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Größter Rosenmontagszug Nordhessens auf der Kippe? Kosten für Sicherheit beim Karneval sind immens gestiegen

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Von: Daniel Seeger

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Verkleidete Menschen beim Rosenmontagszug in Fritzlar 2019
Zuletzt gab es 2019 einen Umzug am Rosenmontag (Archivbild). © Maja Yüce

Höhere Anforderungen beim Thema Sicherheit machen es den Organisatoren der Rosenmontagsumzüge schwer. In Fritzlar hoffen die Narren, dass der Umzug trotzdem stattfinden kann.

Fritzlar/Edermünde – Keine drei Wochen sind es noch, dann soll wieder „Alle Wille“ und „Gickelhahn Helau“ durch die Gassen von Fritzlar und Holzhausen/Hahn schallen. Bei den traditionellen Rosenmontagsumzügen wollen die Narren wieder ausgelassen feiern.

Wären da nicht deutlich gestiegene Kosten für die Sicherheit der Karnevalsumzüge: Sie haben bereits in einigen Städten und Gemeinden zu deren Absage geführt. Pascal Prior, Zugführer der Eddernarren, konnte am Mittwoch auf HNA-Anfrage nicht bestätigen, dass der Fritzlarer Rosenmontagsumzug definitiv stattfindet.

„Ich bin guter Dinge“: Zugführer der Fritzlarer Eddernarren ist optimistisch

„Ich bin guter Dinge, dass alles geklärt werden kann“, hoffte er. Doch das Thema Sicherheit sei – insbesondere vor dem Hintergrund der Amokfahrt in Volkmarsen beim Rosenmontagszug 2020 – wichtiger denn je.

Eine Sicherheitsfirma berät die Fritzlarer und auch der Stadt sei sehr daran gelegen, dass der Umzug stattfinden könne, sagt Prior. Doch die Anforderungen an Veranstalter seien deutlich gestiegen. Schon zuvor habe man in Fritzlar bei Umzügen bestimmte Straßen zur Sicherheit mit LKW blockiert, doch nach derzeitigem Stand seien in der Dom- und Kaiserstadt spezielle Anti-Terror-Sperren notwendig. Betonbarrieren reichten laut Prior nicht aus. „Auch für uns als Veranstalter ist es wichtig, dass die Sicherheit beim Umzug gewährleistet ist“, betont der 33-Jährige, der sich zu Details noch nicht äußern wollte.

Rosenmontagsumzug in Holzhausen/Hahn wird stattfinden

In Edermünde aber wird der Rosenmontagsumzug stattfinden, sagt Karin Freitag von der Karnevalsgemeinschaft Holzhausen/Hahn. In der Chattengau-Gemeinde will man an einigen Orten sogenannte Megablöcke, große Betonquader, aufstellen.

„Wenn es kreisweit die Anordnung gegeben hätte, dass die Megablöcke nicht ausreichen und wir stattdessen Anti-Terror-Sperren aufstellen müssten, hätte uns das vor große Probleme gestellt“, so Freitag weiter. Denn in der Region gebe es kein Unternehmen, das diese verleiht. Insgesamt rechnen die Karnevalisten aus Holzhausen/Hahn mit leicht gestiegenen Kosten. Zahlen konnte Freitag zum aktuellen Zeitpunkt nicht nennen.

Holzhäuser rechnen mit 600 Teilnehmern beim Rosenmontagsumzug - und mit vielen Zuschauern

Rund 600 Teilnehmer erwarten die Holzhäuser am Rosenmontag bei ihrem Umzug. „Zwischen 50 und 55 Wagen, Fußgruppen und Musikzüge werden dann durch die Straßen von Holzhausen ziehen“, sagt Karin Freitag von der Karnevalsgemeinschaft Holzhausen.

Damit das auch sicher über die Bühne gehen kann, gebe es eine große Veränderung. So werden sich die Gruppen nicht wie gewohnt auf der Kreisstraße auf der anderen Seite der Holzhäuser Autobahnbrücke aufstellen, damit der Umzug nicht unter der Brücke hindurch muss. „In der Vergangenheit wurden dafür immer die Autobahnabfahrten gesperrt“, sagt Freitag. Ansonsten sei die Route unverändert. Es habe auch die Idee gegeben, an bestimmten Orten beispielsweise Traktoren als Sperre aufzustellen, doch das sei nicht zulässig.

„Zusammen mit der Gemeinde haben wir eine Art Sicherheitskonzept erarbeitet“, so Freitag weiter. „Uns als Verein war es gerade mit Blick auf Volkmarsen ein Anliegen, möglichst frühzeitig auf die Gemeinde zuzugehen und zu schauen, was man für die Sicherheit machen kann.“ In Edermünde setze man zudem auf große ehrenamtliche Unterstützung – insbesondere von der Feuerwehr. Die komme nicht nur aus Holzhausen, sondern auch aus anderen Ortsteilen. (Daniel Seeger)

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