100 Gäste beim kollektiven Singen in der Fritzlarer Kulturscheune

Gut und gerne 100 Anhänger des kollektiven Singens sind zur Wiederauflage nach gefühlter Endlos-Zwangspause wegen Corona gekommen und hatten viel Spaß.
Fritzlar – Auch wenn sich die große Discokugel hoch oben im Gebälk der Fritzlarer Kulturscheune am Dienstagabend nicht dreht, so strahlt sie doch irgendwie mit den Gesichtern der Besucher vor Freude um die Wette. Gut und gerne 100 Anhänger des kollektiven Singens sind gekommen zur Wiederauflage nach gefühlter Endlos-Zwangspause wegen Corona – dem Virus, das selbst Kirchgesang den Garaus gemacht hat.
„Vier Tage vor dem ersten Lockdown haben wir uns hier zum letzten Mal zum Singen getroffen“, sagt Christoph Diederich, der als Sänger und Gitarrist das Karaoke-Orchester anführt und das musikalische Fundament für eine kleine, aber feine Zeitreise liefert.
Vom „Sha-la-la-la-la-la-la-la“ aus „Amarillo“ direkt weiter in den „Sternenhimmel“ der Neuen Deutschen Welle, spazieren die singenden Partymacher mit Katrina and the Waves weiter durch deren legendären „Sunshine“, der weniger mit Sonnenschein, dafür umso passender mehr mit guter Laune zu tun hat. Die gibt es beim XXL-Karaoke in der Kulturscheune reichlich, spätestens beim Münchner-Freiheit-Hit „Ohne Dich“ gibt es im Spontanchor kein Halten mehr. „Ohne dich schlaf’ ich heut Nacht nicht ein, ohne dich fahr’ ich heut’ Nacht nicht heim“, singt Diederich, dem ein stimmgewaltiges „Ohne dich komm’ ich heut’ nicht zur Ruh, das, was ich will bist duuuuu“ vom feiernden Volk zurückgeschmettert wird.
Kollektives Singen in der Fritzlarer Kulturscheune: Nicht singen zu können, zählt hier nicht
Wer jetzt noch nicht mitsingt, braucht eine gute Ausrede. Nicht singen zu können, zählt hier nicht. Auch Christoph Diederich auf der Bühne macht sich darum keinen Kopf und trifft längst nicht jeden Ton. Doch das ist hier so was von egal, denn es geht um den Spaß am Singen, so, wie im Auto, unter der Dusche oder in der Badewanne, nur eben zusammen mit anderen.
Lizzy Berg, Diana Kaempfer und Monika Kronisch haben das Gute-Laune-Rezept längst verstanden. Sie tanzen und trällern munter in der ersten Reihe, und das nicht zum ersten Mal. „Wir waren auch schon vor Corona dabei“, sagt Kaempfer, die nicht allzu viel berichten kann, weil mit „Bata Illic‘ „Michaela“ schon der nächste Mitsingsong an den Start geht.

Textsicher muss hier übrigens niemand sein. Wie beim Karaoke werden die jeweiligen Liedzeilen gut sichtbar an die Wand projiziert, was Buchstaben-Fee Hannah Diederich übernimmt. „Neue Männer braucht das Land“ von Ina Deter, Roland Kaisers „Dich zu lieben“ oder Udo Jürgens‘ „Ich war noch niemals in New York“ – die Auswahl lässt unter den Spaßsängern keine Wünsche offen. Und hat doch ein Gassenhauer gefehlt, trägt man ihn einfach in die „Qualitätsmanagement“-Listen ein, die zum Bewerten der Songs ausliegen. Wer weiß, vielleicht sind die persönlichen Favoriten dann dabei, wenn die Kulturscheune am Dienstag, 9. Mai, ab 19 Uhr wieder einlädt zum kollektiven Singen unter der Discokugel. (Sascha Hoffmann)
Veranstaltungen in der Kulturscheune
Weiter geht es in der Kulturscheune am kommenden Samstag, 18. März, mit der Joe-Cocker-Coverband Chip n’ Steel, Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Am Freitag, 24. März findet der 12. Fritzlarer Poetry Slam statt. Mit dabei: Leticia Wahl. Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. International wird es am Montag, 27. März, wenn die kanadische Band Madison Violet spielt. Auch dort geht es um 20 Uhr los, Einlass eine Stunde vorher. Am Samstag, 1. April, spielt ab 20 Uhr die Mark-Knopfler-Tribute-Band Songs von Mark Knopfler und den Dire Straits live auf die Bühne der Kulturscheune. (see)
Mehr Informationen und Tickets für die Veranstaltungen unter kulturscheune-fritzlar-kartenservice.tickettoaster.de