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Flüchtlinge, Glasfaser und Bauen sorgen für Interesse bei Bürgerversammlung

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Von: Daniel Seeger

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Wird zur Unterkunft für Flüchtlinge: das Dorfgemeinschaftshaus im Edermünder Ortsteil Grifte.
Wird zur Unterkunft für Flüchtlinge: das Dorfgemeinschaftshaus im Edermünder Ortsteil Grifte. © Daniel Seeger

Vielfältige Themen auf der jüngsten Bürgerversammlung in Edermünde sorgten für viele Teilnehmer

Edermünde – Gut besucht war die Bürgerversammlung am Donnerstagabend in Haldorf – was wohl nicht zuletzt daran lag, dass einige Themen besprochen wurden, die viele Menschen in der Chattengau-Gemeinde bewegen. Ein Überblick:

Flüchtlinge

Die Gemeinde hat das Gebäude und den Garten des Dorfgemeinschaftshauses (DGH) in Grifte an den Landkreis vermietet, weil dort eine Unterkunft für bis zu 59 Flüchtlinge entstehen wird. Noch stünden Bauarbeiten an, sagte Lars Werner, der vom Kreis für das Thema verantwortlich ist.

Wann tatsächlich die ersten Menschen in das Gebäude einziehen, könne er noch nicht genau sagen. Nach „optimistischer Schätzung“, sollte das Haus Ende Mai bezugsfertig sein – allerdings mache es das System, der Zuweisung durch das Land, die Planung für den Landkreis schwierig. „Wir brauchen die Plätze dringend und wir zahlen Miete für das Gebäude“, sagte Werner über die Dringlichkeit, die Bauarbeiten abzuschließen.

Menschen aus der Ukraine erwartet

Der Landkreis erwartet entgegen früheren Prognosen hauptsächlich Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland flüchten. Man gehe davon aus, dass die Menschen, die in das ehemalige DGH einziehen, dort längerfristig bleiben werden. Aus dem Publikum wurden Befürchtungen geäußert, dass die Kapazitäten der ansässigen Schulen nicht ausreichen würden. Die Vertreter des Kreises betonten, dass man sich bemühe, die Familien so im Kreis zu verteilen, dass mögliche vorhandene Kapazitäten berücksichtigt werden.

In Edermünde waren bislang wegen fehlender geeigneter Gebäude mit einem Anteil von 1,22 Prozent, gemessen an der Einwohnerzahl, nur wenige Flüchtlinge untergebracht. Zum Vergleich: Der Kreisdurchschnitt liegt mit 2,27 Prozent fast doppelt so hoch.

Radwege

Der obere Teil des Radwegs von Haldorf nach Grifte ist fertiggestellt, berichtete Bürgermeister Thomas Petrich. Nun werde der untere Teil, der bis nach Grifte reicht, in drei Abschnitten weitergebaut. Voraussichtlicher Baubeginn ist Anfang Juni. Die Gemeinde plant mit drei Bauabschnitten.

Unter anderem wird es auch längere Vollsperrungen geben müssen, sagt der Bürgermeister. Die Arbeiten dienen auch dazu, Wasser- und Abwasserleitungen zu erneuern und das nahe gelegene Neubaugebiet „Langes Gewende“ an das Abwassernetz anzuschließen. Der Ederradweg nach Wolfershausen soll nach aktuellen Planungen gegen Ende Mai fertiggestellt sein.

Neubaugebiet „Langes Gewende“

„Die Nachfrage nach Grundstücken hat nachgelassen“, sagte Bürgermeister Thomas Petrich. Nichtsdestotrotz wolle man wie geplant in die Ausschreibung gehen. Der Beginn ist für Mai geplant. Die Gemeinde gehe angesichts der derzeitigen Lage am Markt nicht davon aus, dass man für alle Grundstücke sofort Abnehmer finden werde. Entstehen sollen drei Mehrfamilienhäuser und 24 Einfamilienhäuser.

Glasfaser

Das Thema Glasfaser erregte die Gemüter in der Bürgerversammlung. Nach wie vor sind viele Straßendecken und Gehwege nicht instand gesetzt. Laut Bürgermeister hatte die Deutsche Glasfaser einen Baubeginn für Ende Februar angekündigt – passiert sei nichts. Es sei wenig praktikabel, die Arbeiten selbst durchzuführen und sie dann der Deutschen Glasfaser in Rechnung zu stellen. „Wir tun alles, was wir tun können – im Rahmen der geltenden Rechtssprechung“, betonte Petrich. (Daniel Seeger)

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