Waldbesitzer – hier das Land Hessen – haben die Pflicht, die Verkehrssicherheit auf den Wegen zu gewährleisten. Warum nicht einfach diese Bäume fällen und die Wanderwege freigeben? Der Förster Peter Frese erklärt, wie die Interessen von Naturschutz, Tourismus und Verkehrssicherung in Einklang gebracht werden sollen. „Durch die schon zusammengebrochenen Baumriesen, den absterbenden und noch intakten alten Buchen bekommt dieser Ort einen Urwaldcharakter“, sagt Frese.
Das Gebiet Hessenstein rund um die Ruine Keseburg gehört zwar nicht zum Nationalpark, aber zum Naturpark Kellerwald-Edersee. Einige Bereiche dort sind so genannte Waldentwicklungsflächen. Das bedeutet, dass der Wald sich von alleine erholen soll, die Natur im Kreislauf ist und nicht alles Totholz entnommen wird. Peter Frese zeigt auf abgestorbene Buchen, deren hohle Stämme Spechthöhlen aufweisen und ein Lebensraum für seltene Pilze und Insekten sind.
„Würden die kranken Bäume jetzt abgesägt, würde dieses Bild erheblich gestört.“ Unter den alten Buchen bilde sich die nächste Waldgeneration.
Diese Chance will man dem Wald dort geben, und der Ort soll langfristig für Touristen attraktiv sein. Deshalb wird der Ederhöhenweg/ Kellerwaldsteig für die nächsten vier bis fünf Jahre um diesen Gefahrenpunkt herum verlegt und über einen Wirtschaftsweg umgeleitet – „für die Natur eine sehr kurze Zeitspanne“.
Diese Entscheidung hat Hessen Forst gemeinsam mit Naturpark und Edersee Marketing getroffen.