Die Einbrüche ereigneten sich zwischen Samstag, 23 Uhr, und Sonntag, 8 Uhr. Die Täter schlugen laut Polizei bei beiden Schulen Glastüren und -fenster ein, um sich unberechtigt Zutritt zu verschaffen. Verbindungstüren im Inneren hebelten sie gewaltsam auf, ebenso Schränke und Schubladen, die sie nach Wertgegenständen durchsuchten.
In beiden Einrichtungen brachen die Einbrecher Geldkassetten auf und entwendeten daraus einen vierstelligen Bargeldbetrag. Die Unbekannten zerstörten in beiden Schulen Einrichtungsgegenstände und Mobiliar über mehrere Stockwerke hinweg. An der „Schule an den Türmen“ rissen sie darüber hinaus einen Feuerlöscher aus der Halterung und versprühten den Löschschaum großflächig im Gebäude und im Außenbereich. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Spurensicherung dauerte am Montag bis 14 Uhr an. „Bei solchen Fällen ist die Spurensicherung der Dreh- und Angelpunkt“, sagte Breitenbach. Doch Hinweise zu den Tätern und wie viele es sein könnten, dazu konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Und auch das Motiv sei noch unklar. Jetzt müssten erst einmal die Spuren ausgewertet werden. „Aber wir sind guter Dinge“, sagte Breitenbach.
„Das ist blanker Vandalismus und das macht mich stinksauer“, sagte Landrat Winfried Becker. Einbrüche in dieser Form seien ihm noch nicht untergekommen. Rund 500 Schüler und die Eltern seien von diesen Taten betroffen. „Daher können wir den Kindern diese Woche auch keinen Regelunterricht zumuten“, sagte Becker. Die Schulen bleiben auch am heutigen Dienstag und am Mittwoch geschlossen. „Aber an beiden Schulen gibt es eine Notbetreuung“, so Becker. Donnerstag ist Feiertag und Freitag ist ein beweglicher Ferientag. In den kommenden Tagen werden die beiden Schulen aufgeräumt und gereinigt. Am Montag, 22. Mai, soll dann der Regelunterricht wieder stattfinden.
Bereits Ende April war in mehrere Schulgebäude der Ursulinenschule in der Neustädter Straße in Fritzlar eingebrochen worden, die sich in unmittelbarere Nähe zu den aktuellen Tatorten befindet. Auch damals hatten Unbekannte durch Vandalismus einen Schaden von 10 000 Euro verursacht. Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe der Einbrüche zueinander sowie der annähernd gleichen Tatbegehungsweise schließt die Polizei einen Zusammenhang nicht aus.
Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz sagt: „Es ist schlimm zu hören, wie zerstörerisch die Täter vorgegangen sind. Gerade die jüngsten Schülerinnen und Schüler werden sicher aufgeregt sein und mit keinem guten Gefühl in ihre Schulen zurückkehren. Wir stehen mit unserem Staatlichen Schulamt vor Ort für alle Unterstützung bereit.“
Scherben knirschen unter den Schuhen, der Flur in der Eingangshalle ist mit weißem Löschpulver bedeckt, auf dem Boden im dritten Stock der Fritzlarer „Grundschule an den Türmen“ liegen zerstörte Schranktüren, daneben ein zertrümmertes Tablet. Folgt man den Scherben in der „Förderschule am Dom“ bietet sich ein ganz ähnliches Bild. Alles, was aus Glas war, scheint zerstört. Schranktüren sind verbogen oder aufgebrochen, Geldkassetten aufgehebelt.
Den Schaden, den Unbekannte am Wochenende in den beiden Schulen angerichtet haben, ist groß. Es wird vermutet, dass die Täter erst an der Förderschule und dann an der Grundschule in unmittelbarer Nähe gewütet haben, dort wurde der Feuerwehralarm ausgelöst.
„In jeder Etage ist etwas zerstört. Am schlimmsten sind allerdings die Büros der Verwaltung betroffen“, sagt Sina Klöppner, Schulleiterin der Grundschule, als am Montagnachmittag die Spurensicherung vor Ort beendet wurde. Fast 400 Kinder besuchen die „Schule an den Türmen“. Nicht nur die Ausstattung der Schule haben die Täter zerstört, sondern auch „den Schutzraum der Kinder“, sagt Klöppner. Die, in unzählige Teile zersplitterte Scheibe in der Spielecke unterstreicht die Aussage.
Als die Schulleiterin am Sonntag von dem Einbruch erfuhr, organisierte sie zusammen mit dem Kollegium die Notbetreuung, informierte die Eltern über eine schuleigene App und versorgte die Schüler mit Aufgaben. Bis einschließlich Mittwoch wird die Notbetreuung in den Räumen der Sporthalle stattfinden. „Es macht mich wütend. Der Einbruch löst bei den Kindern Ängste aus“, sagt Klöppner. Sie sei deshalb mit der Schulpsychologin im Austausch. Die Klassenlehrer werden das Thema außerdem im Unterricht begleiten, heißt es.
