Willkommenscafé für Flüchtlinge in Vöhl trifft auf starkes Interesse

Das Willkommenscafe hat Vöhler und FLüchtlinge zusammengebracht: Sie sollen nicht nur in der Gemeinde wohnen, sondern mit den Vöhlern leben.
Vöhl – Freudiges Kinderlachen und lebhafte Gespräche in verschiedenen Sprachen füllen die Henkelhalle, alle paar Minuten werden weitere Tische und Stühle herangebracht: Das Willkommenscafé, bei dem sich Vöhler und Flüchtlinge kennenlernen sollten, traf auf breite Resonanz. Knapp 100 Menschen kamen zur Begrüßung zusammen – und immer wieder kam noch jemand nach.
„Für uns in Deutschland ist ist es unglaublich schwierig nachzuvollziehen, wie es ist, sein Land wegen Krieg, Diskriminierung und politischer Verfolgung verlassen zu müssen, und dann hier eine neue Heimat zu finden“, sagte Bürgermeister Karsten Kalhöfer zur Eröffnung: „Wir können nicht viel tun, aber eines können wir tun: Wir sagen ,Herzlich willkommen‘.“
Er freute sich über die vielen Besucher und über die starke Unterstützung der Veranstaltung: Zahlreiche Kuchenbäckerinnen und -bäcker hatten eine breite Auswahl gespendet; Jugendarbeiterin Nancy Hansen und Trainerin Romy Backhaus vom TSV Vöhl hatten ein Programm für die vielen Kinder vorbereitet; Vereine stellten ihr Angebot und die jeweiligen Ansprechpartner vor und luden zum Mitmachen ein. „Lernen sie sich kennen und machen sie in Vereinen das, was sie gerne machen“, lud Kalhöfer ein.
Übersetzt wurde er in Ukrainisch, Russisch und Dari für die Afghanen. Es waren viele Einladungen in die Ortsteile rausgegangen, in denen Ukrainer untergekommen sind, erläuterte der in der Flüchtlingshilfe tätige Karl-Heinz Stadtler. Zudem war der Bezug des 47 Menschen Platz bietenden Sonnenhofs in Vöhl ein Anlass des Nachmittags. Dort leben verschiedene Nationalitäten zusammen – ihnen solle gezeigt werden: Sie müssen nicht unter sich bleiben oder höchstens nach Korbach fahren, wo sie Landsleute zu treffen. Der Tag solle klar machen, dass es viele Vöhler gibt, die bereit sind zu helfen – und viele Möglichkeiten, seine Zeit sinnvoll zu verwenden, auch wenn einem das Arbeiten noch nicht erlaubt ist. Neben den Angeboten der Vereine wurde auch über freien Eintritt ins Maislabyrinth und ins Henkelbad informiert. Das viele Bürger aus den verschiedenen Ortsteilen erschienen sind, wertete Stadtler als gutes Signal. Wie schon 2015/16 sollen weitere Veranstaltungen folgen.
Was sich über das Willkommenheißen tun lasse, sei einzuladen, erklärte Karsten Kalhöfe noch: „Sie sollen nicht nur bei uns wohnen, sondern mit uns leben.“ (wf)