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Im trockenen Sommer 2022 weniger Einsätze an Edersee, Diemelsee, Twistesee

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Bei der Drei-Seen-Konferenz in Waldeck: Von links Gerd Hartmann, Erster Beigeordneter der Gemeinde Edertal, Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese, Jochen Enders, Leiter Wasserrettung am Edersee, der Waldecker Bürgermeister Jürgen Vollbracht und Stadtrat Manfred Wicker aus Bad Arolsen.
Bei der Drei-Seen-Konferenz in Waldeck: Von links Gerd Hartmann, Erster Beigeordneter der Gemeinde Edertal, Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese, Jochen Enders, Leiter Wasserrettung am Edersee, der Waldecker Bürgermeister Jürgen Vollbracht und Stadtrat Manfred Wicker aus Bad Arolsen. © Jörg Schade

41 623 Wachstunden haben die ehrenamtlichen Helfer der DLRG im vergangenen Jahr an den drei Talsperren des Landkreises Waldeck-Frankenberg geleistet.

Edersee – Dabei rückten sie zu insgesamt 236 Einsätzen aus. Diese Bilanz zog der Leiter der Wasserrettung am Edersee, Jochen Enders, am Samstag in der 25. Drei-Seen-Konferenz in Waldeck. „Zwei Jahre mussten wir mit diesen Konferenzen wegen Corona pausieren, jetzt können wir wieder anfangen“, so Enders.

Knapp 5000 Wachstunden weniger als im Vorjahr

„Das war eine lange Zeit, aber der Wachdienst ging an allen Seen trotzdem weiter“, stellte auch der Leiter Einsatz beim DLRG-Landesverband Hessen, Olaf Schnückel, fest. Er verband dies mit der Hoffnung auf einigermaßen ruhige Wachsaisons ohne größere Zwischenfälle in den kommenden Jahren.

Die Zahl der Einsätze an Eder- und Twistesee sank gegenüber dem Vorjahr um 61, die der Wachstunden um 4877. Dabei spielte laut Enders auch der im Sommer rasch sinkende Wasserstand am Edersee eine Rolle. Zu Beginn der Sommerferien habe die erste Rettungsstation wieder zumachen können. Die Station im Fürstental habe noch zwei Tage aufgehabt und wegen des Wasserstandes den Wachdienst dann eingestellt.

Mehr Einsätze auf der Straße

Die Gesamteinsätze haben sich nach den Worten Enders zudem in den letzten Jahren etwas verlagert. „Wir haben zwar noch viele Einsätze auf dem Wasser. Aber 30 bis 35 Prozent aller Einsätze finden inzwischen auch auf der Straße statt“, erklärte Enders.

Enders stellte die Einsatzzahlen an den drei Talsperren vor (siehe Artikel unten) und verwies auf eine Reihe sonstiger Veranstaltungen, die von der DLRG unterstützt wurden. Dazu zählten der Edersee-Triathlon ebenso wie Übungen mit Feuerwehren, Wachdienst bei Regatten und die Wassersprünge der Bundeswehr. 400 Fallschirm-Absprünge absolvierten Bundeswehrsoldaten an drei Tagen über dem Edersee. Die DLRG half Soldaten und Schirme wieder aus dem Wasser zu ziehen. Enders: „Das war für uns Ausbildung pur unter Einsatzbedingungen.“

Serviceplaketten der DLRG stark nachgefragt

Stark nachgefragt waren wieder die Serviceplaketten der DLRG. 489 wurden zum Preis von 18 Euro am Edersee ausgegeben. Seit 1999 gibt es diese Plaketten bereits. Sie versprechen kostenlose Hilfe durch die DLRG etwa wenn ein Boot kentert, ein Mast bricht oder ein Segel reißt.

Auch im laufenden Jahr stehen wieder neben dem Wachdienst vom 8. Juli bis 2. September einige Termine und Aufgaben für die Helfer der DLRG an, darunter Wachdienst bei 22 Regatten und die Unterstützung des Waldecker Edersee-Triathlons. Die Bundeswehr rückt im Sommer wieder zu Übungssprüngen mit dem Fallschirm an.

