Wehrbericht: Eva Högl lobt Projekt in Schwarzenborn - Mangel in Fritzlar festgestellt

Lob, aber auch Kritik gibt es im nun veröffentlichten Jahresbericht 2022 der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) für die Zustände in den Bundeswehr-Kasernen im Schwalm-Eder-Kreis.
Schwarzenborn/Fritzlar – Im heute (14. März 2023) veröffentlichten Jahresbericht 2022 der Wehrbeauftragten Eva Högl geht es auch um die Zustände in den Kasernen der Bundeswehr im Schwalm-Eder-Kreis.
Als Positivbeispiel für das zügige Errichten von neuen Unterkünften erwähnt die Wehrbeauftragte Högl in ihrem Bericht den Bau von sechs Unterkünften in modularer Bauweise (Baukastenprinzip) in der Schwarzenbörner Knüll-Kaserne (HNA berichtete). Das Besondere: Die benötigte Zeit für die Umsetzung des Projektes lag unter zwei Jahren. Insgesamt finden in den Gebäuden 378 Soldaten des Jägerbataillons 1 Platz.
Die ersten Soldaten konnten im Juli vergangenen Jahres in die Neubauten einziehen. In Hessen sollen vier weitere Unterkünfte nach diesem Vorbild entstehen. Zudem seien die Gebäude besonders nachhaltig, weil sie hauptsächlich aus Holz bestünden.
Bericht der Wehrbeauftragten: Neubauten in Schwarzenborn sollen Vorbild für Bundeswehr werden
Das Verteidigungsministerium teilte laut dem Bericht ergänzend mit, dass es wegen der „überaus positiven Erfahrungen“ mit diesem Bauvorhaben auch an weiteren vier Standorten in Hessen ähnliche Unterkünfte errichten wolle. Außerdem wolle es die Voraussetzungen dafür schaffen, dieses in Hessen angewandte „Baukastenprinzip“ sukzessive bundesweit einzusetzen.
Wehrbeauftragte Högl sieht mangelnde Barrierefreiheit in Fritzlar
In der Fritzlarer Georg-Friedrich-Kaserne hingegen bemängelt die Wehrbeauftragte Högl die fehlende Barrierefreiheit in der Truppenküche. Dort seien die Toiletten nur über Treppen zu erreichen.
In großen Teilen beschreibt Högl in ihrer Bestandsaufnahme den Zustand der Bundeswehr als schlecht. Von der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgerufenen Zeitenwende sei bislang nichts bei der Truppe zu spüren. Verbesserungen erreichten die Bundeswehr laut Högl nach wie vor zu langsam. (Daniel Seeger)