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Mario Basler trat mit seinem Bühnenprogramm „Basler brennt“ in Fritzlar auf

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Von: Sascha Hoffmann

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Mario Basler mit ein paar Fans vor dem Auftritt.
Einige wenige Fans kamen vor seiner Show in den Genuss, Mario Basler (Mitte) bei einem Meet and Greet persönlich kennenzulernen. © Sascha Hoffmann

Die Fußball-Ikone Mario Basler begeisterte mit seinem Bühnenprogramm „Basler brennt“ im restlos ausverkauften Haus an der Eder in Fritzlar.

Fritzlar – Mario Basler polarisiert – das ist eine Tatsache, die kaum einer bestreiten wird. Ob einst als „Super-Mario“ in der Fußballwelt oder abseits davon, wenn der Ausnahmespieler heute als TV-Experte oder Gast in Reality-Formaten wie „Das Sommerhaus der Stars“ über die Mattscheiben poltert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.

Dafür kennt man ihn, dafür liebt oder hasst man ihn. Die einen sagen, er stehe sich mit seiner Art selbst im Weg, die anderen können von seiner Direktheit nicht genug bekommen. So auch am Freitagabend im restlos ausverkauften Fritzlarer Haus an der Eder, wo Basler auf Einladung der Stadtnarren tief ins Nähkästchen blicken lässt. Zwei Halbzeiten lang liefert er Anekdote auf Anekdote, ohne auch nur eine Sekunde zu langweilen, obwohl nicht wenige Geschichten hinlänglich bekannt sind.

Die Fußballlegende Mario Basler ballerte feuchtfröhliche Eskapaden in den Abend und brachte damit Fritzlar zum „Brennen“.
Die Fußballlegende Mario Basler ballerte feuchtfröhliche Eskapaden in den Abend und brachte damit Fritzlar zum „Brennen“. © Sascha Hoffmann

Die von den vier Fahrradfahrern und ihrem nächtlichen Ausflug vor einem Spiel in Bremen etwa. „Drei Kilometer vom Parkhotel entfernt war ein Biergarten“, erzählt der Star von jener Nacht, in der er sich mit „Pannen-Oli“ Oliver Reck, dem „Dicken“ Uli Borowka und Hans-Jürgen Gundelach auf die Räder schwang, kaum dass Trainer Otto Rehhagel im Bett verschwunden war. „Morgen beim Spiel laufe ich ja auch keine drei Kilometer in den 90 Minuten, warum soll ich die jetzt zum Biergarten laufen?“ Die vier fuhren also los und kehrten am frühen Morgen nach „zwei, drei, vier Bierchen“ ins Hotel zurück. Einer aber war abhandengekommen, „der Dicke“, wie Basler im Hotel auffiel. Den Vermissten fanden sie bei ihrer späteren Suche in einem Bachlauf, das Fahrrad über, das Gesicht hinüber. Das blieb auch dem Trainer nicht verborgen, was Basler schlichtweg egal war: „Mein Frühstück war wie immer eine Tasse Kaffee, dann rauf eine rauchen, mittags das Spiel, 2:1 gewonnen“.

Hallodri, Super-Mario, Nationalspieler, Torschützenkönig

Er ballert noch manch Saufgeschichte mehr in den Abend, auch mit Polizeikontakt, sodass man die eingangs zitierten Worte Rehhagels irgendwann mehr als nachvollziehen kann: „Als ich Mario 1993 aus der Zweiten Bundesliga zu Werder Bremen holte, war er bereits ein begnadeter Fußballer, aber auch ein außergewöhnlicher Typ, der nicht einfach zu händeln war.“

Man glaubt es zu gern, wenn die Trainerlegende Basler als „Hallodri“ bezeichnet, ein Bild, das er in seinem Bühnenprogramm gern auch selbst von sich zeichnet. Ein Hallodri, der gleichzeitig „Super-Mario“, Nationalspieler, Torschützenkönig und einer der besten offensiven Mittelfeldspieler Europas werden sollte. Einer, der auf dem Rasen Dinge tat, die bis heute nicht vergessen sind. Mario Basler war, ist und bleibt wohl für immer eine der schillerndsten Persönlichkeiten im deutschen Fußball. Einer, der sein Publikum zu unterhalten weiß. Auf dem Rasen wie auf der Bühne. Und das obwohl, oder vielleicht gerade, er polarisiert wie kaum ein anderer. (Sascha Hoffmann)

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