Sanierung der Stadthalle Fritzlar: Das Konzept ist auf dem Tisch

Modern und hell, mit einem direkten Blick in Richtung Altstadt – so soll die Fritzlarer Stadthalle nach der anstehenden Innensanierung aussehen. Zumindest, wenn es nach dem Konzept des Fritzlarer Architekturbüros Gerlach geht.
Fritzlar – „Ich habe mich mit dem Gedanken beworben, dass es einen Aha-Effekt geben muss“, sagt Architekt Christian Gerlach über das Konzept, das er kürzlich im Ausschuss für Planung, Umwelt, Soziales und Kultur vorstellte. Dabei gab es bereits grünes Licht, am heutigen Donnerstag entscheidet die Stadtverordnetenversammlung über die Umsetzung des Hessentagsprojekts.

„Wir wollen einen neuen Charakter für unsere Stadthalle“, sagt Bürgermeister Hartmut Spogat (CDU) über die Sanierungspläne, die maßgebliche Teile des Innenbereichs der Halle betreffen. Einen anderen Charakter soll die Stadthalle allein schon deshalb erhalten, weil sie deutlich heller werden soll als bislang.
Die wahrscheinlich größte Veränderung: Die Bühne soll die Seite wechseln – die Menschen, die sich auf der Bühne befinden, sollen zukünftig in Richtung Stadtkern blicken. Außerdem soll nach derzeitigem Stand die Decke des Saals abgehangen werden. Entscheidende Rollen sollen auch Themen wie Akustik und Beleuchtung spielen.
Stadthalle Fritzlar: Fensterfront für Blick in die Altstadt
Neben dem grundsätzlich umgestalteten Saal ist die wohl auffälligste Veränderung die große Glasfront, die vom zukünftigen Foyer aus einen Blick in Richtung Altstadt ermöglichen soll. Die Idee dahinter: „Das Gebäude soll sich nicht verschließen, sondern sich offen präsentieren“, so Gerlach. „Das Foyer soll zu einem Ort werden, an dem man sich wirklich sieht.“ Die Trennwand zwischen Foyer und Saal soll sich bei Bedarf einfach entfernen lassen.
Teil des umfassenden Konzepts sind außerdem: Mehr Komfort durch Umkleideräume hinter der Bühne, eine moderne Catering-Küche und ein umgestalteter Eingangsbereich im Erdgeschoss, der mit einem Windfang ausgestattet sein soll sowie ein zusätzlicher Thekenbereich mit direktem Zugang zum Saal.

Mit der Sanierung der Stadthalle geht allerdings eine verringerte Kapazität einher. Bislang bietet der Saal bei Reihenbestuhlung Platz für rund 750 Besucher, geht es nach den aktuellen Plänen werden es nach der Sanierung nur noch 528 Besucher sein. Das begründet Bürgermeister Hartmut Spogat mit den veränderten Anforderungen. „Früher war die Stadthalle bei Veranstaltungen voll, doch das ist jetzt nicht mehr der Fall.“ 50 bis 55 Veranstaltungen fänden pro Jahr in der Halle statt. Auch ein Zeitrahmen für die Sanierung steht schon fest: „Wichtig ist, dass das Bauvorhaben bis Mitte 2023 abgeschlossen ist“, sagt Spogat.
Das hänge insbesondere mit Fristen für Fördergeld zusammen – auch mit Blick auf den Hessentag, die eingehalten werden müssen. Die Hälfte der Gesamtkosten von rund drei Millionen Euro soll durch Förderprogramme gedeckt werden.
Stadthalle Fritzlar: Vereine konnten Einfluss nehmen
Spogat betont, dass die Bedürfnisse der Nutzer in das aktuelle Konzept eingeflossen sind. Vertreter von sechs Fritzlarer Vereinen hätten die Möglichkeit gehabt, sich zu den Plänen zu äußern. Details zu Themen wie Heizung, Akustik oder Ausleuchtung sind noch nicht Teil des Konzepts.
Hierzu erfolgen weitere Gespräche mit den jeweiligen technischen Gewerken. Der Magistrat hat dazu in seiner jüngsten Sitzung bereits erste Aufträge erteilt.
Termin: Die Stadtverordnetenversammlung berät am heutigen Donnerstag, 20. Januar, ab 19 Uhr in der Stadthalle Fritzlar über das Konzept. Die Sitzung ist öffentlich, es können maximal 40 Personen eingelassen werden.
Von Daniel Seeger