Erst im März wurde in der „Schule am Dom“ eingebrochen. Als Schulleiterin Petra Hillebrand vom erneuten Vandalismus hörte, sei ihr erster Gedanke „Schon wieder“ gewesen. Erklären kann sie sich das nicht. „Wir sind eine Förderschule, die Kinder mit einer geistigen Behinderung besuchen. Ich glaube nicht, dass die Tat gegen Schüler oder uns Lehrer gerichtet war.“ Etwa 65 Schüler seien bis zum kommenden Montag auf die Notbetreuung angewiesen. Nach den zwei Einbrüchen will die Einrichtung über eine Alarmanlage oder Ähnliches nachdenken.
Wie ein Sicherheitskonzept an der „Schule an den Türmen“ aussehen könnte, werde man mit dem Landkreis ausarbeiten, so Klöppner. Oberste Priorität habe nun erstmal die Beseitigung des Schadens.
Update: 15. Mai, 11 Uhr: Unbekannte sind am Wochenende in die Förderschule „Schule am Dom“ und in die Grundschule „Schule an den Türmen“ eingebrochen und haben dabei erheblichen Schaden in Höhe von 30 000 Euro angerichtet (HNA berichtete). Die unbekannten Täter schlugen laut Polizei bei beiden Schulen Glastüren und -fenster ein, um sich unberechtigt Zutritt zu verschaffen. Verbindungstüren im Inneren hebelten sie gewaltsam auf, ebenso Schränke, Schubladen, die sie nach Wertgegenständen durchsuchten.
In beiden Einrichtungen brachen die Einbrecher Geldkassetten auf und entwendeten daraus einen niedrigen dreistelligen Bargeldbetrag. Außerdem zerstörten die Unbekannten in beiden Schulen Einrichtungsgegenstände und Mobiliar über mehrere Stockwerke hinweg. An einer der Schulen rissen sie darüber hinaus einen Feuerlöscher aus der Halterung und versprühten den Löschschaum großflächig in den Fluren und Räumen sowie im Außenbereich.
Die Einbrüche ereigneten sich zwischen Samstag 23 Uhr und Sonntag 8 Uhr. Bereits Ende April dieses Jahres war in mehrere Schulgebäude der Ursulinenschule in der Neustädter Straße in Fritzlar eingebrochen worden, die sich in unmittelbarere Nähe zu den aktuellen Tatorten befindet. Auch dort verursachten Unbekannte durch Vandalismus einen Schaden in Höhe von 10 000 Euro. Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe der Tatorte zueinander und der annähernd gleichen Tatbegehungsweise, kann ein Tatzusammenhang nicht ausgeschlossen werden, teilt die Polizei mit.
An beiden Einrichtungen fällt der Schulbetrieb am Montag aus. An der Förderschule „Schule am Dom“ wird eine Notbetreuung angeboten. Die Förderschule bleibt auch am Dienstag noch zu, teilt Schulleiterin Petra Hillebrand mit. Eine Notbetreuung wird es dennoch geben.
Die Polizeistation Fritzlar hat die Ermittlungen zu den jüngsten Einbrüchen aufgenommen. Die Spurensicherung war am Montag in der Förderschule „Schule am Dom“ und in die Grundschule „Schule an den Türmen“ vor Ort. „Danach steht die Reinigung und Säuberung der Tatorte an“, sagte Jens Breitenbach, Pressesprecher der Polizeidirektion Schwalm-Eder.
Erstmeldung: 14. Mai, 17 Uhr
Fritzlar – Da die bislang Unbekannten erheblichen Schaden angerichtet haben, fällt der Unterricht an den beiden Schulen am heutigen Montag, 15. Mai, aus. Das teilte der Schwalm-Eder-Kreis in einer Pressemitteilung mit.
Ob der Unterricht an den betroffenen Schulen am Dienstag wieder regulär stattfinden könne, lasse sich noch nicht sagen. Das gelte ebenso für die Arbeitsfähigkeit der Sekretariate. Alle betroffenen Eltern werden gebeten, am Montagnachmittag auf den Internetseiten der beiden Schulen sowie des Schwalm-Eder-Kreises nachzusehen und den Kontakt zu den Elternbeiräten der Schulklassen aufzunehmen, heißt es weiter. Die Polizei ermittelt.
„Wir sind erschrocken und auch stink sauer. Das war blinde Zerstörungswut und ergibt keinerlei Sinn. Die Aufräumarbeiten werden mindestens den morgigen Montag andauern. Zudem müssen wir den entstandenen Schaden ermitteln, der erheblich sein wird“, so Landrat Winfried Becker. (Lea Beckmann, Christina Zapf, Josefin Schröder)
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