Dieser Trend zeigt sich im gesamten Bezirk der Korbacher Agentur mit den beiden Kreisen Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg: Da waren 7924 Arbeitslose gemeldet, 648 oder 8,9 Prozent mehr als im Dezember und 1326 oder 20,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Quote erhöht sich auf von 3,9 auf 4,3 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent. Damit hat der Bezirk aber trotzdem den zweitniedrigsten Wert in ganz Hessen aufzuweisen, nur der ewige Spitzenreiter Bad Hersfeld/Fulda steht mit 3,6 Prozent wieder besser da. Landesweit steigt die Quote um 0,3 Punkte auf 5,2 Prozent an.
Blick auf die Lage in den drei Geschäftsstellen im Kreis:
Als „saisonal normal“ bezeichnet der Leiter der Korbacher Agentur für Arbeit, Uwe Kemper, die Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt. „Im Januar ist immer ein Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen festzustellen, so auch in diesem Jahr.“ So sind in der kalten Jahreszeit einige Arbeiten draußen nicht möglich.
Neben dem Wetter spielten beispielsweise auch zum Jahresende auslaufende Verträge eine Rolle. Entsprechend sei die Zahl der Menschen auf Jobsuche im Januar bei der der Arbeitslosenversicherung deutlich stärker gestiegen als beim Bürgergeld.
Auffällig sei, dass der Anstieg der neuen Meldungen gegenüber den Dezember moderater ausfalle als in den vergangenen Jahren, sagt Kemper. Dies könne ein Hinweis darauf sein, dass die Unternehmen an ihrer Belegschaft festhielten – qualifizierte Facharbeiter werden nach wie vor gesucht.
Allerdings seien beim Vergleich mit den Vorjahren die deutlichen Pandemie-Auswirkungen in den vergangenen Wintern zu berücksichtigen.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen zog sich im Januar im Agenturbezirk durch alle Gruppen, wenn auch in unterschiedlicher Stärke:
Die Arbeitgeber werden offenbar angesichts vieler Krisen vorsichtiger bei Neueinstellungen: Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Januar erneut gesunken auf jetzt 2105, ein Minus von 61 Jobangeboten oder 2,8 Prozent. Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 1661 Stellen, ein Minus von 44,1 Prozent.
Im Kreis liegt der Stellenbestand mit 1031 um 52 niedriger als im Dezember und um 982 niedriger als im Januar 2022.
Kurzarbeit spielt im Kreis und im Bezirk auch weiterhin eine untergeordnete Rolle. Bei der Korbacher Agentur für Arbeit hätten im Januar 13 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, berichtet der Leiter Uwe Kemper. Davon können bis zu 237 Beschäftigte betroffen sein. Damit lägen die Anzeigen im gesamten Agenturbezirk auf einem niedrigem Niveau. Stichtag war der 25. Januar. Zum Vergleich: Im Dezember waren bei der Agentur 35 neue Anzeigen für bis zu 529 Beschäftigte eingegangen.