Neues Einsatzfahrzeug für Waldecker Station

Bereits angelaufen ist das bis Anfang Oktober dauernde Fort- und Weiterbildungsprogramm in der Schulungsstätte Hessen-Nord am Edersee. 16 Helferinnen und Helfer der DLRG engagieren sich.

Geplant sind in 2023 die Ersatzbeschaffung eines Einsatzfahrzeuges für die Station Waldeck sowie Ersatz eines Bootskörpers für Fürstental. Zudem stehen in allen Stationen Renovierungs- und Erhaltungsmaßnahmen an, „um das notwendige Umfeld für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter zu schaffen.“

Erster Kreisbeigeordneter Frese: DLRG das Rückgrat des Tourismus

Eine Reihe von Ehrengästen begrüßte Jochen Enders zur 25. Drei-Seen Konferenz. Von den DLRG-Landesverbänden waren Olaf Schnückel (Hessen) und Achim Sandmann (Nordrhein-Westfalen) gekommen, ferner Vertreter weiterer Organisationen, von Feuerwehren und Politik.

Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese dankte den ehrenamtlichen Helfern der DLRG für ihr Engagement. „Für unseren Landkreis mit den drei Seen ist es besonders wichtig, dass Sie hier sind.“ Der Landkreis stehe eng an der Seite der DLRG und werde deren Arbeit auch künftig unterstützen. „Wir wollen dafür sorgen, dass die ehrenamtlich Tätigen für ihre wichtige Arbeit auch eine vernünftige Ausrüstung haben.“ Wie wichtig diese Arbeit ist, leitete er auch aus der gestiegenen Gästezahl an den Seen infolge der Corona-Pandemie ab. Und die Zahl werde sich eher noch steigern. Der Kreis sei glücklich, die DLRG hier zu haben. „Sie ist das Rückgrat des Tourismus.“

Der Waldecker Bürgermeister Jürgen Vollbracht würdigte das Engagement der DLRG-Helfer: „Danke, dass Sie hier so viel ehrenamtliche Arbeit leisten.“

„Wir freuen uns über jeden Gast, der kommt, und heil wieder nach Haus fährt“

Auch laut Erstem Beigeordneten der Gemeinde Edertal, Gerd Hartmann, ist es wichtig, Gästen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln – so wie es durch die Arbeit der DLRG geschieht. Hartmann: „Wir hoffen auf wenige Einsätze – und darauf, dass der Wasserstand im Sommer lange erhalten bleibt.“

Stadtrat Manfred Wicker aus Bad Arolsen verwies auf den ersten Spatenstich für den Twistesee vor genau 50 Jahren und dessen heutige Bedeutung für den Tourismus,. „Wir freuen uns über jeden Gast, der kommt, und heil wieder nach Haus fährt“, sagte er. Und dabei spiele die DLRG eine ganz wichtige Rolle.

Jahresstatistik: Zahlreiche Aktivitäten an Eder-, Twiste- und Diemelsee

In der Jahresübersicht der DLRG sind zahlreiche Aktivitäten in Jahr 2022 an Eder-, Twiste- und Diemelsee aufgelistet.

An den drei Stationen Waldeck, Rehbach und Fürstental am Edersee rückten die ehrenamtlichen Helfer der DLRG zu insgesamt 17 Einsätzen „Kenterung/Bergung“, 69 Erste-Hilfe-Einsätzen aller Art, 57 technische Hilfeleistungen und 14 Rettungen aus Lebensgefahr aus. Sie halfen zudem bei 16 Regatten und vier sonstigen Veranstaltungen. Enders: „Leider gab es einen Todesfall zu beklagen.“

Für die vergangene Saison am Twistesee meldete die DLRG zwei Kenterungen/Bergungen und 14 Erste Hilfen aller Art. Zudem weist die Bilanz dieser Station sechs technische Hilfeleistungen und eine sonstige Veranstaltung auf.

Die Rettungsstation am Diemelsee wird von der DLRG Marsberg in Kooperation mit der Johanniter-Unfallhilfe und der Feuerwehr betreut. Auch dort gab es einen Todesfall zu beklagen. Ferner rückten die Helfer zu einem, Erste-Hilfe-Einsatz und 12 technischen Hilfeleistungen aus. Sie betreuten sieben Veranstaltungen. (Jörg Schade)

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