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87 Aussteller präsentieren sich bei der Bildungsmesse in Fritzlar

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Von: Sascha Hoffmann

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Suchen händeringend nach Auszubildenden fürs Friseurhandwerk: Tanja Seidel (von links), Erik Bacher, Sophie Sauer und Sandra Pfaff.
Suchen händeringend nach Auszubildenden fürs Friseurhandwerk: Tanja Seidel (von links), Erik Bacher, Sophie Sauer und Sandra Pfaff. © Sascha Hoffmann

Bei der elften Bildungsmesse der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule buhlten die Aussteller um den Nachwuchs. Auszubildende werden überall gesucht.

Fritzlar – Thassilo Roth strahlt mit der Sonne um die Wette, während er am Samstagvormittag mit viel Hingabe kleine Schieferplatten in Herzen verwandelt. Er tut es aus einem ganz bestimmten Grund, denn bei der elften Bildungsmesse der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule will der 19-Jährige möglichst viele Besucher begeistern für das handwerkliche Arbeiten und „den schönsten Beruf der Welt“.

Die Auszubildenden würden immer weniger, sagt er, und das kann er nicht verstehen. „Man ist auf dem Dach, allein die Aussicht ist unbeschreiblich“, schwärmt der Borkener, der selbst schon im dritten Lehrjahr ist. Auf dem Handwerkermarkt auf dem Freigelände der Berufsschule ist er in bester Gesellschaft, denn auch Kollegen anderer Gewerke buhlen um den heiß begehrten Nachwuchs.

„Wir suchen händeringend Auszubildende“, sagt etwa Tanja Seidel, stellvertretende Obermeisterin der Friseurinnung Schwalm-Eder. „Wir möchten die jungen Leute motivieren, zu uns zu kommen, mal ein Praktikum zu machen, zu sehen, wie schön unser Beruf ist.“ Dass die Nachwuchsflaute nur am Geld liegt, will sie nicht bestätigen: „Auch im Friseurhandwerk ist es mittlerweile so, dass man im dritten Lehrjahr über 800 Euro verdient, da hat sich richtig was getan.“ Nicht zu vernachlässigen sei zudem das Trinkgeld, das den monatlichen Lohn ordentlich aufpolstere.

Bildungsmesse in Fritzlar: Nachwuchs bekommt Antworten

Bei Seidel sowie all den anderen an der Bildungsmesse teilnehmenden Betrieben und Institutionen bekommt der Nachwuchs Antworten auf die wichtigsten Fragen aus erster Hand: Welche Perspektiven bietet die Schulform oder die Ausbildung? Auf welche Schulnoten achten die weiterführenden Schulen und Betriebe bei Bewerbungen? Welche Möglichkeiten bestehen, ein Praktikum im Betrieb zu absolvieren? Wo kann man sich bewerben und wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?

Für Landrat Winfried Becker sind Bildungsmessen „absolut notwendig und wichtig“, weshalb er sich zur Eröffnung dankbar zeigte, „dass wir hier gemeinsam unglaublich viel auf die Beine stellen, um den jungen Menschen eine Orientierung zu geben, was es für tolle Ausbildungsfelder im Schwalm-Eder-Kreis gibt“. Die berufliche Orientierung sei während der drei Jahre Corona-Pandemie zu kurz gekommen, deshalb brauche es nun große Anstrengungen, um aufzuzeigen, was für gute Ausbildungsgänge es im Landkreis gebe.

Dafür sorgen 87 Aussteller aus den Bereichen Bildung, Handwerk, Industrie, Handel, Banken und Dienstleistung – „so viele, wie noch nie“, freut sich Schulleiter Frank Wetzlaugk und bedankt sich bei Dirk Beyer für die Organisation. Den unmittelbaren Kontakt zwischen jungen Menschen und Ausbildern zu ermöglichen, so Wetzlaugk, sei gerade vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung und der Stärkung des dualen Systems ein wichtiger Part.

Schulische Perspektiven, Bildungsgänge der Beruflichen Schulen, Vielfalt an Ausbildungsangeboten und Praktika in der näheren Umgebung – den Teilnehmern der Bildungsmesse gelingt es, ein Rundum-Paket an Informationen zu servieren und Lust zu machen auf mehr. Denn nicht nur Dachdeckerlehrling Thassilo Roth strahlt für seinen Beruf mit der Sonne um die Wette. (Sascha Hoffmann)

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