Viel Freilauf für die Tiere
Auf dem Fritzlarer Lindenhof steht nun ein Hühnermobil
Die Hühnerhaltung hat in der Familie Volke in Fritzlar eine lange Tradition. Neue Ideen gibt es trotzdem immer wieder. So hat die Familie nun ein Hühnermobil aufgebaut.
Im neuen Hühnermobil auf dem Lindenhof sollen die Tiere von Familie Volke in Fritzlar möglichst viel Freilauf bekommen. Und das Besondere: Wie der Name schon sagt, kann es mobil bewegt werden.
Mit Martin Volkes Großmutter Elisabeth (83) kam die Hühnerhaltung vor über 60 Jahren auf den Hof, der im Anfang an der Flehmengasse beheimatet war. Die Direktvermarktung ist seitdem ein wesentliches Standbein des Familienunternehmens. Damit, so Martin Volke, habe der Erfolg des Familienunternehmens seinen Lauf genommen. „Ich bin praktisch von klein auf mit den Hühnern aufgewachsen, und jetzt stehe ich auch täglich mit ihnen auf“, sagt der 28-jährige Junglandwirt.
Hühnermobil von Familie Volke: Überdachter Bereich bietet Schutz vor Vogelgrippe
1959 zog der Betrieb von der Stadt an den jetzigen Standort und 1964 wurde dann der erste große Hühnerstall gebaut. Da zurzeit die Planungen am Lindenhof auf Hochtouren laufen, um den Betrieb zu vergrößern, musste bei den Vorarbeiten ein Hühnerstall dem geplanten Bau weichen. Da kam Martin Volke auf die Idee, ein Hühnermobil aufzustellen.
Das wurde als Bausatz angeliefert und von der Familie Volke den Erfordernissen vor Ort angepasst. Doch der Junglandwirt hatte schon weitergedacht, auch an eine mögliche Tierseuche wie die Vogelgrippe. Falls die Hühner dann nicht mehr im Freien gehalten werden dürfen, können sie sich im überdachten Bereich, einer Terrasse mit Blick auf den Dom, aufhalten. So hätten im Seuchenfall Wildvögel keine Möglichkeit, in das Gehegen mit den Futterstellen zu gelangen.
Zurzeit haben 1500 Hühner im Hühnermobil ihr Zuhause gefunden, in dem sie sich aber nur nachts aufhalten. Tagsüber sind sie im 5000 Quadratmeter großen Areal draußen unterwegs und freuen sich über das noch satte Grün.
Hühnermobil: Familie Volke stallt weniger Tiere ein, als möglich wäre
„Den Vorteil durch die Fütterung mit Luzerne und Klee sieht man am Dotter mit seiner kräftigen Farbe und man schmeckt es auch“, sagt der Landwirt. Im Hühnermobil füttert Volke Getreide, Schrot und Mais aus eigenem Anbau.
„Wir legen am Lindenhof großen Wert darauf, dass keine gentechnisch veränderten Pflanzen verfüttert werden“. Verkauft werden die Eier und natürlich die anderen Produkte unter anderem im Hofladen, auf diversen Wochenmärkten und in verschiedenen Geschäften in Fritzlar.
Aber auch das Tierwohl steht hier im Vordergrund. So hat Martin Volke nur 1500 Tier im Mobil eingestallt, gesetzlich wäre jedoch Platz für 2300 Tiere.
Von Peter Zerhau