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Öko-Hessentag in Fritzlar? So soll das Landesfest 2024 klimaneutral werden

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Von: Daniel Seeger

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Die Vorfreude auf den Hessentag ist groß: Die Mitglieder der Projektgruppen „Hessentag 2024“ der Stadtverwaltung Fritzlar mit von links Christoph Ullrich, Bürgermeister Hartmut Spogat, Christian Polte, Melanie Harseim, Hessentagsbeauftragter Matthias Bode, Berthold Menges, Gabriele Schmidtberger, Sabrina Kellner, Hartmut Hucke, Susanne Ebel und Dieter Decher.
Die Vorfreude auf den Hessentag ist groß: Die Mitglieder der Projektgruppen „Hessentag 2024“ der Stadtverwaltung Fritzlar mit von links Christoph Ullrich, Bürgermeister Hartmut Spogat, Christian Polte, Melanie Harseim, Hessentagsbeauftragter Matthias Bode, Berthold Menges, Gabriele Schmidtberger, Sabrina Kellner, Hartmut Hucke, Susanne Ebel und Dieter Decher. © Peter Zerhau

Der Hessentag 2024 in Fritzlar soll klimaneutral werden. Bürgermeister Hartmut Spogat stellte dazu kürzlich einige Ideen vor.

Fritzlar – Der klimaneutrale Hessentag wird konkreter. In der vergangenen Sitzung der Fritzlarer Stadtverordneten hatte die Koalition aus SPD, Grünen und Freien Wählern Bürgermeister Hartmut Spogat (CDU) in einer Anfrage dazu aufgefordert, Auskunft über den derzeitigen Stand und die Zuständigkeiten zu geben. Die Antwort fiel nun sehr umfangreich, aber noch nicht immer in allen Bereichen ganz konkret aus, was auch dem Fakt geschuldet sein dürfte, dass es noch gut ein Jahr dauert, bis der Hessentag in der Dom- und Kaiserstadt beginnt.

Damit der Hessentag auch tatsächlich klimaneutral wird, hat sich die Stadt Fritzlar dazu entscheiden, sich die Unterstützung der Klima- und Energieeffizienzagentur aus Kassel einzukaufen. Außerdem arbeiten laut Spogat die Hessentags-Projektgruppen der Stadt und das Beratungsbüro MK Holding an der Klimaneutralität.

Was tatsächlich an Emissionen anfallen wird, könne laut Spogat nur überschlägig berechnet werden. In Fritzlar kalkuliert man mit 500 000 Besuchern, die auf dieser Basis errechneten Emissionen belaufen sich auf 8234 Tonnen. „Eine grobe Schätzung“, wie der Bürgermeister betonte. „Wie die tatsächlichen Verkehrs- und Besucherströme stattfinden werden, wird sicherlich erst nach dem Hessentag festzustellen sein“, so Spogat weiter. Ziel sei es aber, dass möglichst viele Besucher das große Landesfest mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen. Dafür müsse der Öffentliche Nahverkehr möglichst attraktiv werden, die Parkgebühren will die Stadt dazu nutzen, CO₂-Zertifikate zur Kompensation zu erwerben.

Das Thema Klimaneutralität soll auch Auswirkungen auf die beim Landesfest angebotenen Produkte haben. Konkret könnte das bedeuten: weniger Fleisch, Waren aus der Region und die Vermeidung von Müll und Verpackungsmaterial, Mehrweg-Systeme beim Geschirr. Auch die Nutzung von Ökostrom für das Festgelände könnte eine weitere Maßnahme sein, um CO₂ einzusparen, so der Bürgermeister in seiner Antwort auf die Anfrage. Ob alle lokalen Maßnahmen ausreichen werden, werde noch geprüft.

Sollten die Möglichkeiten zur CO₂-Einsparung allein nicht ausreichen, den Hessentag 2024 klimaneutral zu gestalten, will die Stadt Fritzlar auch auf CO₂-Kompensation setzen, berichtete Bürgermeister Hartmut Spogat in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten.

Die Grünen-Stadtverordnete Dr. Christina Starke hatte in der Vergangenheit kritisiert, dass Spogat die Wiederaufforstung des Stadtwaldes als Kompensationsmaßnahme für den Hessentag deklariere, und hakte in der Sitzung noch einmal nach. Der Bürgermeister betonte, dass es sich bei den Kompensationsmaßnahmen um neue Flächen handele, die gegebenenfalls auch von der Stadt angekauft würden.

„Die Umwidmung der Flächen ist entscheidend“, betonte der Bürgermeister. „Eine durchschnittliche Buche bindet pro Jahr 12,5 Kilogramm CO₂“, so Spogat weiter. So müssten rund 6400 Bäume gepflanzt werden, die wiederum 100 Jahre stehen bleiben müssten, um die geschätzten rund 8400 Tonnen CO₂ zu kompensieren. Die Stadt achte, so der Bürgermeister, auch heute schon bei Veranstaltungen darauf, dass man auf Mehrweg-Systeme wie Pfandbecher setze. Das sei auch bei den Ausschreibungen für den Hessentag selbstverständlich.

In den Spielstätten wolle man auf LED-Beleuchtung setzen und keine Pyrotechnik einsetzen. Die Maßnahmen zur CO₂-Einsparung und zur CO₂-Kompensation sollen bei einer Veranstaltung vorgestellt und vorab dem Hessentagsbeirat und dem Magistrat vorgelegt werden. Zudem stehe man diesbezüglich auch im Austausch mit anderen Hessentagsstädten. (Daniel Seeger)

Emissionsfreiheit ist Parlamentsbeschluss

Dass der Hessentag 2024 in Fritzlar CO₂-neutral sein soll, geht auf einen Beschluss der Fritzlarer Stadtverordnetenversammlung aus 2021 zurück. Fritzlar ist damit nicht allein. Unterschiedliche Konzepte für ein umweltfreundliches Landesfest gab es bereits in Oberursel im Jahr 2011, in Kassel im Jahr 2013 sowie in Bensheim ein Jahr später. Auch Bad Vilbel plante einen klimaneutralen Hessentag, der wegen Corona auf 2025 verschoben wurde.

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