsident Stefan Schaller sowie den Mädchen der großen und mittleren Prinzengarde.

Aktuelle Ereignisse von Nah und Fern glossieren die Motivwagen. Die Gymnastikdamen TTG des TSV präsentieren ein eigenwilliges Gesundheitsrezept: „Fort sind unsere Zipperlein, ziehen uns ein Joint heut’ rein.“ Energiekrise und Inflation sind die Top-Themen der Feuerwehr. „Bei den Zinsen, mal ganz ehrlich, wird das Haus doch niemals fertig.“ Was die Waldecker davon halten, das zeigen sie ungeniert im Umzug: Heiße Luft entweicht einem nackten Hinterteil.
„Die ahlen Lühde müssen ran“

KC Wieshaus und der KC Dringe liegen Gastronomie und Einzelhandel in Waldeck besonders am Herzen. Die „Zarten Tauben“ dagegen nehmen Klimaaktivisten aufs Korn. „An Bäume klettern und auf Straßen kleben, hat es in Waldeck noch nie gegeben.“ Wie das aussehen kann, beobachten Zuschauer schmunzelnd am Straßenrand.

Mit schmissiger Marschmusik legt sich der Spielmannszug aus Twiste tüchtig ins Zeug, bevor sich die letzte Fußgruppe mit Rollatoren den Weg durch die Menge bahnt. Der TSV teilt Kritik an seine Nachwuchssportler aus. „Die ahlen Lühde müssen ran, weil die Jugend nicht mehr kann. Auf Krücken bis zum Fußballtor, die Alten machen es Euch vor.“ Kai Uwe Neuschäfer und Alexander Voigt moderieren den Festzug am Marktplatz. Dann haben die Zuschauer die Qual der Wahl. Bei der Prämierung siegt der KC Wieshaus mit „Bibi und Tina“ vor dem KC Dringe mit „Wildes aus Waldeck“. (Cornelia Höhne)
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