Start der Wachsaison am Edersee: DLRG meldet Run auf Rettungsschwimmkurse

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat am Wochenende nach zwei Jahren Corona-Zwangspause erstmals wieder im Kreis vieler Gäste die Wachsaison am Edersee eröffnet.
Edersee – Ab dem Wochenende 9./10. Juli bis Ende der Sommerferien sind die Rettungsstationen rund um die Uhr besetzt, bis dahin an den Wochenenden. Der Leiter der DLRG-Schulungsstätte und der Wasserrettung am Edersee, Jochen Enders, verwies auf die Probleme, ausreichend Personal zu bekommen. „Durch Corona ist vieles weggebrochen“, sagte er. Umso wichtiger sei es nun, junge Menschen zu motivieren.
Und das gelingt. Der DLRG-Landesverband hat mit dem Sender HR 3 eine Aktion „Mehr Helden für Hessen“ gestartet und bietet in diesem Rahmen öffentlichkeitswirksam Rettungsschwimmkurse an. „Wir werden überrannt“, schilderte der Präsident des DLRG-Landesverbandes Michael Hohmann am Samstag am Edersee. In einem „Heldencamp“ am 26. Juni werden nach seinen Angaben die ersten 100 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer ausgebildet.
DLRG seit 60 Jahren am Edersee im Einsatz
Seit fast 60 Jahren befinden sich die Ehrenamtlichen der DLRG am Edersee in diesem Einsatz für die GEsellschaft. „Eine Arbeit, die wir ohne Unterstützung des Kreises und der Anliegerkommunen nicht leisten könnten“, betonte Enders.
Im vergangenen Jahr leisteten die DLRG-Aktiven am Edersee 35 000 Wachstunden und rückten dabei zu 150 Einsätzen aus. In der Station am Twistesee wurden laut Enders 2400 Wachstunden geleistet. Hier wurden 45 Einsätze gezählt. Die Rettungsstation am Diemelsee in Heringhausen wird von der DLRG Marsberg in Kooperation mit Johannitern und der Feuerwehr betreut.
Viele Kinder versäumten es während Corona, schwimmen zu lernen
Mehr denn je ist dieser Dienst gefragt. In der Coronazeit versäumten es in Hessen bis zu 50 000 Kinder, schwimmen zu lernen – wegen ausgefallener Kurse, bedauerte Michael Hohmann. Auch dem möchte die DLRG entschieden entgegenwirken, „obwohl wir gar nicht so viele Bäder haben, wie wir bräuchten.“ Bei vielen Kreisen und Kommunen sei die DLRG auf offene Ohren gestoßen, so dass Kindern kostenlose Besuche in Bädern ermöglicht würden.

Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg (CDU) meinte, es sei „unglaublich wichtig“, dass Kinder schwimmen lernen: „Gerade auch in unserer Region mit den vielen Seen.“ Ihre Heimatstadt Bad Wildungen steht gemeinsam mit dem Landkreis vor der Herausforderung, diesen Schwimmunterricht auch dann zu sichern, wenn das Heloponte wegen des anstehenden Neubaus bald für mindestens zwei Jahre geschlossen wird. Grußworte und Dank an die DLRG überbrachten auch Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese sowie die Bürgermeister Karsten Kalhöfe (Vöhl) und Jürgen Vollbracht (Waldeck) sowie Edertals Beigeordneter Karl-Heinrich Neuschäfer. (Jörg Schade)