1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fritzlar-Homberg
  4. Fritzlar

Neue Pfarrerin in Lohne, Dorla und Wehren: „Ich stelle mich nicht auf die Kanzel“

Erstellt:

Von: Daniel Seeger

Kommentare

Möchte die Kirche zu den Menschen bringen: Pfarrerin Elke Herich-Schrader. Unser Bild entstand in der Kirche in Wehren.
Möchte die Kirche zu den Menschen bringen: Pfarrerin Elke Herich-Schrader. Unser Bild entstand in der Kirche in Wehren. © Daniel Seeger

Elke Herich-Schrader ist die neue Pfarrerin im Kirchspiel Lohne-Dorla-Wehren. Insbesondere die Gemeindearbeit ist ihr wichtig.

Fritzlar/Gudensberg – Die warme Märzsonne scheint in den kleinen Vorgarten in der Kirche in Wehren. Auf einer Bank vor dem rechteckigen Gotteshaus mit einem fast etwas zu klein wirkenden Glockenturm sitzt Pfarrerin Elke Herich-Schrader.

Sie ist die Neue im Kirchspiel Lohne-Dorla-Wehren. Am vergangenen Wochenende stellte sich die Pfarrerin in einem Gottesdienst der Gemeinde vor. Für die gebürtige Eschwegerin und ihren Mann Thomas Schrader war es ein Neuanfang im Schwalm-Eder-Kreis – das Ehepaar betreute fast 30 Jahre die Kirchengemeinde im Wesertaler Ortsteil Vernawahlshausen. So lange, bis bei einem Reformprozess von der Synode beschlossen wurde, die Stellen zu streichen. Bei der geografischen Neuorientierung fiel die Wahl des Pfarrehepaars auf Fritzlar. Ihr Mann ist nun Pfarrer im Pfarramt Fritzlar 1.

Der Wechsel fiel Herich-Schrader nicht leicht, das merkt man im Gespräch schnell. Aber: „Aber ich habe hier tolle Gemeinden mit sehr engagierten Kirchenvorständen.“ Die Gemeindearbeit ist ohnehin ein Steckenpferd der Neu-Fritzlarerin. „Ich habe das in der letzten Zeit auch sehr vermisst“, sagt sie. Denn nach dem Umzug im Jahr 2022 vom Wesertal in Richtung Eder, war sie als Seelsorgerin in den Hardtwaldkliniken 1 und 2 in Bad Zwesten tätig, außerdem vertretungsweise in Oberurff. Nun ist sie parallel zur Klinikseelsorge wieder Gemeindepfarrerin. „Das ist ein schöner Kontrast. Man begleitet in einer Gemeinde das ganze Spektrum des Lebens“, sagt sie über ihre Arbeit. Im Kirchspiel Lohne-Dorla-Wehren soll sie vorerst bis 2025 bleiben. Dort gefällt ihr insbesondere die große Offenheit. „Ich wollte mich eigentlich nur zur Vorstellung auf einen Kaffee oder einen Tee mit dem Kirchenvorstand treffen, aber dann haben die richtig etwas auf die Beine gestellt.“ Auf sie warteten Suppe, selbst gebackener Kuchen und ein schönes Beisammensein. „Das hat mich wirklich sehr gefreut“, sagt Elke Herich-Schrader.

Auf die Frage nach ihrem Alter fängt die Pfarrerin an zu lachen und sagt: „Das verrate ich Ihnen nicht, sonst denken die Leute noch, ich wäre eine alte Schachtel.“ Alles andere als alt sind aber die Ideen und ihre Vorstellungen davon, wie Kirche zu sein hat. Die bringt sie nun in die lebendigen Gemeinden im Norden der Dom- und Kaiserstadt ein.

Sie will eine Kirche für alle Menschen, keine komplizierten Predigten. „Ich will die Leute im Alltag abholen, ohne schwierige Sprache, mit verständlichen Inhalten.“ Die Kirche soll sich, so Herich-Schrader, nicht verstecken, sondern bei den Menschen sein. „Ich stelle mich nicht auf die Kanzel“, betont die Fritzlarerin, die nah bei den Menschen in ihrer Gemeinde sein will.

In der kleinen Kirche in Wehren, in der sie sich mit unserer Zeitung trifft, ist es hell. Die Sonne scheint durch die hohen, einst in gotischer Bauweise angefertigten Fenster. Das bunte Glas des großen Kirchenfensters hinter dem Altar färbt das Licht, das in die Kirche fällt, ein. „Der Kirchenvorstand würde das bunte Fenster gern beim Gottesdienst beleuchten“, sagt sie – „eine schöne Idee.“ Und welche der drei Kirchen gefällt ihr am besten? Da möchte sich die Pfarrerin nicht festlegen. „Alle drei Kirchen sind wirklich sehr schön“, sagt sie. (Daniel Seeger)

Auch interessant

Kommentare