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Edermünde: DGH in Grifte wird zur Unterkunft für bis zu 70 Geflüchtete

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Von: Daniel Seeger

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Das Dorfgemeinschaftshaus im Edermünder Ortsteil Grifte soll künftig ein Zuhause für bis zu 70 Geflüchtete sein.
Das Dorfgemeinschaftshaus im Edermünder Ortsteil Grifte soll künftig ein Zuhause für bis zu 70 Geflüchtete sein. © Daniel Seeger

Bis zu 70 Geflüchtete sollen in das Dorfgemeinschaftshaus in Grifte einziehen. Noch befinden sich dort eine Kita und eine Bücherei.

Grifte – Mit dem Beschluss in der jüngsten Sitzung der Edermünder Gemeindevertreter steht fest: Das Dorfgemeinschaftshaus in der Hertingshäuser Straße in Grifte wird zur Unterkunft für bis zu 70 Geflüchtete. Das komplette Gebäude soll an den Schwalm-Eder-Kreis vermietet werden, der sich um die Unterbringung der Geflüchteten kümmert. Laut des Beschlusses wird der Komplex für drei Jahre vermietet – mit Option auf eine Verlängerung für zwei weitere Jahre. Die Gemeinde erhält eine Kaltmiete von 5000 Euro monatlich. Mit dem Beschluss schafft die Gemeinde zudem eine befristete halbe Stelle für die Flüchtlingsarbeit.

Noch befinden sich in dem Haus mit einer Nutzfläche von 771 Quadratmetern die Bücherei und die Kita Pusteblume. Wo beide hinziehen, steht bereits fest. Denn die Gemeinde hat in Grifte einen neuen Kindergarten im Baunatalweg gebaut, der voraussichtlich Ende Februar eröffnet wird. Für die Bücherei mietet die Gemeinde das ehemalige Gebäude der Kreissparkasse in der Guxhagener Straße in Besse an. Kosten: 1060 Euro Kaltmiete. Die Vermietung des Dorfgemeinschaftshauses an den Landkreis sorgt dafür, dass das Gebäude vorerst nicht verkauft wird. Eigentlich war vorgesehen, dass die Gemeinde mit dem Erlös – eingeplant waren 500 000 Euro – zur Finanzierung des Kita-Neubaus beiträgt. Nun muss die Kommune einen Kredit zur Zwischenfinanzierung aufnehmen.

Bislang habe man in Edermünde, bezogen auf die Einwohnerzahl, im kreisweiten Vergleich zu wenig Geflüchtete aufgenommen, sagt Bürgermeister Thomas Petrich im HNA-Gespräch. „Das liegt vor allem daran, dass wir keine Räume haben“, sagt er. Mit dem Umzug der Kita Pusteblume ändere sich das. In der Vergangenheit habe man gute Erfahrungen gemacht, wenn es um die Aufnahme von Geflüchteten in Edermünde ging. „Wir hatten massive Unterstützung von Ehrenamtlichen, dafür bin ich sehr dankbar“, so der Bürgermeister, der überzeugt ist, mit dem DGH nicht nur die einzige, sondern auch die beste Lösung gefunden zu haben.

Kritik gab es in der Gemeindevertretersitzung. Der Grüne Fraktionsvorsitzende Oliver Steyer kritisierte die Form der Kita-Finanzierung. Seine Fraktion sehe eine Fehlentwicklung, die längst hätte korrigiert werden müssen. Den geplanten Verkauf der alten Kitas bezeichnete Steyer als „ungedeckte Schecks“. Mark Valentin von der Bürgerliste kritisierte, dass 70 Menschen in dem Gebäude untergebracht werden sollen. Sein Vorschlag: Andere Gebäude im Eigentum der Gemeinde, die ebenfalls verkauft werden sollen, könnten als Alternative dienen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Günter Rudolph entgegnete, dass eine Zwischenfinanzierung ohnehin erfolgt wäre, weil das DGH-Gebäude erst nach dem Auszug der Kita hätte verkauft werden können. Die Aufnahme der Geflüchteten bezeichnete er als „Sache der Menschlichkeit“. Die Gemeinde plant eine Infoveranstaltung zum Thema, der Termin wird noch bekannt gegeben. (Daniel Seeger)

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